Brauchtum

Die Salonboarischen von Laufen

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Ainring/Laufen – Die Salonboarischen und die Barmstoana Sängerinnen  –  „Irgendwie und Außerdem“ im Alten Rathaus  – 2026 feiert der zweifache Weltmeister auf der steirischen Ziach, Hermann Huber, sein 60-jähriges Bühnenjubiläum. Schon jetzt bereitet er die Feierlichkeiten vor. Die Heimatzeitung sprach mit ihm.

Pressevertretung: Herr Huber, lieber Hermann, im vergangenen Sommer fand ein äußerst erfolgreiches Konzert der Salonboarischen gemeinsam mit den Barmstoana Sängerinnen im vollbesetzten Haus der Kultur statt. Am 14. Februar spielt ihr um 20 Uhr im Alten Rathaus in Laufen dasProgramm „Irgendwo und außerdem“. Wie lange gibt es die Salonboarischen schon? Und seit wann trittst du mit den Barmstoana Sängerinnen auf?

Hermann Huber: Mit den Salonboarischen spielen wir jetzt schon länger als 13 Jahre zusammen. Mit den Barmstoana Sängerinnen waren wir letztes und vorletztes Jahr gemeinsam auf der Bühne (zum Beispiel beim Berchtesgadener Adventssingen). Mit der Sängerin Eva Schwab spielen wir auch verschiedene Musikrichtungen, daher haben wir hier die Barmstoana „miteingebaut“, weil sie und ihre Mitsängerinnen Veronika Schwab und Karin Kronthaler musikalisch unseren Spuren folgen, wenn man das so sagen kann.

PV: Wie seid ihr auf die Zusammenstellung mit den vier bzw. mit deiner Klarinette fünf ganz unterschiedlichen Instrumenten gekommen? Wie habt ihr herausgefunden, dass diese Zusammenstellung so gut zusammenpasst und für euer Programm bestens geeignet ist?

HH: Zu meinen Harmonikas, die so fein gestimmt sind und so fein klingen, passt eine Geige sehr gut. Das haben wir schon in den 1990er Jahren herausgefunden, als Zoltan Laluska in Salzburg im Gotischen Saal mit einer klassischen Gruppe spielte und ich mit der Volksmusik zu hören war. Da sind wir darauf gekommen, dass alles ganz schön zusammenklingt.

PV: Und die Klarinette?

HH: Man muss halt experimentieren, dann kommt so etwas ‘raus (lacht). Vor ein paar Monaten habe ich mir eine neue Harmonika bei meinem Harmonikabauer Jamnik bestellt. Alle Töne meiner Harmonikas sind dreichörig. Und damit ist der Unterschied nicht zu hören, wenn ich einstimmig zur Geige dazu spiele, Diese Bauweise ist aber nicht der Standard. Beim Standard sind sechs Töne selbst bei dreichörigen Harmonikas aus Platzgründen nur zweichörig.

PV: Wer schreibt die Arrangements für eure bayerischen Stückerl aus deiner Feder und die Volksmusik aus den anderen Kulturen für eure ganz individuellen Instrumente?

HH: In der Volksmusik arrangiere alles ich, da ich ja auch in anderen Besetzungen spiele, wie zum Beispiel im „Edeltrio“. Da braucht man immer wieder andere Arrangements, auch andere Tonarten. Für die anderen Musikrichtigen experimentieren wir, aber meistens ist es die gleiche Aufteilung wie in der Volksmusik. Vom Klang her ändert sich ja nicht viel. Man muss halt einfach experimentieren. Das ist oft von Stück zu Stück verschieden. Bei einem Tango muss ich zum Beispiel viel kräftiger spielen als bei einem Musette-Walzer.

PV: Durch die Auswahl eures Programms entsteht der Eindruck, dass sich darin eine Botschaft verbirgt. Wollt ihr Kulturen verbinden, oder geschieht das eher zufällig?

HH: Das hat sich eher automatisch ergeben. Primär war für mich das Musikalische wichtig: Es gibt doch jetzt diese Cross over-Bewegung in der Volksmusik, dass man einen Boarischen spielt und auf einmal kommt irgendein Jazz-Rhythmus dazu. Das war einfach furchtbar für mich. Und daher hatte ich die Idee, die Salonboarischen zu gründen, dass man sieht, ich kann den Boarischen, den Landler oder die traditionelle Polka in dem bayerischen Stil spielen und nebenbei eine „südamerikanische Polka“ wie „Amorada“. Oder der Tango ist so viel, wie für uns der Boarische, also spielen wir einen Tango, wie er gehört und einen Boarischen, wie der Boarische in der Volksmusik gehört. Das war der Grundgedanke, und wenn dann die Kulturen verbunden werden, dann ist das ein schöner Nebeneffekt.

PV: Vielen Dank, lieber Hermann!

Bericht und Foto: Brigitte Janoschka  –  https://veranstaltungen.altesrathauslaufen.de/laufen/die-salonboarischen-und-die-barmstoana-saengerinnen-irgendwo-ausserdem-ecdf097ff7ab3b3e19c927008019508d8.html

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!