Im Rahmen seiner regelmäßigen Unternehmensbesuche war Landrat Otto Lederer kürzlich zu Gast beim Familienunternehmen Alpenhain in Pfaffing. Im Mittelpunkt des Austauschs standen neben den Werten des Familienbetriebs vor allem strategische Zukunftsthemen: Mit der „Strategie 2030“ setzt Alpenhain klare Ziele – unter anderem im Bereich Nachhaltigkeit, Energieautarkie und Produktinnovation. Sich „enkelfähig“ aufzustellen bedeutet für das Unternehmen, wirtschaftlichen Erfolg, Nachhaltigkeit und Verantwortung in Einklang zu bringen, um die Zukunftsfähigkeit des Familienbetriebs zu sichern und einen nachhaltigen Beitrag für kommende Generationen in der Region zu leisten.
Mit einer weitergehenden Elektrifizierung, dem geplanten Ausbau der Photovoltaik sowie einem möglichen Blockheizkraftwerk, verfolgt Alpenhain konsequent das Ziel, die Eigenversorgung des Energiebedarfs deutlich auszubauen. Auch im Bereich Wasseraufbereitung plant das Unternehmen Investitionen. „Alpenhain ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Tradition und Innovation zusammenwirken können – und das mitten im ländlichen Raum“, sagte Landrat Otto Lederer im Anschluss an den Rundgang durch die Käserei, bei dem unter anderem die Herstellung von Camembert und Obazda live erlebt werden konnte.
Gleichzeitig sprachen der kaufmännische Geschäftsführer Robert Winkelmann sowie die beiden Geschäftsführer der Besitzgesellschaft Christian Hain und Barbara von Hagmann auch Herausforderungen an, vor denen das Traditionsunternehmen steht: Die Energieintensität der Milchverarbeitung, steigende regulatorische Anforderungen in der Landwirtschaft und vor allem der Fachkräftemangel stellen das Unternehmen vor große Aufgaben. Um qualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten und sich als attraktiver Arbeitgeber in der Region zu positionieren, setzt Alpenhain auf ein wertschätzendes Arbeitsumfeld, flexible und individuelle Arbeitsmodelle sowie regelmäßige Mitarbeiterumfragen. Diese Maßnahmen stärken die Motivation und fördern die langfristige Bindung an das Unternehmen. „Wir brauchen aber auch bezahlbaren Wohnraum für Fach- und Führungskräfte“, so Winkelmann. Für Auszubildende sei außerdem die unzureichende Anbindung der Firmenzentrale an den öffentlichen Nahverkehr ein Hemmnis.
Landrat Lederer zeigte Verständnis, betonte jedoch zugleich die schwierige Umsetzbarkeit: „Gerade im ländlichen Raum stoßen wir mit dem ÖPNV schnell an Grenzen. Deshalb arbeiten wir intensiv mit den Kommunen vor Ort daran, individuelle Lösungen zu finden.“ Ein Beispiel dafür könnte der On-Demand-Service Rosi sein. Der Besuch bei Alpenhain verdeutlichte einmal mehr, wie wichtig es ist, im Austausch mit regionalen Betrieben zu bleiben. „Nur wer zuhört, kann gezielt unterstützen“, so Lederer. „Solche Einblicke sind wertvoll, um zu verstehen, wie die lokale Wirtschaft noch besser gestärkt werden kann.“ Begleitet wurde Landrat Lederer von Vertretern der Wirtschaftsförderstelle des Landkreises, dem Leiter der IHK-Geschäftsstelle Jens Wucherpfennig, dem IHK-Vorsitzenden der Region Rosenheim Andreas Bensegger sowie vom ersten Bürgermeister der Gemeinde Pfaffing Josef Niedermeier.
Bericht und Foto: LRA Rosenheim –Vor der Alpenhain-Zentrale in Pfaffing (v.l.n.r.): Josef Niedermeier (Bürgermeister Gemeinde Pfaffing), Barbara von Hagmann (Gesellschafterin), Robert Winkelmann (Geschäftsführer), Landrat Otto Lederer, Andreas Bensegger (IHK Region Rosenheim), Peter Heßner (Wirtschaftsförderung Landratsamt Rosenheim), Jens Wucherpfennig (IHK München und Oberbayern).




