Leitartikel

Gastronomie trauert um Christl Karner

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Die Grande Dame der Gastronomie und Hotellerie, Christl Karner aus dem Chiemgau ist nach schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren verstorben. Vor einem halben Jahr organisierte sie noch an ihrem 80. Geburtstag in der Festhalle Hohenaschau eine eindrucksvolle 30-Jahr-Feier vom „Kulinarischen Herbst im Chiemgau“, Deutschlands längstem und ihre Handschrift tragendem Wirte-Zusammenschluss.

Christl Karner liebte schon früh die große, weite Welt, arbeitete in Cambridge, Paris, Montreal, New York und kehrte doch mit ihrem Mann 1971 in ihr geliebtes Bayern zurück. In Frasdorf kaufte und eröffnete das Ehepaar Karner Anfang der 80er den Landgasthof Niederauer. Viele Frasdorfer waren anfangs skeptisch über die Idee, eine hochwertige Gastronomie anzubieten. Mit viel Fingerspitzengefühl und großer Renovierungsbereitschaft hauchte sie dem Landgasthof Karner neues Leben ein und hatte letztlich Erfolg.

Viele Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft – u.a.  Franz Beckenbauer, Franz Josef Strauß, Prinz Albert von Monaco – folgten ihrem Ruf und Frasdorf wurde zum Geheimtipp zwischen München und Salzburg.  Viele Gäste erinnern sich gerne an ihre Hochzeit, an ihre Firmung, an ihre Kommunion oder an stimmungsvolle Geburtstags- und Firmen-Feste. Eine weitere Leidenschaft von Frau Karner war ihre in München eher nebenbei eröffnete Boutique. Ihr Tag war bis ins hohe Alter voll ausgefüllt. Ihre ganz besondere Freude waren ihr Sohn mit seiner Familie.

Beim 30-jährigen Jubiläum des stets von ihr organisierten Kulinarischen Herbstes überraschte sie die Besucher, denn am Festtag 16. Februar feierte sie akkurat ihren 80. Geburtstag.  Die vielen Gäste, ihre Familie und ihre Freunde, die sieben Köche des Kulinarischen Herbstes, die sie liebevoll „meine Jungs“ nannte, wussten nichts von ihrem Geburtstag. Die Ehrengäste – u.a. Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und Rosenheims Landrat Otto Lederer ahnten dabei nicht, dass Frau Karner bereits gesundheitlich sehr angeschlagen war.

„Die unangefochtene Mutter der Gastlichkeit im Chiemgau war keine Frau der lauten Worte, sie war stets nur besorgt und bemüht um ihr Umfeld. Wir verneigen uns vor einem wunderbaren Menschen. Liebe Christl, Danke für die unzähligen schönen Momente, die Du so vielen Menschen beschert hast. Ruhe in Frieden“ – so Christine Domek-Rußwurm im Namen des gesamten Teams  & Freunde des  Kulinarischen Herbstes im Chiemgau.

Fotos: Christl Karner, die Grande Dame der Chiemgauer Gastlichkeit verstarb mit 80 Jahren (privat)  –   Bei der Jubiläumsfeier an ihrem 80. Geburtstag in der Festhalle Hohenaschau (hö).    


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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