Kinder sind die Energieverbraucher von morgen –
Der Abwasser- und Umweltverband Chiemsee startete letztes Schuljahr in Kooperation mit der Energieagentur Südostbayern das Umweltbildungsprogramm „Energie und Klimaschutz“ an Grundschulen. Nach dem Motto „Kinder sind die Energieverbraucher von morgen“ finden auch in diesem Schuljahr für die dritten und vierten Klassen der Grundschulen der AUV-Mitgliedsgemeinden die Workshops rund um den Chiemsee statt.
Im ersten Teil klärte Energieexperte Gerhard Marx zunächst gemeinsam mit den Schülerinnen und Schüler, woher der Strom eigentlich kommt, der zu Hause oder in der Schule tagtäglich verbraucht wird. Mithilfe eines Sterlingmotors, den eine kleine Flamme zum Laufen und damit ein LED-Lämpchen zum Leuchten brachte, wurde den Kindern schnell klar, dass ein Verbrennungsvorgang zur Stromerzeugung nötig ist – was Herr Marx mit Fotos von verschiedenen Kraftwerken unterstrich. „Doch auch Sonne, Wind und Wasser können doch Strom erzeugen!“ riefen die Grundschüler dem Energieagentur Mitarbeiter zu. Er demonstrierte ihnen gleich anhand von kleinen Windrädern mit LED-Leuchten und den mitgebrachten Solarpanels, wie gut das funktioniert. Damit konnten auch die Vor- und Nachteile von beiden Stromerzeugungsvarianten erklärt werden und für die Kinder war gleich verständlich, dass die großen Kraftwerke zwar immer Strom liefern können, dafür aber Treibhausgase verursachen – bei den erneuerbaren Energien dagegen Strom ohne Verbrennung erzeugt werden kann, aber Sonne und Wind nicht immer gleichmäßig verfügbar sind.
Im Anschluss wurde den Kindern der Energie-Drei-Sprung vorgestellt, der unter anderem besagt, so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Im zweiten Schritt heißt es die Effizienz zu steigern wo Energie benötigt wird – hier sind den Kindern als Beispiel LED-Lampen eingefallen, die nur einen Bruchteil an Strom benötigen. Der dritte Sprung besagt, dass die erneuerbaren Energien ausgebaut werden müssen und das am besten bei jedem zu Hause, um die CO2-Emissionen zu verringern und den Strom gleich vor Ort zu haben. Auf die Frage, ob denn die Familien schon ihren eigenen Strom erzeugen, kam viel Bestätigung aus den Reihen der Kinder, die von den Solaranlagen auf den Dächern oder am Balkon zu Hause berichteten.
„Schon die Kleinsten für das Energiesparen zu motivieren und zu erneuerbaren Energien aufzuklären, ist sehr wichtig, da sie die Energieverbraucher von Morgen sind“, so Susanne Mühlbacher-Kreuzer vom AUV, die dieses Projekt initiiert hat.
In der zweiten Schulstunde informierte Gerhard Marx die Kinder dann über das Thema CO2-Fußabdruck – aufbauend auf dem Energie-Drei-Sprung stellte er jetzt die Frage, was noch CO2-Emissionen verursacht. Schnell war den Kindern klar, dass jedes Kleidungsstück, jeder Schulranzen, jedes Auto und jede Mahlzeit Emissionen verursacht und, dass damit auch jeder von ihnen einen kleinen Beitrag zum Vermeiden von CO2-Emissionen beitragen kann.
Für das neue Umweltprojekt, das der AUV initiiert und finanziert hat, können sich interessierte Schulen der AUV-Mitgliedsgemeinden direkt unter Tel. 08051/690116 oder per Mail an muehlbacher-kreuzer@auv-chiemsee.de wenden.
Text: S. Mühlbacher-Kreuzer, Abwasser- und Umweltverband Chiemsee / B. Mühlbauer, Energieagentur Südostbayern GmbH
Foto: Larissa Rutkowski




