Erntezeit im Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern: Am 3. Oktober wird gedörrt, fermentiert, gedroschen, Brot gebacken, Kraut eingesurt, Saft gepresst, eine Lokomobile vorgeführt und vieles mehr. Zwischen 10 und 17 Uhr erleben Besucherinnen und Besucher auf vielfältige Weise, wie man Lebensmittel einst haltbar machte und die Spreu vom Weizen trennte.
Dreschvorführungen
War das Getreide geerntet und auf den Hof gebracht, stand dem Bauern und seiner Familie eine weitere schweißtreibende Arbeit bevor – das Dreschen. Wie sich diese Arbeit im Laufe der Geschichte durch technische Hilfsmittel wandelte, zeigt das Freilichtmuseum in Vorführungen. Die Bandbreite der Dreschtechniken reicht dabei vom Dreschen per Hand mit Hilfe des Dreschflegels über den Einsatz von Pferdestärken am Göpel bis hin zur dampfbetriebenen Breitdreschmaschine. Eine Besonderheit ist die Demonstration eines Modelldampftraktors im Maßstab 1:3, der dampfend und schnaubend durch das Museumsgelände tuckert. Kinder können das Dreschen selbst ausprobieren. Und wer Getreide in Form von köstlichem Brot mit nach Hause nehmen möchte, sollte am historischen Backhaus aus Arget vorbeischauen.
Obst und Gemüse
Ein weiterer Schwerpunkt am Erntetag ist das Haltbarmachen von Obst und Gemüse: Es gibt Vorträge, Vorführungen und Beratung zu verschiedenen Techniken – etwa des Fermentierens, Einmachens, Einlegens oder Trocknens von Gemüse und Früchten; das Dörren von Obst wird am historischen Back- und Dörrhäuschen demonstriert, eine Kräuterpädagogin bietet ihre eigens hergestellten Produkten vor Ort zum Kauf an. Wer also wissen will, wie man Sauerkraut selbst machen oder Äpfel über den Winter bringt, ohne dass sie ihre Vitamine verlieren, ist am 3. Oktober an der Glentleiten richtig.
Der Herbst ist überdies die richtige Zeit, um Obstbäume zu pflanzen. Wie man dies richtig macht, zeigen die Museumsgärtner. Und wie wichtig Bienen für den Obstanbau sind, davon berichten die Fachberater für Imkerei des Bezirks Oberbayern.
Präsentation „Alpines Obsterbe“ in der Zollingerhalle
Auch die Vielfalt historischer Apfel- und Birnensorten ist ein wichtiges Thema im Museum. Bei einer gut sortierten Apfel-, Birnen- und Zwetschgenschau kann man diese entdecken. Den Tag bereichert eine gemeinsam mit der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Garmisch-Partenkirchen erarbeitete Präsentation zum Alpinen Obsterbe im Landkreis und in Tirol, das über ein Interreg-Projekt aus EFRE-Mitteln (Programm Österreich-Bayern) gefördert wurde. Die grenzüberschreitende Schau zum Thema alte Apfel- und Birnensorten gibt einen Einblick in die Entstehung unserer Sortenvielfalt und die ehemalige Selbstversorgung mit Obst. Die Präsentation ist bereits die ganze Woche vor dem Erntetag und noch bis einschließlich 5. Oktober an der Glentleiten zu sehen.
Die Angebote sind kostenfrei, es fällt lediglich der Museumseintritt an (Erwachsene 9 Euro, Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahre frei, weitere Ermäßigungen). Das Freilichtmuseum Glentleiten ist am 3. Oktober von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Bericht: Bezirk Oberbayern, FLM Glentleiten
Bildquelle: Bezirk Oberbayern, FLM Glentleiten, Foto: Bäck
