Großer Beliebtheit bei den Besuchern erfreut sich das Holzknechtmuseum in der Laubau, besonders nach dem gelungenen Umbau der Dauerausstellung, die nach den neuesten museumspädagogischen Erkenntnissen umgesetzt worden war. Das zeigte die vorgestellte Besucherstatistik bei der öffentlichen Sitzung des Zweckverbands Holzknechtmuseum Ruhpolding. Unter Vorsitz des ersten Bürgermeisters der Gemeinde, Justus Pfeifer, zeigte der stellvertretende Kämmerer der Gemeinde, Pascal Günther, den Rückblick über die vergangene Museumssaison, Zahlen und Vorschau auf 2026 anhand einer Powerpointpräsentation.
Das 1988 eröffnete Museum wird von der Gemeinde Ruhpolding betrieben, unterstützt vom Zweckverband, dem der Bezirk Oberbayern, der Landkreis Traunstein und der Förderverein Holzknechtmuseum angehören. Zweimal pro Jahr trifft sich der Zweckverband regelmäßig, um über die Belange des Museums auf dem etwa 30 000 Quadratmeter großen Freigelände zu beraten. Gegenüber dem Jahr 2024, wo die Besucherzahl insgesamt bei 10 656 lag, stieg sie im Jahr 2025 auf 15 542. Besonders erfolgreich waren die Monate September und Oktober 2025, besonders beworben durch zwei Sonderausstellungen, nämlich „Kunst im Freien“ mit Skulpturen im Außengelände von Andreas Kuhnlein und Marco Bruckner. Der international gefragte Holzbildhauer Andreas Kuhnlein zeigte seine Skulpturengruppe „Befreiung“ aus der Reihe „Sein und Schein“, wobei er die innere Wandlung betont und das Gelände und den Bringungsberg in seine Darstellung integrierte. Der Pittenharter Holzbildhauer Marco Bruckner präsentierte seine begehbaren Figurengruppen „Konsum“, „Inklusion“ und „Wenn die Welt aus den Fugen gerät“, die das fragile Verhältnis von Menschen und Natur thematisiert.
Im Innenraum wurden von Mitte April bis Oktober unter dem Titel „Natur und Kunst“ Kunstwerke aus Schwemmholz, Wurzeln und Fundstücke von der Bergenerin Künstlerin Anna Genghammer gezeigt sowie Naturfotografien, Skulpturen und bearbeitete Fundholzstücke von Christl und Hans Sondermeier aus Ruhpolding.
Alle Projekte im Laufe des Jahres seien sehr gut angenommen worden, sagte Bürgermeister Justus der Pfeifer, auch das Museumsfest, der Walderlebnistag und der Bienentag Ende Mai sowie Anfang Oktober der Tag zum „Wissen Volksmusik“. Seit das Museum schon zu den Osterferien geöffnet werde, habe es rund ein Drittel mehr Besucher gegeben, so Pfeifer. Insgesamt besuchen zwei Drittel Einheimische, das heißt Leute aus der Region, das Museum, und etwa ein Drittel auswärtige Gäste und Touristen. Auf die Frage, ob man eine Statistik anfertigen könne, wo die Besucher genauer herkommen, sagte Pfeifer, man überlege, ob man eine Postleitzahlenabfrage machen könne, um Näheres zu erfahren.
Er berichtete auch von einigen Personalveränderungen im Jahr 2025. Der „Personalkörper“ sei in den letzten drei bis vier Jahren neu aufgestellt worden. Die nach dem Weggang der langjährigen Museumsleiterin Dr. Ingeborg Schmid, unter deren Leitung der Umbau des Museums erfolgt war, neu eingestellte Leiterin Livia Forche habe ihre Stelle zum 1. September gekündigt. Diese Stelle werde ab Mitte Februar 2026 neu besetzt. Bis zum gleichen Zeitpunkt habe auch eine Besucherservicekraft gekündigt. Diese Stelle werde bis 1. März neu belegt, so der Bürgermeister. An baulichen Maßnahmen standen 2025 die Hüttendachsanierung der Almhütte „Plenkerkaser“ auf der Agenda mit Kosten von 25 000 Euro, weniger als veranschlagt, die Erneuerung und Vergrößerung des Kräutergartens mit Kosten von rund 7500 Euro sowie die Umgestaltung des Medienraums.
Für das Jahr 2026 ist die Hüttendachsanierung einer weiteren Almhütte geplant, eine PV-Anlage, die Erneuerung der Eingangstüren, wozu derzeit Angebote eingeholt werden und eine WLAN-Ausstattung. Unter Vorsitz des stellvertretenden Bezirkstagspräsidenten Michael Asam nahm das Gremium die Jahresrechnung vom Jahr 2024 und den Prüfungsbericht des Kreisrechnungsprüfungsamtes zur Kenntnis und entlastete die Vorstandschaft einstimmig, ebenso wie die Haushaltssatzung 2026 und die Finanzplanung bis 2029. Der Bürgermeister sagte, man müsse vorausschauend und „auf Sicht“ wirtschaften.
Wichtiger Beratungspunkt war die künftige Wärmeversorgung des Holzknechtmuseums, zu der Franz Eichinger vom Landratsamt Traunstein, Leiter des Sachgebiets Gebäude- und Energiemanagement, mehrere Möglichkeiten von Photovoltaikanlagen bis zu Luft-Wärmepumpe und Batteriespeicher vorstellte. Stellvertretender Landrat Josef Konhäuser sagte, gut sei es, schrittweise vorzugehen, um die Energieversorgung langfristig auch finanziell machbar zu gestalten. Dem schloss sich das Gremium an.
Im kommenden Jahr sind drei weitere Sonderausstellungen geplant, zwei Fotoausstellungen zur „Schlittenbringung“ von Dieter Endlicher und die Fotoausstellung „Chiemgauer Alpen – Die Zeit hat keine Eile: „Wenn der Tag sich selbst genügt“ von Manuela Federl sowie eine Ausstellung im Außengelände unter dem Titel „Zwischenräume“. gi Christiane Giesen
Bericht und Fotos: Christiane Giesen – Das Holzknechtmuseum Ruhpolding im Winterkleid bei der Versammlung des Zweckverbands vom Bezirk Oberbayern.
– Blick in die Versammlung







