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Erfolgreich: Ainringer Weltladen

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Ainring. Seit 20 Jahren gibt es den Weltladenverein, gemeinnützig ist er seit dem 1. Januar 2024, 38 Jahre lang gibt es den Weltladen und seine Produkte aus dem fairen Handel in der Gemeinde. Welches Vertrauen die Bürgerinnen und Bürger in den Weltladen haben, zeigen auch im Jahr 2025 wieder die hohen Spendeneingänge von 80.000 Euro, informierte Rosi Pscheidl beim letzten Treffen mit allen Team-Mitgliedern.

Aus der Finanzierung eines Schulgebäudes im Jahr 2021 wurden vier Jahre volle Unterstützung für diese Schule mit der Planung eines Spielplatzes und eines Obst- und Gemüsegartens – zum Lernen, zum Pflegen und zur nachhaltigen Selbstversorgung. Der Weltladen wollte mit dem Bau der Schule Wegbereiter sein für die Zukunft der Kinder in Kisauni, damit sie nicht mehr auf dem Boden eines Stalles unterrichtet werden mussten.

Nach der Trennung von Universal Lighthouse e.V. im Januar dieses Jahres wegen Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit sind diese zunächst mit Universal Lighthouse beschlossenen Ziele nicht zu erreichen. Denn der Weltladen ist den Kriterien des fairen Handels und den Nachhaltigkeitszielen der UN verpflichtet, Hunger und Armut zu bekämpfen, sowie sauberes Wasser und Bildung zu fördern. Außerdem sei die Versorgung mit Lebensmitteln nicht verhandelbar, sind sich Rosi Pscheidl und das Weltladenteam einig. Das Kenia-Projekt ist somit nach Rücksprache mit sämtlichen involvierten Institutionen abgeschlossen und wird nicht mehr Eine sehr gute Zusammenarbeit verbindet den Weltladen mit den Schulen und Kitas in der Gemeinde, sowie mit den Vereinen, den Pfarreien und der Gemeinde. Die Weltladen-Kirchenverkäufe im gesamten Pfarrverband und die monatlichen Rosenverkäufe werden ebenfalls gut angenommen.Im monatlichen Rückblick erinnert sich Rosi Pscheidl im Januar an die Kaffeerunde  als Dank der Lebenshilfe in Adelstetten und Thundorf, wo die Weltladen-Mitarbeiterinnen für die Weihnachtsspende in Höhe von 3000 Euro aus der Kekserl- und Glühweinaktion eingeladen waren.

Weiterhin werden die Bewohner der beiden Häuser zweimal im Monat mit Bananen unterstützt.Ferner blickte Rosi Pscheidl auf ihre Keniareise mit dem Medical Team im Januar zurück, ebenso wie auf mehrere Weltladen-Vernetzungstreffen mit der Vorstellung der Öffentlichkeitsarbeit in Burgkirchen, Mitterfelden, Reichenhall und anderen Orten.Im März freute man sich über die Vereinbarung verschiedener Vereine und Schulen, bei Baumpflanzungen vor Ort Mangobaumsetzlinge für das Weltladenprojekt Preda zu spenden.Die Höhepunkte im Jahr 2024 kamen in der Jahreshauptversammlung im März zur Sprache: der Bayerische Eine Welt-Preis und die Einladung des Bundespräsidenten zum Bürgerfest in Berlin – mit dem kenianischen Präsidenten Ruto -, sowie die Nominierung zum Deutschen Engagement-Preis. Große Begeisterung löste auch das Benefizkonzert mit Opernsängerin Evelyn Bulin und ihrem Chor aus, dessen Erlös dem Schulspielplatz in Kenia zugute kam.Ein Anlass zur Freude war auch die erste faire Kita „Mooswichtl“ in der Gemeinde.

Der Kindergarten St. Raphael ist auf dem Weg dorthin. Auch die Mädchenrealschule und die FOS in Freilassing sind Fairtrade-Schulen geworden.Im Juni gab es die traurige Nachricht, dass die Bewohner der Dumpsite (Müllhalde) in Mombasa/Kenia von der Müllhalde vertrieben wurden. Wenn es auch nur Bretterverschläge oder Plastikfolien waren, so war es doch das Zuhause dieser Menschen. Die noch größere Perspektivlosigkeit führte zu etlichen Suiziden. Denn sie waren Menschen ohne Namen und Ausweise. Almas wuchs auf der Halde auf und konnte durch einen glücklichen Umstand diesem Schicksal entrinnen. Daher gab er sich das Versprechen, diesen Menschen zu helfen (siehe Kasten).Im Juli hatte der Weltladen Besuch von Pater Windischhofer aus dem Andenhochland Peru, wo er 60 Dörfer auf einer Höhe von bis über 5000 m betreut.Beim Freilassinger „Feierabend“ betrieb Familie Rottmair von Uhren Krittian vor ihrem Geschäft einen Weltladenstand mit Fairtrade Produkten. Über diesen Einsatz freute sich das Team besonders.

Während der deutschlandweiten Fairen Wochen gab es beim Pfarrfest im September eine faire Tombola mit Kostproben. Und Frank Herrmann informierte auf seiner fairen Bike-Tour von Sylt bis Salzburg bei Vorträgen über Wegwerfmode und fairen Handel. Beim Weltmissionssonntag sind mit den Spenden des Weltladens, des Gewerbevereins und des Karlsgymnasiums Bad Reichenhall 2000 Euro für Mangobaumsetzlinge in den Philippinen zusammengekommen. Nach Bekanntwerden der Schäden durch die Taifune in den Philippinen leistete der Weltladen zusätzlich Soforthilfe an die PREDA-Stiftung von Father Shay in Höhe von 5.000 Euro.  Im Advent nimmt der Weltladen teil an Christkindlmärkten in Surheim, beim Gewerbeverein der Gemeinde Ainring, bei der Lebenshilfe in Piding, bei den Pfadfindern im Innenhof des Pfarrzentrums und führt ein weiteres Mal die Kekserlaktion für die Lebenshilfe durch (bitte bis 27.11. abgeben, danke). Außerdem verkauft er die Adventskränze des Kindergartens Mooswichtl im Weltladen vom 26. -28.11. Der Erlös kommt zu 100% den Kindern für Spielgeräte zu Gute.

Mit herzlichen Dankesworten schloss Rosi Pscheidl ihren Rückblick: „Ohne das Vertrauen und die Unterstützung unserer Spender, sowie aller ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen wäre all das nicht möglich. Gemeinsam gestalten wir eine faire Zukunft.“

Hilfe für die Menschen von der Müllhalde

Ein Zeichen der Hoffnung in Mombasa – unterstützt vom Weltladen –  Almas Rama setzt sein Hilfeversprechen jetzt auf beispielhafte Art und Weise um.

Der Weltladen wird ihn so lange unterstützen, bis die Menschen dort einigermaßen selbständig sind. Lebensmittelverteilung an alle, Obst- und Gemüseanbau für die Selbstversorgung in Zukunft, Hühnerhaltung, Nähmaschinen und Näherinnen, die gerade geschult werden – dies ist „ein Zeichen der Hoffnung“ und bietet eine Perspektive für Hilfe zur Selbsthilfe, sowie für eine bessere Zukunft. Auf Almas neuem „green land“ ist die Wasserversorgung gesichert, und jetzt gibt es ganz neu auch elektrisches Licht, sowie ein abschliessbares Tor. Es entstehen stabilere, wetterfestere  Unterkünfte mit Holz, innen mit Betonböden, und statt Plastik gibt es Wellblechdächer. Die ganze Gemeinschaft arbeitet zusammen. „Nach getaner Arbeit darf man sich auch mal ausstrecken, was ja früher auf der Müllhalde nicht möglich gewesen wäre. Ein großes Dankeschön all unseren Spendern, wir freuen uns von Herzen mit den Menschen von Almas’ neuem grünen Land“, so Rosi Pscheidl. „Fröhliche Kinder können zum ersten Mal eine Schule besuchen und sichtbar glückliche Hühner tragen dazu bei, dass die Menschen langfristig selbstständig werden und nicht mehr auf finanzielle Hilfe angewiesen und abhängig sind”.

Bericht und Fotos: Brigitte Janoschka / Weltladen

* Almas Rama auf seinem „green land“, wo neue Unterkünfte und Hoffnung entstehen.  – Ein Teller Reis – etwas Besonderes für die Kinder in Kisauni.

* Zufriedene Kinder – ein wohltuender Anblick.

 

 

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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