Wirtschaft

LKZ zum Bahnterminal „InterFranken“

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Mit einer hochkarätig besetzten Informationsveranstaltung in Schwäbisch Hall hat das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Zweckverband Industrie-/Gewerbepark InterFranken, der NVBW – Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH sowie regionalen Wirtschaftsverbänden einen zentralen Impuls für die zukünftige Güterverkehrsinfrastruktur gesetzt. Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen, Logistik, Kommunen und Ministerium informierten sich über den aktuellen Planungsstand, Potenziale und Kooperationsmöglichkeiten des geplanten Bahnterminals „InterFranken“.

Ein Projekt mit strategischer Bedeutung – über Landesgrenzen hinweg

Verkehrsminister Winfried Hermann betonte die Bedeutung des Vorhabens: „Mit InterFranken kann eine Infrastruktur geschaffen werden, die Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit und regionale Entwicklung zusammenführt. Je früher Unternehmen eingebunden sind, desto besser können sie von dieser Zukunftsoption profitieren.“ Das geplante Güterverkehrszentrum am Autobahnkreuz Feuchtwangen–Crailsheim eröffne auch der Wirtschaft in Baden-Württemberg neue Perspektiven – von der Einbindung in das europäische Schienennetz bis hin zu klimafreundlichen, zukunftsfähigen Transportlösungen. Damit können konkrete Chancen entstehen, mehr Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern, was ein zentrales Anliegen der baden-württembergischen Verkehrs- und Klimapolitik ist.

Zu Beginn der Informationsveranstaltung unterstrich Moderator Florian Fürle (Projektleiter, LKZ Prien GmbH) den Transformationscharakter des Projekts: „InterFranken ist weit mehr als ein Terminal – es ist ein Symbol für eine neue Art des Zusammenarbeitens, Denkens und Handelns im Güterverkehr– mit großer Bedeutung für Unternehmen und Kommunen in Bayern und Baden-Württemberg. Wir müssen vernetzter, intelligenter und nachhaltiger planen, wenn wir die Herausforderungen unserer Zeit meistern wollen.“ Vor dem Hintergrund von Klimawandel, Energiepreisentwicklung und Versorgungssicherheit seien intelligente, nachhaltige und vernetzte Transportkonzepte essenziell.

Daniel Bullinger, Oberbürgermeister von Schwäbisch Hall, begrüßte die Anwesenden und betonte die regionale Bedeutung: „Für Schwäbisch Hall ist InterFranken eine echte Zukunftschance. Die Nähe zu einem multimodalen Terminal stärkt unseren Wirtschaftsstandort und unsere Unternehmen nachhaltig.“

InterFranken – ein multimodales Terminal mit europäischer Strahlkraft

Patrick Ruh, 1. Bürgermeister der Stadt Feuchtwangen und Vorsitzender des Zweckverbands Industrie-/Gewerbepark InterFranken, stellte die Ziele des Projektes vor: „Unsere Region darf nicht abgehängt werden. InterFranken schließt eine der letzten großen Lücken im Güterverkehrsnetz zwischen Bayern und Baden-Württemberg und eröffnet Unternehmen beider Länder neue Perspektiven.“ Der Zweckverband – getragen von acht bayerischen Kommunen – entwickelt ein modernes, klimafreundliches Güterverkehrszentrum in unmittelbarer Grenzlage zu Baden-Württemberg. Die Region schließt damit eine wesentliche infrastrukturelle Lücke zwischen den bestehenden Umschlagterminals in Heilbronn und Nürnberg. Der Standort liegt am Autobahnkreuz A6/A7 sowie an der Bahnstrecke Nürnberg–Stuttgart – eine strategische Lage, die durch die jüngst zugesagte Priorisierung der Stellwerke in Dombühl und Schnelldorf weiter gestärkt wird.

Wie Baden-Württemberg den Schienengüterverkehr stärkt

Stefan Kindorf vom Kompetenzzentrum Güterverkehr der NVBW erläuterte die Rolle des Landes bei der Stärkung des Schienengüterverkehrs: „Baden-Württemberg setzt mit dem Kompetenzzentrum Güterverkehr bundesweit Maßstäbe. Wir wollen Hürden abbauen, Wissen bündeln und Unternehmen aktiv auf ihrem Weg zur Schiene unterstützen.“ Baden-Württemberg hat als einziges Bundesland ein eigenes Kompetenzzentrum eingerichtet, das Unternehmen rund um die Schiene kostenfrei berät. Für die Dekarbonisierung des Güterverkehrs hat das Land zudem eine Förderrichtlinie aufgelegt. In dieser stehen jährlich 10 Millionen Euro an Mitteln aus dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) zur Verfügung. Im Rahmen von De-Minimis werden investive Maßnahmen, die mittelbar oder unmittelbar dem Umschlag auf klimafreundliche Transportmittel dienen und die nachweislich zu einer Reduzierung von CO2 beitragen, gefördert. Auch hier unterstützt das Kompetenzzentrum die Fördernehmer bei der Antragstellung. Zum Thema regionale Planungsaktivitäten referierte Franka Zanek (Regionalverband Ostwürttemberg). Die Verbandsdirektorin hob die Bedeutung einer frühzeitigen Flächenvorsorge hervor: „Wer die Energiewende und die Logistikwende zusammen denken will, braucht vorausschauende Raumplanung. Genau deshalb starten wir unseren Dialogprozess und die Machbarkeitsstudie jetzt.“ Ziel sei es im Rahmen der Machbarkeits- und Marktfähigkeitsstudie für potenzielle Railport-Standorte, konkrete regionale Bedarfe zu erfassen und zukunftsfähige Logistikflächen planerisch zu sichern.

Mit den Beiträgen von Bernhard Kuhn (BKE Eisenbahn Service GmbH) und Manfred Strähle (ChemOil Logistics GmbH) wurde sichtbar, wie Eisenbahnverkehrsunternehmen und Bahnspediteure regionale Betriebe an die Schiene anschließen und europaweit vernetzen. Dabei zeigten die Unternehmensvertreter auch auf, welche Chancen multimodale Lösungen heute bieten.

Planung zum Anfassen – Infrastruktur im Dialog

Matthias Geppert (GAUFF Engineering) präsentierte die laufenden Infrastrukturplanungen für die Straßen- und Schienenanbindung des Güterverkehrszentrums InterFranken. Dabei nahm der Planer zahlreiche Hinweise und Impulse von den anwesenden Teilnehmern für die Terminalplanung mit auf: „Ein Terminal funktioniert nur dann optimal, wenn die Praxis von Anfang an mitgedacht wird. Die heutige Diskussion liefert wertvolle Hinweise für eine moderne, leistungsfähige Terminalplanung.“ Zentrale Anregungen betrafen unter anderem die Anzahl der Umschlaggleise, flexible Gleislängen, digitale Gate-Lösungen, Flächen für Containerdepots sowie die Eignung für kranbare und nicht-kranbare Trailer.

Ausblick: Ein gemeinsames Zukunftsprojekt

In der Zusammenfassung wurde deutlich: InterFranken kann zukünftiges Drehkreuz im europäischen TEN-T-Netz, mit hoher Bedeutung für Kombinierten Verkehr und Einzelwagenverkehr werden. Für Unternehmen in Ostwürttemberg sowie Heilbronn-Franken bietet das Terminal kurze Vor- und Nachläufe und direkten Zugang zur klimafreundlichen Eisenbahnlogistik. „InterFranken zeigt, wie Regions- und Landesgrenzen überwunden werden können, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen“, fasste Patrick Ruh zusammen. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich einzubringen und die Zukunft der Logistik in der Region aktiv mitzugestalten.“ Unternehmen und Institutionen sind eingeladen, sich aktiv einzubringen und ihre Impulse weiterzugeben. Ansprechpartner sind u. a. Hedwig Schlund (Zweckverband InterFranken), Stefan Kindorf (NVBW) und Florian Fürle (LKZ Prien). Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg und der Zweckverband Industrie-/Gewerbepark InterFranken danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für den konstruktiven, inspirierenden Austausch und die wertvollen Anregungen. Die Veranstaltung hat eindrucksvoll gezeigt, wie gemeinsames Engagement die Weichen für eine zukunftsfähige, klimafreundliche Logistik stellt.

Bericht: LKZ Prien a. Chiemsee / InterFranken

Foto Zweckverband Industrie-/Gewerbepark InterFranken:
Patrick Ruh, 1. Bürgermeister der Stadt Feuchtwangen und Vorsitzender des Zweckverbands Industrie-/Gewerbepark InterFranken, stellte in der Informationsveranstaltung zum geplanten Bahnterminal „InterFranken“ am 4. November 2025 vor den zahlreich anwesenden Vertreterinnen und Vertretern aus Unternehmen, Logistik, Kommunen und Ministerium die Ziele des Projektes vor: „Unsere Region darf nicht abgehängt werden. InterFranken schließt eine der letzten großen Lücken im Güterverkehrsnetz zwischen Bayern und Baden-Württemberg und eröffnet Unternehmen beider Länder neue Perspektiven.“ Abschließend zur Veranstaltung fasste Patrick Ruh zusammen: „InterFranken zeigt, wie Regions- und Landesgrenzen überwunden werden können, wenn alle Akteure an einem Strang ziehen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich einzubringen und die Zukunft der Logistik in der Region aktiv mitzugestalten.“

Foto Zweckverband Industrie-/Gewerbepark InterFranken:
Daniel Bullinger (stehend), Oberbürgermeister von Schwäbisch Hall, begrüßte die die Anwesenden und betonte die regionale Bedeutung: „Für Schwäbisch Hall ist InterFranken eine echte Zukunftschance. Die Nähe zu einem multimodalen Terminal stärkt unseren Wirtschaftsstandort und unsere Unternehmen nachhaltig.“

Foto Zweckverband Industrie-/Gewerbepark InterFranken:
Die zahlreich anwesenden Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen, Logistik, Kommunen und Ministerium waren eingeladen, sich einen Überblick über den aktuellen Planungsstand, Potenziale und Kooperationsmöglichkeiten des geplanten Bahnterminals „InterFranken“ zu verschaffen und wurden umfassend informiert über ein InterFranken als zukünftiges Drehkreuz im europäischen TEN-T-Netz, mit hoher Bedeutung für Kombinierten Verkehr und Einzelwagenverkehr.

Über InterFranken:

InterFranken ist eine im Jahr 1998 gegründete kommunale Allianz aus acht Städten und Gemeinden. Im Jahr 2004 ging der Zweckverband Industrie- und Gewerbepark InterFranken daraus hervor. Seit seiner Gründung hat sich der Zweckverband InterFranken stark weiterentwickelt. So zeichnen ihn neben der Entwicklung eines zukunftsfähigen und nachhaltigen Industrie- und Gewerbegebietes in der Region zur Schaffung attraktiver Arbeitsplätze eine Vorreiterrolle für Zukunftstechnologien, unter anderem als Modellregion Wasserstoff, aus. Beim HyStarter-Programm wurde der Zweckverband als einer der Gewinner der zweiten Runde des Wasserstoffförderungs-Wettbewerbs „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ in der Kategorie „HyStarter“ mit einer Förderung über 200.000 EUR ausgezeichnet. Daneben organisiert der Zweckverband im Oktober 2025 wieder seine Orientierungsmesse „Ausbildung & Beruf“ für Auszubildende und regionale Unternehmen.

Mitgliedergemeinden im Zweckverband Industrie- und Gewerbepark InterFranken sind:

Diebach, Dombühl, Feuchtwangen, Schillingsfürst, Schnelldorf, Schopfloch, Wettringen und Wörnitz  – Website: www.interfranken.de

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!