Das Dach der fast 300 Jahre alten Pfarrkirche St. Remigius wird gerade saniert und ist dazu eingerüstet. Dazu gehörte auch, dass die Turmkugel und das Turmkreuz abgebaut werden mussten. Das geschah per Hand über das Gerüst, ohne maschinelle Hilfe! Was bei einem Gewicht von rund 50 Kilogramm für das Kreuz und zwölf Kilogramm für die Kugel und die für einen Transport unhandliche Form, ein schwieriges Unterfangen war.
Kreuz und Kugel kamen in die Werkstatt zu Kirchenmalermeister Michi Scheck jun. Dort wurden die beiden erstmal gründlich gesäubert, geschliffen, mit Rostschutz beschichtet und mehrfach lackiert. Das waren aufwändige Schritte, aber der letzte Teil war besonders knifflig. Für die Ölvergoldung mit echtem 23 ¾ Karat Blattgold muss der genau richtige Zeitraum zum Auftragen gefunden werden. Zum Glück waren die beiden Teile in erfahrenen Händen bei dem Kirchenmalermeister. Die letzte Renovierung lag rund 40 Jahre zurück.
Aber nun war klar, dass die neu vergoldeten Teile nicht wieder von Hand über das Gerüst auf 35 Meter Höhe gebracht werden konnten. Die Gefahr der Beschädigung war zu groß. Also musste ein Kran her, der die Kugel und das Kreuz an ihren angestammten Platz zurückbringen sollte. Das sah schon spektakulär aus, als erst die Kugel auf die Turmspitze schwebte und dann das zwei Meter große Kreuz.
Es hat alles perfekt geklappt und auf dem Kirchturm strahlen wieder die goldene Kugel als Symbol für die Erde und das goldene Kreuz als Symbol für den christlichen Glauben.
Text und Fotos: Sybilla Wunderlich
Bild 967 + 69 die neue goldene Kugel schwebt mit Hilfe des Krans nach oben
Bild 974 auch das neue goldene Kreuz kommt an seinen angestammten Platz
