Liebe Schwestern und Brüder, der Sommer ist da – mit Sonne, Ferien, Reisen und hoffentlich auch Mo-menten der Ruhe. Viele von uns sehnen sich in diesen Wochen nach Er-holung, nach einer Auszeit vom Alltag, nach einem Atemholen für Körper und Seele.
Der Juli ist dabei nicht nur ein Monat des Sommers, sondern auch reich an geistlichen Impulsen und Festen in unserer Kirche, die uns erinnern: Auch in der Zeit des Urlaubs ist unser Glaube lebendig und tra-gend. Im Juli feiern wir eine Reihe bedeutender Heiligengedenktage, die uns an Menschen erinnern, die den Glauben nicht nur bekannt, sondern vor allem gelebt haben:
Am 3. Juli gedenken wir des Apostels Thomas, der uns lehrt, dass Zweifel und Glaube keine Gegensätze sind – sondern dass das ta-stende Suchen zur lebendigen Beziehung zu Christus gehört.
Am 11. Juli feiern wir den hl. Benedikt, Patron Europas. Er mahnt uns, dass Gebet und Arbeit (ora et labora) zusammengehören – auch in einer Welt, die oft nur auf Leistung blickt.
Der 15. Juli ist dem heiligen Bonaventura gewidmet, einem großen Theologen, der mit Herz und Geist Gott suchte.
Am 22. Juli ehren wir Maria Magdalena, die erste Zeugin der Auferstehung – eine Frau mit einer bewegenden Glaubensgeschichte, aus der uns Hoffnung entgegenstrahlt.
Der 25. Juli ist dem hl. Jakobus, dem Apostel, gewidmet – er erinnert uns an das Unterwegssein im Glauben, nicht zuletzt auch an die vielen Pilgerinnen und Pilger auf dem Jakobsweg.
Und am 31. Juli feiern wir den hl. Ignatius von Loyola, der uns lehrt, „in allem Gott zu suchen und zu finden“ – auch im Alltag, auch im Urlaub.
Diese Heiligenfeste sind mehr als bloße Gedenktage im Kalender. Sie laden uns ein, innezuhalten – selbst in der scheinbaren Leichtigkeit des Sommers – und uns neu auf Gott auszurichten. Vielleicht findet sich im Urlaub Zeit für einen Besuch in einer fremden Kirche, für ein Gebet am Strand, für ein Gespräch mit Gott unter freiem Himmel. Der Sommer kann – wenn wir es zulassen – auch eine spirituelle Zeit sein: für Dankbarkeit, für das Wahrnehmen des Schönen, für das stille Hören auf das, was in uns und um uns geschieht. Ich wünsche Ihnen und euch gesegnete Som-mertage, Momente der Stille und Begegnung, eine gute Reise – wohin auch immer –, und das Vertrauen, dass Gott mitgeht. Denn unser Glaube kennt keine Ferien – er will gerade im gelebten Alltag spürbar sein: als Kraftquelle, als Licht, als leiser Trost, als freudige Hoffnung. Mit herzlichen Grüßen und Segenswünschen, Ihre Sr. Juliane, Pfarrverband Westliches Chiemseeufer.
Bericht entnommen dem Juli-Pfarrbrief vom Pfarrverband Westliches Chiemseeufer – Foto: Hötzelsperger




