Freizeit

Oldtimer-Parade in Nussdorf am Inn

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Nußdorf am Inn – Am Sonntag wurde der Dorfanger zur Bühne für eine Zeitreise auf Rädern. Zwischen alten Kastanienbäumen und neugierigen Besuchergruppen reihte sich ein Fahrzeug an das nächste, poliert bis in den letzten Winkel. Mehr als 526 Oldtimer, gezählt bis zur Mittagszeit, waren der Einladung der Oldtimer-Freunde Nußdorf und der Feuerwehr gefolgt. Sie kamen aus nah und fern, viele auf eigener Achse – einige sogar von über 200 Kilometern Entfernung – und brachten ein Stück Technikgeschichte ins Heubergdorf.

Zu sehen war eine Vielfalt, die vom bulligen Hauben-Lkw bis zum eleganten Coupé reichte. Der Steyr 190, ein kompakter Dreizylinder-Dieseltraktor mit markanter Rundhaube, stand ebenso im Rampenlicht wie der Heinkel Tourist 103 A-0, jener Motorroller, der in den 1950er Jahren als mobiler Komfortersatz für das Auto galt. Der seltene BTG D 40 HZ erzählte von einer Zeit, als in Bayern Traktoren aus Militärteilen entstanden, während der LANZ Aulendorf D14 durch seine kompakte Bauweise und liebevolle Pflege während der Parade beeindruckte.

Wer mehr auf schwere Technik setzte, blieb fasziniert vor dem Faun F8 mit 180 PS und 22 Tonnen Gesamtgewicht stehen – ein Symbol des Wirtschaftswunders, dessen ZF-Einfingerlenkung einst Maßstäbe setzte. Auch der Bautz T 600, ein Selbstfahrer-Mähdrescher mit MWM-Dieselmotor, erinnerte an die robusten Arbeitstage der 1950er Jahre. Für Eleganz sorgte der VW Karmann Ghia Typ 14 von 1970, der italienisches Design mit deutscher Karosseriekunst verband. Den würdevollen Schlusspunkt setzte das Ford Model T, Baujahr 1921 – ein Stück Automobilgeschichte, das einst die Straße demokratisierte.

Zwischen den Fahrzeugreihen ratterten historische Dresch- und Standmaschinen, während sich Besucher mit Kaffee und Brotzeit stärkten. Es war ein Tag, an dem das Dorf nicht nur in den Spiegel der Vergangenheit blickte, sondern ihn auch hörte, roch und spürte – eine Parade, die Motoren und Herzen gleichermaßen in Bewegung hielt.

Bericht und Bilder: Volkhard Steffenhagen 

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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