Kultur

Geburtstag: Johann Strauß

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Klar, dass ein besonderer Geburtstag besonders gefeiert wird. „Happy Birthday, Johann Strauss!“ hieß es daher beim Auftakt zum Jubiläumsjahr zum 200. Geburtstag des Walzerkönigs im Dreikönigskonzert des sinfonischen Blasorchesters „Salzburg Wind Philharmonic“.

Das ausverkaufte Salzburger Festspielhaus mit blumengeschmückter Bühne bot den feierlichen Rahmen für den Klangkörper, der auch über sechs Kontrabässe verfügt, sowie eine Harfe, einen Pauker und vier Schlagwerker mit einem umfangreichen Klangraum, sowie zwei Xylophone und ein Glockenspiel.

Bekannte Märsche, Ouvertüren oder Polkas aus der Feder des Jubilars – zum Beispiel aus verschiedenen Operetten – sorgten vom ersten Moment an für gute Laune, auch durch die Werke „Perpetuum mobile“ und „Champagner Polka“, die beide als „Musikalischer Scherz“ bezeichnet sind – das eine, weil mit einem besonderen Instrument die Sektkorken knallten und das andere, weil es keinen Schluss hat und unendlich weiterginge, wenn nicht der charismatische Dirigent Hansjörg Angerer sich mit „und so weiter, und so weiter…“ zum Publikum umgedreht hätte. Nicht nur hier, im gesamten Konzert versprühten die Musiker aus 24 Nationen, die alle aus den namhaftesten Orchestern Europas kommen, eine ansteckende Musizierfreude. Dazu gehörte in Bruchteilen von Sekunden – vielleicht durch ein Missverständnis zwischen Dirigent und Orchester in der „Fledermaus-Quadrille“ – auch mal ein notwendiger Neubeginn. Kein Problem, hier sind Menschen am Werk, hervorragende Profis, die alle weiteren Übergänge spritzig und mit Leichtigkeit musizierten.

Im zweiten Teil nach der Pause kamen Gratulanten zu Wort – alles Komponistenkollegen, die Johann Strauss Sohn bereits zu Lebzeiten und nun auch mit ihren Werken beim aktuellen Geburtstagsfest ihre Ehrerbietung erwiesen. Chefdirigent Hansjörg Angerer im Frack und Künstlerfrisur vertrat charmant das Geburtstagskind und überbrachte gleichzeitig bestgelaunt die bekannten Melodien aus Jacques Offenbachs (1819-1880) bekannten Operetten „Pariser Leben“ und „Orpheus in der Unterwelt“, sowie die Barcarole aus der Oper „Hoffmanns Erzählungen“.

Zu den Gratulanten zählten auch Johanns Brüder Eduard (1835-1916) und Josef Strauss (1827-1870), Hans Christian Lumbye (1810-1874), bekannt als der „dänische Strauss“ – beim „Champagner-Galopp“ mit Gesangseinlagen aller Musiker und ebenfalls mit Korkenknallen – und Josef Hellmesberger jun. (1855-1907) mit seinem virtuos-feurigen „Danse diabolique“, der ironischerweise in einer Kirchentonart komponiert ist. Auch Johannes Brahms (1833-1897) gratulierte mit seinem „norddeutschen Czárdás“, dem „Ungarischen Tanz Nr. 1 in g-moll“, sowie der Opernkönig Giuseppe Verdi (1813-1883) mit der Ballettmusik aus dem dritten Akt von „Macbeth“ und Richard Wagner (1813-1883) mit seinem Vorspiel zum dritten Aufzug von „Lohengrin“. Zuletzt wurde der Walzerkönig Johann Strauss Sohn mit dem „Kaiser-Walzer“ quasi zum „Musikalischen Kaiser der Donaumonarchie“ gekrönt. Wie zur Bestätigung folgten zwei Zugaben, darunter der Radetzky-Marsch. Jubel und Begeisterung!

Bericht und Fotos: Brigitte Janoschka

– Jubel und Applaus für die grandiosen Darbietungen von Salzburg Wind Philharmonic unter der Leitung von Chefdirigent Hansjörg Angerer.

– Chefdirigent Hansjörg Angerer dirigiert und motiviert auch das Publikum beim Radetzky-Marsch.

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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