Lichter, Gesang und Gemeinschaft – Erste große Marienprozession erleuchtet den Samerberg

Samerberg – Es war ein Sommerabend, der den Himmel in warmes Gold tauchte, als sich vor der Grainbacher Kirche die ersten Gläubigen versammelten. In Tracht, festlicher Kleidung oder schlicht im Alltagstracht kamen sie – Familien mit Kindern, Jugendliche, ältere Menschen –, um gemeinsam ein neues Kapitel Samerberger Tradition zu schreiben: die erste große Lichterprozession am Vorabend von Mariä Himmelfahrt.

Ein Licht weitergeben – mit einem Lächeln beginnt die Lichterprozession auf dem Samerberg.

Schon vor Beginn lag ein besonderes Knistern in der Luft. Vor der Kirche wurden Kerzen verteilt, in kunstvoll gefalteten Papierschutz gehüllt, auf denen Gebete und Lieder abgedruckt waren. Kinder hielten ihre Lichter stolz in den Händen, während Eltern sie vorsichtig anzündeten. Lächelnde Gesichter, leise Gespräche und erste Gesangsstrophen mischten sich mit dem Klang der Kirchenglocken.

Ein Meer aus Kerzenlicht begleitet die festlich geschmückte Muttergottes – ein bewegender Moment der Marienprozession auf dem Samerberg.

Die Prozession begann mit einer Andacht in der festlich geschmückten Grainbacher Kirche. Von dort führte der Weg hinaus in den Abend, vorbei an blumengeschmückten Feldaltären, an denen die Gläubigen inne hielten, beteten und sangen. Die Kerzen flackerten sanft im leichten Abendwind, tauchten Gesichter in ein warmes, fast märchenhaftes Licht.


Ein besonderes Bild bot die feierliche Mutter-Gottes-Figur, kunstvoll geschmückt und von kräftigen Händen getragen, die den Zug anführte. Hinter ihr reihte sich eine lange Schlange aus Lichtpunkten, die sich wie ein leuchtendes Band durch die Samerberger Nacht zog.

In warmes Kerzenlicht getaucht: Andächtiger Moment während der Lichterprozession auf dem Samerberg.

Am Ziel, der Mesnerkapelle in der Samerberger Filze, endete die Marienfeier in tief bewegender Stimmung. Kurat Tobias Pastätter spendete den Segen, Diakon Günter Schmitzberger fand dankbare Worte für den Trachtenverein Hochries-Samerberg, dem Pfarverband und die vielen helfenden Hände, die diesen Abend möglich gemacht hatten.


Doch bevor die Kerzen endgültig erloschen, loderte noch ein anderes Feuer auf: An einer Feuerstelle versammelten sich die Teilnehmer zum Abschluss, stießen miteinander an, tauschten Geschichten und ließen die Wärme des Abends – im Herzen wie in den Händen – langsam ausklingen.

Vor der hell erleuchteten Kirche strahlt das warme Kerzenlicht in den Händen der Gläubigen – ein ergreifender Höhepunkt der Marienprozession auf dem Samerberg.

Es war nicht nur eine Prozession, sondern ein Fest der Gemeinschaft, das Jung und Alt gleichermaßen berührte – und vielleicht den Beginn einer neuen, leuchtenden Tradition auf dem Samerberg markiert.

Text & Fotos: Rainer Nitzsche

 

 

 

 

 

 

 


Redaktion

Rainer Nitzsche

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Als Reportage-Fotograf möchte ich mit wenigen Bildern wiedergeben, was als geschriebener Text vielleicht Bände füllen würde. Es geht um Ereignisberichte in Bildern. Es gilt, schrittweise und in den richtigen Momenten Entwicklung und Ablauf von Ereignissen festzuhalten, die schließlich in einem Höhepunkt gipfeln. Das bedeutet, meine Fotografien sind sehr oft weniger formell und zeigen den Charakter der Menschen eher in einer pose-freien, authentischen Weise, die nicht inszeniert ist.
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