Kultur

Kultwerk Immling: „Hänsel und Gretel“

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Engelbert Humperdincks Märchenoper von Ludwig Baumann neu inszeniert: Dutzende erwartungsvoller Kinder, viele davon noch im Kita- und Grundschulalter, mit Eltern, Großeltern und Freunden ließen sich im Kultwerk Immling vom alten und immer wieder neu faszinierenden Märchen von Hänsel und Gretel, der bösen Hexe und den gütigen himmlischen Mächten bezaubern.

In der ehemaligen Auto-Reparaturhalle ganz hinten im Gewerbegebiet von Bad Endorf ist jetzt ein großartiger Veranstaltungsraum mit großer Bühne und vollständiger technischer Bühnenausstattung entstanden, wo sich auch Kinder wohlfühlen können. Unter der musikalischen Leitung von Iris Schmid am Klavier, zugleich Leiterin des Kinderchors Immling, der hier mit rund 20 Kindern im Grundschulalter sang und spielte, sowie drei ausgezeichneten Gesangssolisten läuft die berühmte Geschichte der beiden Geschwister Hänsel und Gretel ab Die Beiden werden einfühlsam dargestellt von Celina Hubmann als Gretel und Sarah Mair als Hänsel.

Vor der riesigen Leinwand, die durch wechselnde Bühnenbilder und eindrucksvolle Lichtgestaltung immer den richtigen Rahmen abgibt, können die Besucher hautnah die beiden lebenslustigen, mutigen Geschwister erleben, die zwar wie ihre Eltern bitterarm und meist hungrig sind, aber doch nicht so gern die Besen binden oder Wolle verstricken, um zum Lebensunterhalt beizutragen. So gibt es ein großes Donnerwetter als die erschöpfte Mutter heimkommt und die Kinder zur Strafe gleich wieder in den Wald schickt, um Beeren zu pflücken.

Eine großartige sängerische wie schauspielerische Leistung gab Sieglinde Zehetbauer, die sowohl die Mutter überzeugend gab wie auch die böse Hexe. Sie war durch die riesige Verwandlung durch Kostüme, Perücken und Maske keinesfalls mehr als die gleiche Darstellerin zu erkennen. Durch seine volle Bühnenpräsenz ließ auch der in Sao Paulo geborene, herausragende Bariton Fernando Araujo als Vater keinen Zweifel daran, wer in der Familie das Sagen hat. Seine Auftritte bestachen durch eine großartige, sanfte und doch starke Stimme mit großer Modulierfähigkeit und viel Temperament.

Iris Schmid begleitete als Pianistin auf dem Flügel das gesamte Geschehen, sehr variabel, stets hervorragend auf die Solisten eingehend, so dass ihr Spiel nie dominierte, sondern unterstützte. Obwohl sehr märchenhaft inszeniert, vermochte der Auftritt der Hexe doch Furcht bei den kleinsten Zuschauern zu erzeugen. Ich will das nicht“, rief ein kleiner, etwa Dreijähriger, der dann flugs lieber auf den Schoß seiner Mutter in der zweiten Reihe kraxelte. Bald konnten aber die sphärischen Klänge von Humperdincks „Abendsegen“ und den 14 schützenden Englein sowie die Freude über den Tod der Hexe das vollends begeisterte Publikum zu beruhigen. Eine wunderbare Aufführung, schon ganz kleine Besucher an Oper und Musik heranzuführen.

Weitere Veranstaltungstermine sind an den Sonntagen, 14. Dezember, 14 Uhr, und 21.  Dezember, 16 Uhr, sowie Samstag, 27. Dezember, 16 Uhr.

Bericht und Bilder: Christiane Giesen  – Hänsel (Sarah Mair) und Gretel (Celina Hubmann) oder die Eltern Sieglinde Zehetbauer (Mutter und Hexe) und Fernando Araujo als Vater begeisterten im Kultwerk Immling bei Ludwig Baumanns Neuinszenierung von Engelbert Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“.   

   


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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