Der Kulturpreis des Landkreises Erding geht in diesem Jahr an die Holzlandblaskapelle Steinkirchen und an den Chorregent und Organist der Stadtpfarrkirche St. Johannes sowie als Dekanatskirchenmusiker Georg Rothenaicher. Die Preisträger wurden vor kurzem vom Kreisausschuss für Bildung und Kultur- sowie Umwelt ausgewählt. Diese wurden ausgewählt auf Grundlage seines Engagements in den Bereichen Volksmusik, Brauchtum, Bildung und Heimatpflege, die Holzland Blaskapelle für ihre langjährige und beständige kulturelle Arbeit und an den Georg Rothenaicher für seine Verdienste um das kulturelle Leben im Landkreis.
Die Verleihung der Kulturpreise erfolgte am Freitagabend 28. November in der neuen Dreifachturnhalle am Lodererplatz durch den Landrat Martin Bayerstorfer, die höchste Auszeichung des Landkreises wurde inzwischen zum 47. Mal vergeben. Den Festvortrag, “Unser kulturelles Erbe bewahren” hielt Robert Brannekämper, Vorsitzender des Landesdenkmalrats, MdL. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Sinfonieorchester der Kreismusikschule unter Leitung von Veronika Marschall. Wer so einen Preis bekomme, “der bekenne sich zur Heimat und ist ein schönes Zeichen für das Bewahren des kulturellen Erbes uns somit die bayerische Kultur zu erfüllen”, sagte der Festredner. Robert Brannekämper: Das Ehrenamt und Engagement in der Denkmalpflege haben in Bayern eine lange Tradition. Schon immer war es den hier lebenden Menschen wichtig, ihre Heimat zu schützen und für kommende Generationen zu bewahren. Bei seiner Laudatio würdigte Bayerstorfer nicht nur die Anerkennung musikalischer Leistung der Holzland Blaskapelle Steinkirchen, sondern in ihrer Gemeinschaft, Beständigkeit, ehrenamtliches Engagement, die leidenschaftliche Pflege des Brauchtums und die Fähigkeit, über Generationen hinweg Menschen zu verbinden. Mit ihrer Musik transportieren sie ein Gefühl von Heimat, das in unserer schnellebigen Zeit von unschätzbaren Wert ist.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1987 hat sie sich zu einem bedeutenden Kulturträger entwickelt, dessen Einfluss über die Grenzen des Landkreises hinaus reicht. Die Wurzeln der Blaskapelle reichen in das Jahr 1984 zurück, als auf Initiative von Vertretern der Holzlandgemeinden ein Startkapital von 20.000 DM für den Kauf von Instrumenten bereitgestellt wurde. Zwei Jahre später fand die erste Probe statt, 1987 folgte die Gründungsversammlung mit 29 Mitgliedern. Seither ist die Holzland Blaskapelle stetig gewachsen und hat sich zu einem festen Bestandteil der regionalen Musik- und Vereinskultur entwickelt. Ihr Repertoire reicht von traditioneller Blasmusik über Walzer und Polka bis hin zu Volkstänzen. Sie spielt bei Volksfesten, Fahnenweihen, Jubiläen, kirchlichen Anlässen, Christkindlmärkten und Geburtstagsfeiern. Besonders auffällig ist ihre Rolle als Imageträger des Landkreises: Ob auf der Oidn Wiesn beim größten Volksfest der Welt, dem Oktoberfest oder bei der Internationalen Grünen Woche in Berlin, der größten Landwirtschafts- und Verbraucherausstellung weltweit, auf der sich der Landkreis Erding regelmäßig mit einem eigenen Stand präsentiert. Die Holzland Blaskapelle trägt traditionell dazu bei, die Kultur des Landkreises nach außen sichtbar, sympathisch und lebendig zu vertreten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Nachwuchsförderung. Die Kapelle bildet junge Musikerinnen und Musiker aus, sorgt für Kontinuität und Weitergabe musikalischer Tradition. Dieses Engagement sichert nicht nur die handwerklich-musikalische Qualität, sondern stärkt auch die Bindung jüngerer Generationen an Heimat, Brauchtum und Gemeinschaft.
Das Wirken der Holzland Blaskapelle um Kapellmeister Kurt Müller und 1. Vorstand Michael Andruet sowie seinem langjährigen Vorgänger Hans Wegmann mit ehrenamtlichem Engagement. Mitglieder investieren ihre Freizeit, um musikalisches Können zu vertiefen, Aufführungen vorzubereiten und Veranstaltungen kulturell zu bereichern. Ihre Tätigkeit trägt zur Erhaltung regionaler Tradition bei und fungiert zugleich als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die Auszeichnung unterstreiche die Bedeutung solcher kulturellen Initiativen für die Gemeinschaft und anerkenne die Verdienste eines Vereins, der wesentlich zum kulturellen Leben des Landkreises beitrage.
Georg Rothenaicher wiederum prägt der Laudatio zufolge seit Jahrzehnten als Chorregent und Organist der Stadtpfarrkirche St. Johannes sowie als Dekanatskirchenmusiker das Musikleben des gesamten Landkreises. Sein außerordentlicher und persönlicher Einsatz mache ihn zu einer Schlüsselfigur im kulturellen Leben im Landkreis Erding. Durch seinen hohen künstlerischen Anspruch und seinen Willen, immer wieder künstlerische Pfade zu beschreiten, habe die Kirchenmusik in St. Johannes ein besonderes Renommee erlangt und erhalte bis weit über die Landkreisgrenzen hinaus großen Zuspruch.
Insbesondere die Internationale Orgelwoche Erding hat sich unter seiner künstlerischen Leitung zu einem Höhepunkt im Terminkalender der klassischen Musikszene in Bayern entwickelt und ist jedes Jahr Anziehungspunkt für Spitzenorganisten aus aller Welt. Auch das jährliche Eröffnungskonzert der Internationalen Orgelwoche setzt unter seiner Leitung jährlich Maßstäbe, so etwa vergangenes Jahr mit der Würdigung des Lebenswerks von Anton Bruckner. Der große Chor der Pfarrkirche steht dabei exemplarisch für Rothenaichers hohe künstlerische und pädagogische Standards. Unter seiner Leitung interpretieren rund 45 Sängerinnen und Sänger anspruchsvolle Chorliteratur aus unterschiedlichen Stilepochen. Ein besonderer Verdienst sei die herausragende Kinder- und Jugendarbeit, zusammen mit seiner Ehefrau Elfriede habe er mit größter Hingabe Nachwuchschöre aufgebaut. Heute singen rund 100 junge Leute zwischen vier und 20 Jahren in Chören. Die Erlöse der Auftritte würden regelmäßig dem karitativen Zweck zugeführt. Auch die Orgel in St. Johannes in Erding, sei ein Verdienst von Rothenaicher zusammen mit dem ehemaligen Stadtpfarrer Josef Mundigl. Rothenaicher bereichere seit vier Jahrzehnten das kulturelle Leben im Landkreis Erding. Für ihn zähle jeder Moment, in dem Musik erleb- und fühlbar gemacht werde,hochverdient werde er mun damit für sein Wirken mit dem Kulturpreis ausgezeichnet, sagte Landrat Bayerstorfer. Anschließend durften sich die Preisträger ins Goldene Buch des Landkreises eintragen und begeisterten die rund 300 Besucher mit ihren Auftritten. Rothenaicher und sein Chor sowie die Holzland Blaskapelle freuten sich über langanhaltenden Beifall und Applaus.
Bericht und Bilder: Hans Kronseder






