Würdevolle Andacht und Zeichen lebendiger Erinnerungskultur am Allerheiligentag
Bei einer ökumenischen Andacht am Allerheiligentag versammelten sich zahlreiche Gläubige auf dem Friedhof in Aschau im Chiemgau, um gemeinsam der Verstorbenen zu gedenken. Pfarrer Paul Janßen erinnerte in seiner Ansprache an die Bedeutung dieses stillen Feiertages: „Der Friedhof ist wie heute in großer Zahl ein Ort der Begegnung von Lebenden und Toten. Ganz besonders wollen wir heute an jene denken, die einsam sind, weil sie alleine vor einem Grab eines bis zuletzt Verstorbenen stehen.“
Gräbersegnung und Kriegsgräbersammlung in Aschau
Der Geistliche führte weiter aus, dass der Ursprung des Allerheiligen- und Allerseelengedenkens auf vier Säulen ruhe: den Verstorbenen einen Ort der Trauer zu geben, sie durch ihren Namen aus der Anonymität zu holen, ihnen ein Zeichen der Verbundenheit zu senden und schließlich im Gebet mit ihnen verbunden zu bleiben.
Gemeinsam mit Diakon Dr. Christian Elsen segnete Pfarrer Janßen anschließend die Gräber. Für den feierlichen musikalischen Rahmen sorgte die Musikkapelle Aschau i. Chiemgau, deren getragene Klänge die Andacht stimmungsvoll begleiteten.
Im Anschluss führten die Soldatenkameradschaft Aschau und Mitglieder der Aschauer Gebirgsschützenkompanie ihre traditionelle Sammlung zugunsten der Kriegsgräberfürsorge durch. Dank der Spendenbereitschaft der Bevölkerung konnten dabei rund 1.200 Euro gesammelt werden – ein starkes Zeichen der Erinnerung und Solidarität über Generationen hinweg.
Fotos: Rainer Nitzsche
