Kultur

Kiefersfelden: Lichtkunst statt Böllerei

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Immersive “LichtOper” und Lichtmapping an Sylvester in Kiefersfelden  –  Jahrhunderte lang und manchmal auch heute eine geheimnisvolle, mystische Zeit. Genau die richtige Zeit für eine immersive Lichtinstallation in einer Kirche. Ich bin in Kiefersfelden  –  eine kalte, dunkle, mondlose Nacht, an der Außenfassade der Pfarrkirche Heilig Kreuz tanzen blaue Lichtstrukturen, ein Glühweinstand wartet noch auf Besucher.

Aber was uns drinnen erwarten soll, klingt spannend und faszinierend. Heute ist die Premiere der „LichtOper ZwischenWelten“ des renommierten Lichtkünstlers Ingo Bracke. Bevor es losgeht, noch kurz  ein Abstecher ins Industriemuseum Blaahaus. Hier gibt es eine kleine Sonderausstellung zum Künstler Ingo Bracke. Der Museumsführer stellt sich als Andi vor und ist sichtlich selbst begeistert von den ausgestellten Fotos, die Ingo Brackes Lichtkunst zeigen.

Wir sind jetzt zurück an der Kirche, der Innenraum füllt sich rasch bis auf den letzten Platz. Ingo Bracke, ganz in Weiß gekleidet, sagt ein paar einführende Worte. Neben der erwähnten „LichtOper“ hören wir noch den bekannten Kanon von Pachelbel, die berühmte d-Moll Toccata von Bach, den Pilgerchor aus Tannhäuser und ein moderneres Stück von Arvo Pärt. Neben der live gespielten Orgel erklingt auch Musik aus den Lautsprechern. Dazu als Gesamtkunstwerk die Lichtinstallation. Zunächst sparsam auf die Apsis rund um den Altar beschränkt, im Mittelpunkt immer wieder das stehende Jesuskind über dem Altar. Farbige Strukturen, etwa die erwähnten Kreise berühren sich in steter Bewegung und Verschränkung.  Dann plötzlich erscheint der gesamte Innenraum farbig erleuchtet; durchweg abstrakte oder abstrahierte Strukturen durchziehen die Kirche eindrucksvoll. Das ist zweifellos Kunst, fernab von Effekthascherei. Mich beeindrucken die kontemplativen, sparsameren Projektionen am meisten. Manchmal wäre es schön, wenn die Eindrücke noch länger wirken könnten, doch wie in der Musik geht es schnell weiter von Motiv zu Motiv, von Lichtakkord zu Lichtakkord. Eine Stunde tauchten wir ein in eine Welt, die viel Raum für Fantasie lässt: Wir sehen Sterne vorbeiziehen und Herzen schlagen.

Am Ende habe ich noch die Gelegenheit, mit Nicole Bugl von der Kaiser-Reich-Tourist-Information über Hintergründe zu sprechen. Dieses Interview und einige akustische Eindrücke hören Sie im Podcast

Spotify: https://open.spotify.com/episode/0aN3NBKLL4CbEu2H2gj9KT?si=3208910c5e864a40

Oder: www.radioregenbogen.de/immersive-lichtoper-und-lichtmapping-an-sylvester-185498/

Termine:

  1. Dezember 2025 23:30-01:00 Uhr –  Sylvester Licht (Eintritt frei)
  2. Januar 2026 – Freitag, 02. Januar 2026 17:30 – 19:00 – 20:30 Lichtoper

Bericht und Foto: Reinhart Knirsch, Radio Regenbogen


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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