Kirche

Instandsetzung Stadtpfarrkirche in Mühldorf

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Mit der Instandsetzung der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus geht es weiter voran. Inzwischen konnte ein Projektsteuerer gefunden und beauftragt werden, der die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen der Kirche koordinieren wird. Nun kann das umfangreiche Planungsteam zusammengestellt und ermittelt werden. In der Kirche St. Nikolaus informierte das Staatliche Bauamt Rosenheim am Freitag, 12. Dezember 2025, die Pfarrei, das Erzbischöfliche Ordinariat und die Stadt Mühldorf über den aktuellen Stand.

Doris Lackerbauer, Leiterin des Staatlichen Bauamtes Rosenheim, das für die Gesamtinstandsetzung verantwortlich ist: „Eine Kirchensanierung in diesem Umfang ist kein Sprint, sondern ein Marathon – das muss man einfach wissen. Umso mehr freut es mich, dass es mit der Beauftragung des Projektsteuerers nun richtig los geht. Wir suchen für jeden Bereich, der in und an der Kirche saniert werden muss, fachkundige Planer, die die notwendigen Maßnahmen ausschreiben und weiter planen können.“

Die letzte Renovierung der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus liegt mehr als 60 Jahre zurück. In den ersten Bauabschnitten ist geplant, die konstruktiven Mängel des historischen Dachstuhls, die bauphysikalischen Mängel des Sockelbereichs und Schäden an der Fassade zu beheben. Es folgt eine umfangreiche Innenrenovierung, unter anderem mit einer Erneuerung der veralteten Haustechnik und der Reinigung von Raumschale und Ausstattung. „Wegen des großen Umfangs des Projekts haben wir mehrere Planungs- und Bauabschnitte gebildet. Sobald der Generalplaner mit dem dafür nötigen Ausschreibungsverfahren gefunden ist, geht es für den bereits geplanten ersten Bauabschnitt mit der Ausführungsplanung los. Alle Bauabschnitte erfolgen immer in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz“, erklärt Christiane Hüpping, Architektin und Projektleiterin im Staatlichen Bauamt Rosenheim. „Der derzeitige Terminplan sieht vor, bis Sommer 2026 den Generalplaner mit seinem Planungsteam in zahlreichen Fachdisziplinen zu beauftragen.“

Die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus wurde 1251 erstmals urkundlich erwähnt. Vom Vorgängerbau der heutigen Kirche stürzte 1768 das romanische Kirchenschiff ein, nachdem man versucht hatte, durch eine Verschlankung der Pfeiler, den Kirchenraum heller und leichter erscheinen zu lassen. Es folgte der Wiederaufbau teils auf altem Grundriss in neuer und heutiger Gestaltung. Das Kirchengebäude wurde bereits 1775 wieder eröffnet, so dass die Pfarrei in diesem Jahr ihr 250. Weihejubiläum feiern konnte.

Für den Erhalt der Kirche hatten sich auch die Bürgerinnen und Bürger Mühldorfs über Jahrzehnte eingesetzt. Dass dieses bürgerschaftliche Engagement Wirkung zeigt, hatte zuletzt schon die Sanierung der Katharinenkirche, ebenfalls in Mühldorf am Inn, bewiesen. Nach Jahrzehnten der Notschließung wegen akuter Einsturzgefahr, konnte die Katharinenkirche 2021 nach umfangreicher Sanierung durch das Staatliche Bauamt wieder eröffnet werden. Sie steht nun wieder für Besuche und Gottesdienste offen. Während der ersten Bauabschnitte ist eine Schließung der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus nicht notwendig; mit Einschränkungen ist trotzdem zu rechnen. In den folgenden Bauabschnitten der Innenrenovierung ist geplant, die Gottesdienste und Andachten in der Frauenkirche stattfinden zu lassen.

Die Kosten der Gesamtinstandsetzung betragen rund 20,5 Millionen Euro. 14,2 Millionen Euro davon investiert der Freistaat Bayern in die denkmalgeschützte Stadtpfarrkirche, die seit der Säkularisation in staatlicher Baupflicht ist. 6,3 Millionen Euro der Kosten trägt das Erzbischöfliche Ordinariat.

Bericht und Bildrechte: Staatliches Bauamt Rosenheim


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Toni Hötzelsperger

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