Wirtschaft

LKZ: Projekt EUREGIO Außerfern-Allgäu

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Das Logistik-Kompetenz-Zentrum (LKZ) Prien und der Verein Netzwerk Logistik (VNL) starten gemeinsam das grenzübergreifende Projekt „Güter auf die Schiene“, das von der EUREGIO via salina im Rahmen des INTERREG-Programms Bayern–Österreich 2021–2027 gefördert wird. Ziel ist es, die strukturellen Voraussetzungen für einen wirtschaftlich tragfähigen, grenzüberschreitenden Schienengüterverkehr in der Region Außerfern-Allgäu zu verbessern und die regionale Stimme gegenüber Politik, Verwaltung und Infrastrukturbetreibern zu stärken. Das einjährige Projekt hat im November 2025 begonnen. Die EUREGIO via salina ist eine grenzüberschreitende Kooperationsregion und ein Verein, der die Zusammenarbeit zwischen dem Allgäu, dem Außerfern (Tirol) und Vorarlberg fördert, um Menschen und Projekte zu vernetzen und die gemeinsame Entwicklung zu stärken.

Im Mittelpunkt des Projekts steht die Frage, wie Unternehmen in der EUREGIO via salina künftig besser an den Schienengüterverkehr angebunden werden können. Viele regional ansässige, teils international tätige Unternehmen verfolgen klare Nachhaltigkeitsstrategien und möchten Transporte auf die Schiene verlagern. Gleichzeitig fehlen geeignete Rahmenbedingungen: Die Region Außerfern-Allgäu ist bislang nur unzureichend in europäische Verkehrsnetze und TEN-T-Korridore eingebunden und bestehende Schieneninfrastruktur wird überwiegend auf den Personenverkehr ausgerichtet.

„Unter der Zielsetzung ‚Regionale Anliegen bündeln – politische Sichtbarkeit erhöhen‘ wollen wir aufzeigen, dass die Unternehmen und Regionen im Grenzgebiet gemeinsam mehr bewirken können als jeder einzelne für sich allein – und dies auch in der länderübergreifenden Zusammenarbeit“, erklärt Dr. Petra Seebauer, Geschäftsführerin der LKZ Prien GmbH. „Das vor Kurzem abgeschlossene EUREGIO-Projekt ‚Außerfern-Allgäu-Link‘ hat gezeigt, dass Zulaufstrecken zu großen Hauptkorridoren einen wertvollen Beitrag für nachhaltige, grenzüberschreitende Logistik leisten können.“

Strukturelle Hürden sichtbar machen – Lösungen entwickeln

Ein zentrales Anliegen ist die systematische Aufbereitung der betrieblichen, strukturellen und regulatorischen Herausforderungen, denen Unternehmen und Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVUs) zugleich begegnen. Diese Themen sollen Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung und Infrastrukturunternehmen praxisnah vermittelt werden.

Durch regionale und grenzüberschreitende Workshops werden Unternehmen aus Industrie, Handel und Logistik, Eisenbahnverkehrsunternehmen, Infrastrukturbetreiber, Kammern, Wirtschaftsverbände sowie Vertreter aus Kommunen, Regionalplanung, Verkehrsverbünden und Politik aktiv eingebunden.

Philipp Wessiak, Vorstandsmitglied vom VNL betont: „Mit unserem Projekt ‚Güter auf die Schiene‘ bündeln wir erstmalig die vielfältigen Stimmen der Wirtschaft aus den Regionen Vorarlberg, Außerfern, Allgäu und Tirol. Gemeinsam schaffen wir die politische Sichtbarkeit, die unsere Unternehmen im Schienengüterverkehr dringend benötigen.“

Rückhalt durch die EUREGIO via salina

Auch die EUREGIO via salina sieht großes Potenzial in der Stärkung des Schienengüterverkehrs. Marina Kuhn, Geschäftsführerin der EUREGIO via salina, sagt: „Das abgeschlossene Projekt ‚Außerfern-Allgäu-Link‘ hat gezeigt, welch große Bedeutung der Schienengüterverkehr für die Region hat. Daher unterstützen wir gerne das Folgeprojekt ‚Güter auf die Schiene‘, um die strategische Bedeutung des Wirtschaftsraums Außerfern-Allgäu noch stärker sichtbar zu machen.“

Das Projekt setzt auf kontinuierliche Workshops, Informationsaufbereitung und aktive Öffentlichkeitsarbeit, um politische und ministeriale Entscheidungsträger für reale Bedingungen, Hemmnisse und Lösungsmöglichkeiten im regionalen Schienengüterverkehr zu sensibilisieren. Ziel ist es, ein gemeinsames Verständnis zu schaffen und den Umsetzungswillen zu stärken.

Unterstützt wird das Projekt durch den Bayerischen Bauindustrieverband e. V., das Land Tirol sowie das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr.

Bericht und Foto: LKZ Prien GmbH


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Toni Hötzelsperger

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