Natur & Umwelt

Die Hüter des Sees – Chiemsee Ranger 2025 mit Rekordzahlen

Veröffentlicht von Claus Linke

Radeln oder schieben, Stockente oder Reiherente, nach rechts oder links zum nächsten Kiosk? Die Chiemsee Ranger haben auch in der Saison 2025 einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Besuchermanagement rund um Bayerns größten See geleistet. Von Mai bis Ende September waren 16 Rangerinnen und Ranger im Einsatz, um Gäste und Einheimische zu informieren, Konflikte zu entschärfen und für einen respektvollen Umgang mit der Natur zu sensibilisieren. An 43 Einsatztagen verzeichneten die Ranger in diesem Jahr über 7.100 direkte Gespräche – eine Steigerung von 23 Prozent gegenüber 2024. „Die Ranger sind mittlerweile fester Bestandteil des Chiemsee-Alltags. Viele Besucher suchen gezielt das Gespräch“, heißt es aus dem Abwasser- und Umweltverband Chiemsee (AUV), der das Projekt koordiniert. Neu in diesem Jahr war, dass an einigen Tagen die Polizei die Ranger begleiteten. Finanziert von den acht Chiemsee-Gemeinden – Rimsting, Gstadt, Seebruck, Chieming, Grabenstätt, Übersee, Bernau und Prien – verfolgt das Projekt das Ziel, die Umwelt zu schützen und an stark frequentierten Tagen für Entlastung zu sorgen.
Dankbare Fußgänger
Die häufigsten Themen bleiben konstant: Über 50 Prozent der Gespräche drehen sich um das Verhalten auf dem Rund- und Radweg. Fußgänger äußern sich laut Projektleitung besonders dankbar über die Präsenz der Ranger. „Viele freuen sich schon auf den 1. Mai, wenn wieder jemand vor Ort ist, der sich um ihre Belange kümmert“, berichtet Susanne Mühlbacher-Kreuzer vom AUV.
Ranger und Polizei erstmals gemeinsam auf Streife – Zahl der Verstöße deutlich gesunken
Erstmals in dieser Saison waren Ranger an ausgewählten Tagen gemeinsam mit der Polizei in den Gemeinden Chieming, Seeon-Seebruck und Prien unterwegs. Ziel der gemeinsamen Streifen war es, gegen bewusstes Fehlverhalten und mangelnde Einsicht vorzugehen. Die Maßnahme zeigte Wirkung: Während zu Beginn noch knapp 30 Verstöße festgestellt wurden, verringerte sich deren Zahl mit jeder weiteren Kontrolle spürbar. Gemeinsam mit der Polizei setzten die Ranger ein Zeichen für mehr Rücksicht im Umgang mit Natur und Mitmenschen.
Naturwissen bleibt ausbaufähig
Ein weiteres zentrales Anliegen der Ranger ist die Umweltbildung. Denn laut Erhebungen kennen sich über die Hälfte der Besucher nur mittelmäßig oder schlecht mit der heimischen Natur aus. Fehlverhalten sei daher oft keine böse Absicht, sondern Folge mangelnden Wissens. Hier setzen die Ranger mit Aufklärung und Dialog an.
Fortsetzung dringend empfohlen
Die positive Resonanz und die gestiegenen Kontaktzahlen unterstreichen die Bedeutung des Rangerprojekts. Es trägt nicht nur zum Schutz der sensiblen Uferzonen bei, sondern fördert auch das Miteinander am See. Die Gemeinden und der Abwasser- und Umweltverband Chiemsee sehen darin ein Modell, das auch künftig Bestand haben sollte.

Text: Susanne Mühlbacher-Kreuzer
Foto: Polizeiinspektion Traunstein

Bild: Polizeiinspektion Traunstein,
Zwei Beamte der Polizeiinspektion Traunstein mit einer Chiemsee Rangerin im Gespräch mit zwei Radfahrern.

 


Redaktion

Claus Linke

1939 in Bautzen/Sachsen geboren, Maschinenschlosser-Lehre in Bautzen, 1956 Flucht aus familiären Gründen aus der DDR über Berlin nach München, Maschinenbau-Studium in München, 1969 Erwerb eines Grundstückes in Atzing und beginn mit dem Bau eines Hauses für meine Eltern und den drei Kindern, 1981 Ernennung zum Siemens-Oberingenieur, nach 36 Jahren Beschäftigung bei Siemens in den Ruhestand, 1995 Verlegung des Hauptwohnsitzes nach Prien.

Ehrenamtlicher Mitarbeiter bei der Chiemseeagenda seit deren Gründung im Jahr 2002 - angesiedelt beim Abwasser- und Umweltverband Chiemsee. Das Aufgabenspektrum (mehr oder weniger involviert) umfasst die Webmeisteraktivitäten für die diversen Agendaseiten; Mitarbeit bei nahezu allen Agendathemen (wie z.B. Chiemseeringlinie, Bürgerbus Chiemsee, Vogelführungen, Chiemsee Rundweg und Chiemsee Radweg); Konzeption und Erstellung der Broschürenreihe "Natur.Erlebnis.Chiemsee"; Betreuung des online-Fotoalbums der Chiemseeagenda. Verleihung der bayerischen Ehrenamstmedaille "Für besondere Verdienste um die bayerische Gastlichkeit" im Jahr 2017.

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