Leitartikel

Neuer Vorstand bei Überseer Veteranen

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Wolfgang Lindlacher ist neuer erster Vorsitzender der Krieger- und Soldatenkameradschaft Übersee-Feldwies. Bei einer außerordentlichen Versammlung im Gasthof Hinterwirt – eigens einberufen für die Neuwahl – war die Erleichterung des seit 15 Jahren amtierenden ersten Vorsitzenden Josef Stecher und aller Teilnehmer groß, dass ein neuer Vorstand gefunden werden konnte. Stecher hatte den Vorsitz seit der Jahresversammlung vor einem Jahr nur noch kommissarisch übernommen und schon drei Jahre zuvor darum gebeten, sein Amt abzugeben.

Wolfgang Lindlacher, der vorher 12 Jahre lang Beisitzer der KSK war, wurde einstimmig gewählt, ebenso der neue Beisitzer Albert Schupfner. Die Wahlleitung hatte Gauvorstand Anton Linner, der auch Ehrungen vornahm. Für 25 Jahre Teilnahme an der Wallfahrt nach Maria Eck bei der KSK Übersee ehrte Linner Ludwig Hafner und in Abwesenheit seinen Bruder Heinrich Hafner mit Urkunden. Für 10 jährige Teilnahme wurden Karl Marisch, Simon Stecher und Thomas Stecher ausgezeichnet.

Die KSK zählt zu den ältesten Traditionsvereinen Übersees, worauf bei der Aussprache besonders Wolfgang Pichler hinwies. Er berichtete, dass auch mit Hilfe der Ortsheimatpflegerin Annemarie Kneissl-Metz inzwischen von jedem gefallenen Soldaten seit dem Ersten Weltkrieg für die Chronik der KSK ein Foto gefunden worden sei, überdies über 500 sehr interessante Zeitungsartikel. Aus einem Bericht vom 23. Mai 1894 über das 50jägrige Bestehen des (damals so benannten) Veteranen- und Kriegerverein Übersee las Pichler der Versammlung vor: der Artikel stammt aus dem Rosenheimer Anzeiger und berichtet detailliert und sehr ausführlich über die 50-Jahr-Feier, unter anderem mit ganz in Weiß gekleideten Jungfrauen… . In 2032 kann die KSK Übersee ihr 200jähriges Bestehen feiern.

Dr. Martin Metz, der ebenfalls viel zur Historie forscht, berichtete, dass es zwischen 1914 und 1955 kaum noch Berichte über die KSK gäbe. So konnte schon die 100-Jahr-Feier 1932 nicht mehr stattfinden. Ihn interessiere besonders die Zeit im und nach dem 1. Weltkrieg. Bisher sei nur das grausame Schicksal von zwei rumänischen Gefangenen bekannt, deren Familien wohl noch in Übersee oder Umgebung leben. Metz schlug vor, die künftigen Feiern zum Volkstrauertag weiterzuentwickeln, indem man zum Beispiel über die Schicksale von Soldaten illustriere und damit die Gräuel des Krieges verdeutliche, die sich gerade junge Leute oft gar nicht mehr vorstellen könnten.

Ortsheimatpflegerin Kneissl-Metz hatte eine Bitte an die KSK: in Übersee gebe es eine Menge alter Wegkreuze, einige sehr gepflegt, andere halb verfallen. Da es sicher geschickte Handwerker unter den Mitgliedern gebe, bat sie mit den jeweiligen Grundstückseigentümern Kontakt aufzunehmen und anzubieten, die Wegkreuze bei Bedarf zu renovieren und für die Chronik der KSK zu dokumentieren.

Text und Fotos: gi/Christiane Giesen

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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