Seit dem Frühjahr 2025 steht auch im Frasdorfer Ortsteil Pfannstiel ein neues Feldkreuz. Bisher gab es nur südlich des Weilers – an der Hochstraße – und nördlich – an der Austraße – je ein Kreuz, das zu Pfannstiel gehörte, nicht aber im Ortsteil selber. Aber nun errichteten Anna und Hias Hamberger, Schneider von Pfannstiel, zwischen ihrem Haus und Garten, erstmals ein eigenes Flurdenkmal.
Am Dachboden ihres Bauernhofes – der bereits 1536 erstmals urkundlich erwähnt, und auf dem seit 1910 der Name Hamberger verbürgt ist – lagerte seit jeher ein alter, gusseiserner Christuskörper von dem die jetzigen Besitzer nicht wissen, woher er kommt, der aber sicherlich einmal eine christliche Funktion hatte und dann nicht mehr gebraucht wurde. Vermutlich wurde dieser Vier-Nagel-Corpus einst in der Bergener Maxhütte gegossen. Diese war im 19. u. 20. Jh. eines der führenden Bergbau- und Hüttenunternehmen in Bayern und bot in ihrer Blütezeit die Christus- und Marienfiguren auch per Katalog zum Kauf an.
Anna Hamberger hatte insgeheim schon lange den Wunsch, ein Feldkreuz zu errichten. Sie sagt, es gibt so viele Gründe zum Danken: Gesunde Kinder, und vieles mehr. Und nun setzten sie und ihr Mann gemeinsam diesen Wunsch in die Tat um. Ein sichtbares Zeichen des Dankes. Vor der Planung schauten sich beide mehrere Kreuze in der Umgebung an und entschieden sich dann für ein Holzkreuz ohne geschlossene Rückwand, um den Durchblick zu den dahinterliegenden Bergen zu ermöglichen. Als Wetterschutz wählten sie ein Runddach aus Kupferblech.
Da der Corpus nicht sonderlich groß ist, mussten die Proportionen gut abgestimmt werden. Der Hausherr, der das Kreuz dann auch selbst fertigte, hat zuvor ein provisorisches Kreuz zusammengesetzt, um das Größenverhältnis genau festlegen zu können. Und diese Vorarbeit hat sich gelohnt. Jetzt fügt sich alles harmonisch ineinander. Inzwischen hat sich Paul Panzer, Mitglied der Priener Gebirgsschützen, bereit erklärt, auch diesen Corpus ehrenamtlich zu restaurieren. Er hat dazu auch hier gute zwanzig Stunden Arbeitszeit investiert. Paul Panzer hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit dazu beizutragen, unsere religiösen Flurdenkmäler zu erhalten. Er hat auch in unserer Gemeinde schon mehrere Christuskörper ehrenamtlich renoviert und restauriert, dafür gebührt ihm ein aufrichtiger Dank.
Gleichzeitig wurde auch der Wetterschutz bei einem bekannten Kunstschmied in Auftrag gegeben. Dieser hat nun das wirklich schön geformte und kunstvoll verzierte Runddach aus Kupferblech gefertigt. Und der Schneider Hias, selber ein gelernter Zimmerer, hat das aus einem Lärchenstamm gearbeitete Kreuz in der Mitte mit passend gestalteten Holzverzierungen ergänzt. Jetzt konnte der, in neuem Glanz erstrahlende Corpus angebracht, das schön gestaltete Runddach aufgesetzt, und das fertige, neue Flurdenkmal errichtet werden.
Auch der Standort wurde zuvor gut überlegt und ausgesucht. Nun steht dieses Kleinod gegenüber dem Haus, am Eingang zum Bauerngarten mit der herrlichen Blütenpracht. Ein schöner Standort, passend auch zu dem üppigen Blumenschmuck am Haus. In die gesamte Planung und Gestaltung war auch Familie Osterhammer mit eingebunden. Höhepunkt war dann die Kreuzsegnung am 1. Juli, einem absolut sonnigen Sommertag, einen Tag vor dem Fest Maria Heimsuchung.
Diese Kreuzsegnung nahm Diakon Dr. Christian Elsen vor, der zurzeit als Priesteramtskandidat in unserem Pfarrverband wirkt. Es war, nach seinen Worten, seine erste Feldkreuzsegnung und er hat diese kleine Andacht sehr feierlich, mit zum Nachdenken anregenden Worten, gestaltet. Er sagte u. a.: „Das Kreuz verbindet Himmel und Erde und ist ein Zeichen der Hoffnung. Der Querbalken erinnert an offene Arme, die niemanden ausschließen und alle miteinander verbinden und der Längsbalken symbolisiert die Verbindung vom Himmel zur Erde, zum Weg, zum Kreuzweg. Es gibt kein Leben ohne Kreuz und Leid. Denken wir an die vielen Krisengebiete und an die persönlichen Schicksalsschläge vieler Menschen. Jeder von uns muss sein Kreuz tragen. Aber jedes sichtbar in der Flur stehende Kreuz, erinnert uns an Ostern, an die Auferstehung und ist uns stets Zeichen der Hoffnung.“
Dieses Kleinod ist nun, wie viele andere Flurdenkmäler auch, eine absolute Bereicherung für unsere schöne, christlich geprägte Heimat, hier vor allem auch für den Weiler Pfannstiel, mit seinen fünf Gehöften. Ausgeklungen ist dieser schöne Nachmittag mit einer guten Grill-Brotzeit, vorbereitet von den jungen Leuten in der Familie, in einer schattigen Sitzecke im Garten.
Bericht und Foto: Hildegard und Franz Osterhammer nach Angaben von Anna und Matthias Hamberger, Paul Panzer und Dr. Christian Elsen.
Weitere Fotos: Hötzelsperger














