Wenn es den Förderverein Bundesminister Josef Ertl und Helmut Silbernagl nicht gäbe, dann müsste man ihn glatt erfinden. Wie sonst könnte man unsere Almbewirtschafter und Tierbesitzer bei außergewöhnlichen Belastungen oder Unglücksfällen unterstützen.
Und so konnte auch heuer Vorsitzender Georg Mair beim Almbauerntag in Ruhpolding wieder über einige Fälle berichten, in denen finanzielle Unterstützung gewährt wird. An erster Stelle stehen hier die Ehrungsgelder für die geehrten Almleute, die der Förderverein heuer ausnahmsweise übernommen hat. Dies wurde in der Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen, da die finanzielle Lage beim AVO angespannt ist, so Mair. Damit setzt der Verein auch ein Zeichen, um die Bedeutung der wichtigen Arbeit des Almpersonals zu unterstreichen.
Unfälle
Heuer und auch im Sommer 2024 ereigneten sich leider wieder mehrere Unfälle auf den Almen. Auf der Kämialm der Weidegenossenschaft Partenkirchen kamen im August aus unerklärlichen Gründen 15 Rinder von 5 Besitzern durch Absturz zu Tode. Für diese außergewöhnliche Katastrophe, deren Ursache bis jetzt nicht geklärt werden konnte, gewährte der Förderverein den Besitzern der Tiere eine finanzielle Unterstützung. Ebenso bekam der Bewirtschafter der Sattelalm im Sudelfeld eine Zuwendung. Beim geplanten Abtrieb über die Arzmoosalm im Oktober 2024 drehten die Tiere mehrere Male um und liefen panikartig in die andere Richtung, verstiegen sich im steilen Gelände und stürzten schließlich in den steilen Gräben ab. Dabei kamen 6 Rinder zu Tode. Auch hier konnte die Ursache für die Panik der Tiere nicht geklärt werden.
Die Pächter der Fellalm im Gebiet des Traithen und der Roßalm im Geigelsteingebiet haben in den letzten Jahren mit großem Aufwand unter Einsatz zahlreicher Hubschrauberflüge ihre Almgebäude grundlegend saniert. Hierzu mussten auch viele Handarbeitsstunden geleistet werden, weil beide Almen keinen Fahrweg haben und nur schwer zu erreichen sind. Dieses Engagement, verbunden mit hohem finanziellem und arbeitswirtschaftlichem Aufwand wird ebenfalls vom Förderverein honoriert, zeigt es doch, dass der Weiterbestand dieser schwierigen Hochalmen gesichert ist.
Die tatsächlich entstandenen Schäden bzw. den tatsächlichen Arbeitsaufwand bei nicht erschlossenen Almen kann der Förderverein natürlich nicht ausgleichen. Die Zuwendung ist vielmehr als ein Zeichen der Solidarität und der Anerkennung unter den Almbauern im oberbayerischen Berggebiet zu sehen. Der Förderverein erhält für diese Zwecke alljährlich eine unterschiedlich hohe Zahl an Spendengeldern, wofür an dieser Stelle allen Spendern ein herzliches Dankeschön ausgesprochen wird. Kontaktdaten zum Förderverein unter www.almwirtschaft.net.
Bericht Michael Hinterstoißer – Fotos: Almwirtschaftlicher Verein Oberbayern
Ehrung der Almleute am 12.10.2025 in Ruhpolding
Name Almen Almsommer
Aschau:
Claudia Sichler Sameralm 21 Sommer
Michael Sichler Sameralm 21 Sommer
Johann Reichhold Hofalm 23 Sommer
Martina Bauer Steinlingalm 20 Sommer
Berchtesgaden:
Michael Kriner Kallbrunnalm 10 Sommer
Miesbach:
Manfred Engelsberger Hintere Heubergalm 35 Sommer
Katrin Huber Steilenbergalm 25 Sommer
Günther Maier Spitzing-/Schönfeldalm 20 Sommer
Wiete Spindeldreher Ankelalm 15 Sommer
Albert Zinsbacher Durhameralm 11 Sommer
Christina Hitzelsperger Anklalm 10 Sommer
Dr. Andreas Zöllner Wallenburgeralm 10 Sommer
Oberaudorf:
Klara Berger Grafenherbergalm 60 Sommer
Schleching:
Regina Niederhauser Chiemhauseralm 41 Sommer
Hubert Reitschuh Rechenbergalm 20 Sommer
Cornelia Reiser Haidenholzalm 11 Sommer
Tegernsee:
Liesi Paul Bucheralm 10 Sommer
Bad Tölz:
Maria Baumgartner Lärchkogl-/Ludernalm 20 Sommer
Heinrich Kotterisch Lärchkogl-/Ludern 20 Sommer
Werdenfels:
Martin Kraus Fischbachalm 25 Sommer
Peter Leitenbauer Farchanteralm 20 Sommer
Beate Kraus Fischbachalm 15 Sommer
Marion Hollweck-Guggemos Schellalm 10 Sommer
Georg Burkart Gschwandalm 10 Sommer
Ehrung von Partnerschaften zwischen Almbauern und
Annehmviehbauern beim Almbauerntag 2025
Almbauer Alm Auftrieb Annehmviehbauer
Name seit: Name
Fam. Oberwiesenalm 25 Jahre Fam.
Stefan Thaurer Franz Praßberger
Aschau Bernau
Ludwig Freiherr Hofalm 53 Jahre Fam.
von Cramer-Klett Peter Mayer
Aschau Frasdorf
Bildhinweise vom Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern
Zu Bild 8 – Frau Kaniber:
Mucksmäuserlstill war es, als Ministerin Michaela Kaniber ihre mitreißende Rede hielt.
Foto: StMELFT Judith Schmidhuber
Zu Bild 9 – Förderverein:
Die Almbewirtschafter freuen sich über die Anerkennung durch den Förderverein. Ministerin Michaela Kaniber (Mitte) und Vorstand Georg Mair (re. daneben) sind sich einig, dass die Auswahl gerechtfertigt ist.
Foto: S. Krapfl
Zu Bild 1 – alle Almleute:
Ohne Almpersonal wäre es schlecht um unsere Almen und das Vieh bestellt. 12 Almerinnen und 12 Almerer wurden heuer für ihre langjährigen Verdienste geehrt.
Foto: S. Krapfl
Zu Bild 2 – Hans Stöckl:
Hans Stöckl erhielt für sein Engagement als AVO-Geschäftsführer die Almvater-Fischbacher Gedenkmünze in Gold. Ministerin Kaniber (3.v.li.) und seine Nachfolgerin Brigitte Meier gratulieren mitsamt den AVO-Vorsitzenden Sepp Steinmmüller, Josef Glatz und Anton Maier (v.li.).
Foto: S. Krapfl
Zu Bild 3 – Klara Berger:
Auf 60 Almsommer kann Klara Berger zurückblicken. Eine Zahl über die Bürgermeister Justus Pfeifer (li.), AVO-Geschäftsführerin Brigitte Meier und Vorsitzender Josef Glatz nur staunen können.
Foto: S. Krapfl
Zu Bild 5 – Partnerschaftsehrungen:
Für langjährige Partnerschaften wurden ausgezeichnet: (v.li.) Almbauern Stefan Thaurer, Peter Mayer und stellvertretend für Cramer-Klett, Josef Rinner.
Foto: S. Krapfl









