Mit der Jahresausstellung „kunst + werk“ ist Nußdorf in die neue Kultursaison gestartet – und das ganz im Zeichen der Harmonie. Unter dem Motto „Viel Harmonie“ eröffnete Erste Bürgermeisterin Susanne Grandauer (CSU/FW) die Ausstellung mit einer Rede, in der sie das menschliche Bedürfnis nach Einklang und Frieden als zentrale Triebkraft des künstlerischen Schaffens hervorhob. Harmonie, so Grandauer, sei eine uralte Sehnsucht, die schon die antiken Philosophen Pythagoras und Konfuzius beschäftigte – und diese Harmonie erlebten die Besucher nun auch in der Ausstellung, die unterschiedlichste Werke zusammenführt und dabei die Vielfalt hochhält.
Die Ausstellung, Teil der Reihe „Bilder-Klänge-Worte“, umfasst Malereien in Acryl und Öl, Aquarelle und eine Sammlung poetischer Texte. Unterstützt von stimmungsvoller Musik wurde das kunstvolle Spektrum des Abends unterstrichen. Grandauer betonte in ihrer Eröffnungsrede, dass Harmonie in der Kunst nicht Gleichförmigkeit bedeute, sondern individuelle Ausdruckskraft fördere. Genau das, sagte sie, spiegele sich in den Arbeiten der verschiedenen Künstler wider, die die Vielfalt und Lebendigkeit des Ausstellungsmottos umsetzen.
Unter den Künstlerinnen und Künstlern ragen bekannte Namen aus der Region hervor. Neben Renate Pröbstl, die als Initiatorin und Organisatorin des Abends dankende Worte erntete, stellen Volker Bauernfeind-Weinberger, Ewelina Fischetta, Irmi Grimmeis, Heidi Kindermann, Gisa Kogler, Petra Resch und Elisabeth Schmähling ihre Werke aus. Von traumhaften Landschaftsbildern über abstrakte Formen bis zu intensiven Porträts – jedes Werk lässt einen individuellen Blick auf das Thema Harmonie entstehen.
Ein besonderes Highlight bot in diesem Jahr die Teilnahme des französischen Künstlers Thierry Delottier. Anlässlich der 50-jährigen Partnerschaft zwischen Nußdorf und der französischen Gemeinde Camblanes-et-Meynac brachte Delottier die südfranzösische Landschaft in die Ausstellung. Grandauer begrüßte ihn herzlich und bedankte sich für seine Teilnahme: „Seine Werke lassen uns an der Schönheit seiner Heimat teilhaben.“ Delottiers Werke fügen der Ausstellung eine besondere internationale Note hinzu, die viele Besucher anzog.
Ein weiterer Anziehungspunkt der Ausstellung ist die Sammlung historischer Poesiealben, die Renate Pröbstl mit viel Engagement aus Archiven, Kellern und Dachböden zusammengetragen hat. Mit Stücken aus dem Jahr 1870 wecken die Alben eine nostalgische Stimmung, verziert mit Scherenschnitten, Glanzbildern und liebevollen Zeichnungen. Die besonders wertvollen Exemplare wurden fotografisch dokumentiert, sodass sie für die Besucher digital zugänglich sind, ohne das historische Material zu gefährden.
Musikalisch wurde der Abend von Judith und Robert Heckel begleitet, die mit sanften Klängen die feierliche Atmosphäre untermalten. Grandauer drückte allen Künstlerinnen und Künstlern ihren Dank aus und überreichte kleine Präsente als Zeichen der Wertschätzung für ihren Einsatz und die künstlerische Vielfalt, die sie der Gemeinde und den Besuchern bieten.
Die Ausstellung ist bis zum 3. November in der Turnhalle Nußdorf geöffnet, jeweils montags bis freitags von 16 bis 18 Uhr, samstags von 14 bis 18 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Der musikalische Aspekt der Reihe wird am 10. November mit einem Konzert in der Pfarrkirche Nußdorf fortgeführt, das unter der Leitung des Kirchenchors St. Vitus ein vielfältiges Programm bietet. Hier werden der Nußdorfer 3/4Gsang, die Simsseer Alphornblos’n, die Familienmusik Dräxl-Sinhart und Organistin Pia Hausner zu hören sein. Ein besonderes Highlight ist der Auftritt der Harfenistin der Familienmusik Dräxl-Sinhart, die mit Solo-Stücken die Zuhörer verzaubern wird.
Mit einem abwechslungsreichen Programm zeigt die Ausstellung eindrucksvoll, dass Harmonie mehr ist als bloße Gleichförmigkeit – es ist die kreative Verbindung aus Vielfalt und Individualität, die Nußdorf an diesem Abend lebendig feierte.
Bericht und Bilder: Volkhard Steffenhagen









