Land- & Forstwirtschaft

Hauptalmbegehung in Ruhpolding

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Großes Glück mit dem Wetter  – weder Regen noch zu große Hitze – hatten die gut 1.000 Beteiligten bei der 78. Hauptalmbegehung des Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern (AVO) in Ruhpolding.

Bestens organisiert vom AVO, den Ruhpoldinger Almbauern und der Gemeinde Ruhpolding gab es zwar kleinere Veränderungen des Organisationsablaufs, aber insgesamt eine gut funktionierende Großveranstaltung dank unzähliger ehrenamtlicher Helfer wie Feuerwehr, Bergwacht und Polizei. Die Begrüßung auf der Thorau Alm fand pünktlich um 9 Uhr statt, wobei prominentester Gast der neue Bundesagrarminister Alois Rainer war, der ständig von Journalisten, Rundfunk und Fernsehen umlagert war. Auf die Frage unserer Zeitung, welchen Eindruck er von der Almwirtschaft auf den Ruhpoldinger Almen bisher habe, zeigte er sich ehrlich begeistert: „Da geht mit einfach das Herz auf.“ Man müsse alles tun, um diese wunderbare Landschaft, die nur dank der über Jahrhunderte andauernde Arbeit der Almbauern so erhalten bleiben konnte, weiter zu fördern.

Die Begrüßung der vielen Gäste nahmen der erste Vorsitzende des AVO, Josef Glatz, vor und die erst seit kurzem amtierende Geschäftsführerin des AVO, Brigitte Meier. Danach erteilte Pfarrer Otto Stangl den kirchlichen Segen für diese Hauptalmbegehung mit dem Sonnengesang des Heiligen Franziskus von Assisi, der dieses Gebet, bereits erblindet, vor 800 Jahren geschrieben hatte.

Grußworte der Funktionäre

Grußworte sprachen der erste Bürgermeister der Gemeinde Ruhpolding, Justus Pfeifer, der sich freute, dass so viele Besucher zu der Hauptalmbegehung gekommen waren, die nun seit 25 Jahren – damals auf dem Rauschberg – wieder in Ruhpolding stattfinden kann. Ohne die Leistungen der Almbauern gäbe es im bayrischen Alpenraum weder den so wichtigen Tourismus, Arbeitsplätze und Artenvielfalt würden fehlen. Daher müsse die Almwirtschaft in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen werden. Kurz hielt sich Traunsteins neuer Landrat Andreas Danzer und sprach sich dafür aus, ein Netzwerk zum Erhalt der Almwirtschaft zu gründen.

Günther Felßner, seit 2022 Präsident des Bayerischen Bauernverbandes und seit 2023 stellvertretender Präsident des Deutschen Bauernverbandes, betonte seinerseits die tägliche harte Arbeit der Almbauern. In der Politik gebe es zwar viele „Schützer“ und auch Erfolge in der Landwirtschaft, aber beim Schützen würden oftmals falsche Akzente gesetzt. „Wir verlieren Tiere, Bauern und Bauernhöfe.“ Beim Thema Wolf kritisierte er stark, die „Verschleppungstaktik“ des Bundesumweltministeriums. Zum Abschluss der Reden stellte Bernhard Haberlander, einer der neun Berechtigten der Alm, die Thorau Alm südlich des Hochfelln auf einer Höhe zwischen 1100 und 1400 Meter vor.  Im Jahr 1993 sei hier die Trennung von Wald und Weide vorgenommen worden. Jährlich würden rund 250 Tiere aufgetrieben und es gebe eine sehr hohe Mankeipopulation.

Bei der nächsten Station, der Eschlmoosalm, wurde die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner, die bayerische Land- und Forstministerin Michaela Kaniber  sowie der stellvertretende bayerische Ministerpräsident Hubert Aiwanger erwartet.

Bericht und Bilder: Christiane Giesen

Fotos: Alois Rainer und BBV-Präsident Günther Felßner.

Traunsteins früherer Landrat und jetzige Bundestagsabgeordnete Siegfried Walch und die Geschäftsführerin des Verbandes der Forstberechtigten im Chiemgau, Maria Stöberl.

Weitere Impressionen  und Fotos von Daniel Artmann, MdL

 


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Toni Hötzelsperger

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