Natur & Umwelt

Eindrucksvoller Fischer-Jahrtag auf Frauenchiemsee

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Nachhaltigkeit, Traditionsbewußtsein und Zukunftsorientierung werden bei der Fischereigenossenschaft Chiemsee seit 1850 groß geschrieben. Dies zeigte sich einmal mehr beim inzwischen 124. Fischereijahrtag, der mit dem festlichen Einzug in das Münster begann. Voran gingen dabei die Blaskapelle Prien, die beiden Fahnenabordnungen der Genossenschaft (wobei die ältere Fahne aus dem Jahr 1903 mit einem Stoff-Gemälde des Chiemsee-Malers Josef Wopfner und die Fahne vom Anglerbund Chiemsee aus dem Jahr 1952 besonders erwähnt sein mögen), die derzeit 16 Berufsfischer sowie die Vertreter der Behörden, Ämter und  der Politik als zahlreich geladene Ehrengäste.

 In seiner Predigt lobte Pfarrer i. R. Konrad Kronast am Festtag der Heiligen Maria Magdalena die Traditionspflege der Fischer, denn dieser ist nicht nur eine schöne Zusammenkunft, um Rückschau und Hinschau zu halten, sondern er ist auch guter Nährboden für das Mutmachen, dazu sagte er noch: „Kein Beruf ist in der Bibel so oft genannt wie der Fischer, denn schon die Apostel waren in oft stürmischen Zeiten als Fischer und Menschen-Fischer unterwegs. Als Fischer ist man mit Haut und Haaren mit dem Wasser verbunden, damit sind sie Experten und Praktiker für das Leben. Künstliche Intelligenz hilft in diesem Beruf beziehungsweise den Leuten, die ihn in Gottes freier Natur ausüben sicher nicht weiter“.  Abschließend erinnerte Pfarrer Kronast an das segensreiche Wirken der Seligen Irmengard, die nach einer Legende zwei junge Fischer bei einem schweren Sturm durch ihren mutigen Einsatz und mit einem Ruderboot rettete und zu ihren Familien ans Ufer zurückbrachte. „Möge die Patronin des Chiemgaus auch fortan Fürsprecherin der Fischer bleiben“ – so der Geistliche.

 Priener Blasmusik im Münster, beim Festzug, beim Gedenken und beim Gasthaus “Zur Linde”

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahm die Priener Blaskapelle unter der Leitung ihrer Dirigentin Regina Huber. Der Feier im Münster folgte ein festlicher Marsch zum Kriegerdenkmal bei der altehrwürdigen Linde. Dort dankte nach den Gebeten von Pfarrer Konrad Kronast 1. Vorstand Florian Kirchmeier den Vorfahren in den Fischerfamilien für deren Weitergabe ihres Berufswissens, er erinnerte an die vielen Opfer aus den beiden Weltkriegen und appellierte an Alle -angesichts des bitteren Krieges in Europa – alles für den Frieden zu tun. Mit dem Lied vom Guten Kameraden und mit einem dreifachen Ehrensalut der Insel-Böllerer (unter ihnen Bürgermeister Armin Krämmer) endete das Gedenken. Es folgte der Rückmarsch zum Gasthof „Zur Linde“ und die heurige Jahresversammlung (hierüber berichten wir noch gesondert).

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke vom Fischerjahrtag auf der Fraueninsel mit Gottesdienst, Festzug und Gedenken.

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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