Zu der erfreulichen Meldung, dass die bayerischen Königsschlösser von König Ludwig II zum Weltkulturerbe anerkannt worden sind haben wir folgende erste Stellungnahmen erhalten.
1.Dr. Friedrich von Daumiller, Erster Vorsitzender des Vereins der Vereinigung der Freunde von Herrenchiemsee:
Wir sind als Freunde von Herrenchiemsee natürlich sehr glücklich über die Entscheidung der UNESCO von heute, dass unser königsschloss Herrenchiemsee zusammen mit Linderhof. Neuschwanstein und dem Königshaus auf dem Schachen in die Welterbeliste aufgenommen worden ist. Die erste Idee hierzu stammt schließlich von meinem Vorgäger im Amt des Vorsitzenden der Freunde, Lorenz Kollmannsberger, etwa um die Jahrtausendwende. Nun ist es endlich soweit! Wir sehen in dem Titel eine gewaltige Aufwertung unserer gesamten Region und erhoffen uns gerade für die Nebensaison viele kulturinteressierte Besucher, die nicht nur für unser Königsschloss. sondern auch für die anderen Aspekte Herrenchiemsees, die Klosterinsel mit ihrer 1400-jährigen Geschichte und die Verfassungsinsel als demokratischen Erinnerungsort und Symbolort des Föderalismus ,aufgeschlossen sind. Als Herrenchiemseeverein fühlen wir gerade jetzt umso mehr die Verpflichtung, uns auch in Zukunft entsprechend unserer Satzung für die Kulturgüter von Herrenchiemsee einzusetzen.
2.Christina Pfaffinger, Geschäftsführerin Chiemsee-Alpenland:
„Mit der heutigen Auszeichnung um 15.20 Uhr in Paris geht für uns ein jahrelanger touristischer Traum in Erfüllung. Die meisten Kulturstätten, die ins UNESCO-Weltkulturerbe eingetragen werden, erhalten einen erhöhten Bekanntheitsgrad. Daher rechnen wir gerade in der Nebensaison mit einem Anstieg von Übernachtungsgästen, denn kulturaffine und internationale Gäste sind nicht an die bayrischen Ferien gebunden. Und Teil des UNESCO-Welterbes zu sein, heißt schließlich auch Teil der UNESCO-Idee zu sein: Kulturgüter weltweit zu schützen, das Wissen um diese zu teilen und Frieden zu fördern. Ein wahrer Tag zum Feiern heute!“
2. Michaela Kaniber, Bayerns Tourismusministerin (eigene PM):
Die heutige Entscheidung der UNESCO, die bayerischen Königsschlösser zum Welterbe zu erklären, lobt Bayerns Tourismusministerin Michaela Kaniber: „Was für ein historischer Moment! Die UNESCO hat heute entschieden: Neuschwanstein, Herrenchiemsee, Linderhof und das Königshaus am Schachen gehören ab sofort zum Welterbe der Menschheit. Diese Auszeichnung erfüllt uns in Bayern mit tiefer Freude, großem Stolz – und einem klaren Bewusstsein für unsere Verantwortung.Diese Schlösser sind nicht nur steinerne Meisterwerke – sie sind gelebte Träume, Spiegel einer Zeit voller Fantasie, Kunst und Sehnsucht. Sie zeigen, wozu menschliche Vorstellungskraft fähig ist, wenn sie sich in Architektur, Landschaft und Kunst verwandelt. Neuschwanstein – weltberühmt, vielfotografiert, vielfach bestaunt – ist längst mehr als ein bayerisches Schloss. Es ist ein weltweites Symbol für das romantische Deutschland. Es war Vorlage für Walt Disneys Märchenschloss und hat damit Eingang in die Träume von Millionen Kindern und Erwachsenen weltweit gefunden. Mit Millionen von Besucherinnen und Besuchern im letzten Jahr sind die Königsschlösser ein Anziehungspunkt ersten Ranges. Die heutige Anerkennung wird diese internationale Strahlkraft weiter stärken – und das ist eine wunderbare Chance für den Tourismus in Bayern und in ganz Deutschland. Aber: Mit dieser Ehre wächst auch unsere Verantwortung. Wir nehmen sie sehr ernst. Wir wollen diese einzigartigen Kulturschätze nicht nur zeigen, sondern schützen – mit Weitblick, mit nachhaltigem Tourismus und mit einem achtsamen Umgang gegenüber Natur, Kultur und Besuchern gleichermaßen. Denn nur so bleibt das, was heute als Welterbe gefeiert wird, auch für kommende Generationen ein Ort des Staunens. Heute feiern wir – aber mit einem klaren Blick nach vorn. Denn dieses Welterbe ist nicht nur ein Geschenk der Geschichte – es ist ein Auftrag an die Zukunft.“
4.Andreas Friedrich, Erster Bürgermeister der Gemeinde Prien a. Chiemsee:
Die Aufnahme der Königsschlösser Ludwig II. von Bayern in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes erfüllt mich mit großer Freude und auch mit Stolz – insbesondere natürlich im Hinblick auf Schloss Herrenchiemsee. Die Auszeichnung würdigt nicht nur die architektonische und kulturelle Bedeutung dieses einzigartigen Schlosses auf der Herreninsel, sondern lenkt auch internationale Aufmerksamkeit auf einen Ort, der bislang noch nicht so stark im Fokus stand. Ich hoffe sehr, dass dieser neue Status dazu beiträgt, mehr Menschen für die besondere Schönheit und die historische Bedeutung von Schloss Herrenchiemsee zu begeistern – und dass sie damit auch Prien und den Chiemgau als Kultur- und Naturregion neu entdecken. Für unsere Region ist dies ein großer Impuls – nicht nur für den Tourismus, sondern auch für das Bewusstsein, welche Schätze wir hier vor Ort bewahren dürfen. Mein Dank gilt insbesondere den “Freunden von Herrenchiemsee e.V.”, die den Wunsch einer Bewerbung um diesen Titel stets mit Engagement und großer Überzeugung vorgebracht haben und dem Freistaat Bayern, der die wissenschaftlich sehr fundierte Bewerbung auf den Weg gebracht hat.
5.MdL Daniel Artmann (eigene PM):
Die Schlösser sind außergewöhnliche Zeugnisse historischer Baukunst, vereinen Architektur, Landschaftsgestaltung, Kunsthandwerk und innovative Technik zu einzigartigen Gesamtkunstwerken des 19. Jahrhunderts. Ihre Popularität ist ungebrochen: Allein im Jahr 2024 wurden insgesamt 1.751.856 Besucherinnen und Besucher. Allein 309.170 besuchten das Neue Schloss Herrenchiemsee. Die Planungen für das „bayerische Versailles“ begannen 1867. Ludwig II. wählte die Herreninsel, um sich beim Bauen nicht räumlich einschränken zu müssen. Vor allem war hier eine große Parkanlage nach dem Versailler Vorbild möglich. 1873 erwarb Ludwig II. von Bayern die Herreninsel aufgrund einer Petition der Ufergemeinden des Chiemsees, um den alten Baumbestand vor spekulativer Abholzung und die Insel vor weiterer kommerzieller Nutzung zu retten. 1878 begannen die Bauarbeiten, 1881 wurde der Rohbau beendet. Durch den Tod Ludwigs II. 1886 blieb das Schloss unvollendet. Das Neue Schloss übertrifft sein Vorbild Versailles an Pracht der Ausstattung bei Weitem. So ist z.B. der Spiegelsaal auf Herrenchiemsee länger als der in Versailles.
Foto: LRA Rosenheim – Schloss Herrenchiemsee




