Nach Wochen schwerer Erkrankung ist am 10. November 2025 die Benediktinerin Frau M. Veronica Hesper OSB aus der Abtei Frauenwörth im Alter von 87 Jahren im 63. Jahr ihrer Profess zu Gott heimgegangen.
Frau Veronica Hesper wurde am 25. Februar 1938 in Wuppertal-Barmen geboren und auf den Namen Hildegard getauft. Ihr Zwillingsbruder verstarb wenige Tage nach der Geburt. Sie wuchs mit drei älteren Schwestern auf. Die Trennung der Familie infolge der Scheidung der Eltern prägte ihre Jugend schmerzlich.
Nach der Volksschule besuchte sie ab 1948 die Mary-Ward-Oberschule in München, anschließend das Realgymnasium sowie die Haushaltungsschule Frauenchiemsee. Es folgte die Ausbildung am Kindergärtnerinnenseminar in München-Bogenhausen. Beruflich war sie zunächst in Kinderheimen tätig, später in einem Privathaushalt mit Kinderbetreuung. An diese Zeit erinnerte sie sich gerne, nicht zuletzt wegen der damit verbundenen Auslandsreisen.
1961 trat Hildegard Hesper in die Abtei Frauenwörth ein. Bei der Einkleidung erhielt sie den Ordensnamen Veronica. Am 1. Dezember 1962 legte sie die zeitliche, am 8. Dezember 1965 die ewige Profess ab. Ihrer Namenspatronin, der heiligen Veronika, fühlte sie sich zeitlebens innerlich eng verbunden. Sie durfte das silberne, goldene und diamantene Professjubiläum feiern – stets mit großer Dankbarkeit und Freude.
Im klösterlichen Dienst war Frau Veronica zunächst als Präfektin im Internat tätig, später in der Heimleitung. Ihre eigentliche Berufung fand sie jedoch im Dienst als Mesnerin der Klosterkirche. Ab 1983 wirkte sie zunächst unterstützend, ab 1990 als Hauptverantwortliche. Für diese Aufgabe absolvierte sie eine Mesnerausbildung sowie einen Fernkurs in Liturgie. Mit großer Liebe zur Kirche, mit Genauigkeit, Ausdauer und innerer Hingabe erfüllte sie diesen Dienst über viele Jahre. Den Priestern begegnete sie mit Respekt und Würde. Als Beterin hatte sie stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Menschen und vertraute tief auf die Fürsprache der seligen Irmengard. Viele erfuhren durch sie Trost und Ermutigung.
Zum Jahresende 2017 schied Frau Veronica altersbedingt aus dem Mesnerdienst aus. Nach einer Erholungszeit übernahm sie mit Pflichtbewusstsein, Freundlichkeit und Geduld den Dienst an der Klosterpforte.
Im Februar 2025 verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand erheblich. Nach Krankenhausaufenthalt, Operation und anschließender Therapie wurde sie im Seniorenheim St. Hildegard in Alzing liebevoll betreut. Nachdem sich ihr Zustand vorübergehend stabilisiert hatte, brach die Krankheit im Herbst erneut und aggressiv aus. Am 10. November 2025 verstarb Frau Veronica auf der Palliativstation des Klinikums Rosenheim.
In Dankbarkeit für ihr langes Leben in der Gemeinschaft und ihren treuen Dienst wurde sie am 26. November 2025 auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.
Nachruf: Abtei Frauenwörth, Dezember 2025 – Äbtissin Johanna und Konvent




