Die Glaubensvermittlung für die und mit der Jugend zieht sich wie ein roter Faden durch den langen Seelsorgedienst von Pfarrer in Ruhe Konrad Kronast, der am kommenden Samstag, 19. Juli sein Diamantenes Priesterjubiläum in der Priener Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ feiern kann. 60 Jahre Dienst im Weinberg des Herrn: für Pfarrer „in Reichweite“ (i.R.) ein guter Grund zusammen mit den Gläubigen „Vergelt´s Gott“ zu sagen. Die Dankes- und Eucharistie-Feier beginnt um 18 Uhr.
„Beim Wagenhuber in Unterratting in der Gemeinde Amerang waren wir zwölf Geschwister, zu acht dürfen wir noch am irdischen Leben teilhaben“ – so beginnt der im Jahr 1937 geborene Jubilar seine Erzählungen und erinnert dann, dass er das Studienseminar in Traunstein und anschließend das Priesterseminar in Freising besucht hatte. Zum Tag der Priesterweihe durch Handauflegen von Kardinal Julius Döpfner im Dom zu Freising am 29. Juni 1965 weiß Konrad Kronast noch zu ergänzen: „Der Peter- und Paul-Tag war damals ebenso wie der Josefi-Tag am 19. März und der Mariä-Empfängnis-Tag am 8. Dezember ein gesetzlicher Feiertag. Insgesamt waren wir zusammen mit drei Benediktiner-Brüdern 24 Kurskollegen, die die Priesterweihe empfangen durften“. Am 11. Juli war dann Primiztag im Heimatort Amerang. Rund 10.000 Besucher kamen damals zusammen, während es in der Nacht noch heftig geregnet hatte, war dann am Festtag schönes Wetter. Gemeinsam mit Heimatpfarrer Franz Fischer und Kurskollegen Engelbert Wagner wurde die Primz gefeiert, alle Ortsvereine und die gesamte Pfarrgemeine halfen und feierten mit.
Erste Kaplan-Stellen und Beginn der Jugendseelsorge
Seine erste Kaplanstelle führte ihn ein Jahr nach Teisendorf, danach war Intersdorf hinter Dachau für zwei Jahre hilfreich für die weitere Entwicklung. Als dann erstmals eine Stelle für regionale Jugendarbeit geschaffen wurde, da begann für Konrad Kronast eine neue und besonders erfüllende Zeit. 10 Jahre war er mit Sitz in Prutting Regional-Kaplan und für die Arbeit mit der Katholischen Landjugend zuständig (im Rahmen des bundesweiten Pilotprojektes übernahm Benedikt Rossmann für die Region Bad Aibling dort die gleiche Aufgabe). „In dieser Zeit begann die Partnerschaft mit Bolivien, das nunmehr 50jährige Bestehen wird heuer am 27. Juli mit einem Besuch aus Südamerika in Schwabering gefeiert“ – so Konrad Kronast. Weitere Aktivitäten als Jugendseelsorger waren die Bildungs- und Schulungsarbeit, der Bau und das Beleben der Jugendhäuser auf dem Sagberg und in Baierbach, die Einführung der Schul-Entlasstage und der oftmalige Besuch von Ostblockländern mit Jugendlichen. Nach zehn Jahren Jugendpfarrer in Prutting wurde Konrad Kronast die Aufgabe als Diözesan-Landjugendpfarrer in Verbindung als Pfarrer in Rechtmehring angeboten, zugleich war er eine Zeitlang Präfekt des Pastoralkurses.
Von Laufen über Übersee und Frauenchiemsee nach Rimsting
Von 1998 an gab es für zwölf Jahre eine interessante Zeit als Stiftdekan in Laufen mit guten Kontakten über die Grenze ins Salzburger Land. „In Laufen hatte ich mit dem heute 96jährigen Dr. Walter Brugger einen guten Dozenten und mit dem heutigen Stadtpfarrer von Traunstein Konrad Roider und mit Gemeindereferenten Tobias Gaiser vom Pfarrverband Riedering hatte ich zwei sympathische Ministranten“ – so Konrad Kronast, der sich besonders darüber freut, dass es aus den Zeiten und Reihen der Jugendarbeit viele heute noch bestehende Kontakte mit Leuten gibt, die Verantwortung in der Kirche ( z. B. Kirchenveraltung, Pfarrgemeinderat, Chor) übernommen haben. Zu den vielen und guten Kontakten hat auch beigetragen, dass sich Konrad Kronast über 20 Jahre in der Gemeindeberatung engagiert hat. Die zusätzliche Fortbildung und auch die Bibelarbeit waren Grundlage für die stete Fortentwicklung im Seelsorgedienst, eine ganz besondere Verbundenheit und enge Vertrautheit hatte Kronast dabei mit Alois Glück, dem späteren Präsidenten des Bayerischen Landtags und dem Vorsitzenden des Zentralrats der Deutschen Katholiken.
Nach Laufen übernahm Konrad Kronast die Aufgabe als Pfarrer von Übersee am Chiemsee, von 2004 bis 2011 war er zugleich Dekan im Dekanat Traunstein. Dort feierte er auch das 50jährige Priesterjubiläum und in dieser Zeit wurde er auch von Kardinal Reinhard Marx zum Päpstlichen Kaplan mit dem Ehrentitel Monsignore ernannt. Ab 2011 war er dann für eineinhalb Jahre zusätzlich Spiritual und Kurat für Frauenchiemsee, vier- bis fünfmal in der Woche ging es dann um 5.30 Uhr ab Gstadt zur Fraueninsel, um dort mit dem Konvent der Benediktinerinnen Frühmesse zu feiern. Seit 2012 ist der Ruhestands-Geistliche wohnhaft in Rimsting, dort und von dort aus ist er unterwegs in der Seelsorge-Mithilfe in den Pfarrverbänden Westliches Chiemseeufer, Bad Endorf, Halfing und Selige Irmengard. Auch in weiteren Pfarrverbänden ist seine Mithilfe gerne angenommen- wie jüngst in Törwang auf dem Samerberg oder in Neukirchen bei Riedering.
Das Diamantene Priesterjubiläum feiert Konrad Kronast nun am Samstag, 19. Juli um 18 Uhr in Prien. „Vieles hat sich in den 60 Jahren verändert, als 1965 das dreijährige und Zweite Vatikanische Konzil zu Ende ging, herrschte eine große Aufbruchstimmung. Heute gilt es neue Herausforderungen zu meistern und sich notwendigen Anpassungen zu stellen“. Dazu zählt für ihn auch, dass es in der Pfarrgemeinde Prien derzeit wieder ein vermehrtes Gottesdienstangebot für die ganze Woche gibt (Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag um 9.30 Uhr, Donnerstag, 19 Uhr, Samstag, 18 Uhr und Sonntag, 10 Uhr). Bei all den kirchlichen Aufgaben hat Konrad Kronast auch noch Zeit für sich und seine Hobbies, dazu gehören unter anderem Bergwandern und Schafkopfen. Gerne erinnert sich der rüstige Geistliche auch noch an Volkstanz- und Volksmusik-Aktivitäten mit der Jugend (unter anderem mit Siegi Ramstötter und Wastl Fanderl), denn Brauchtums- und Glaubenspflege waren und sind für ihn immer schon zusammenpassende Partner.
Fotos/Repros: Hötzelsperger – 1. Pfarrer i. R. Konrad Kronast in der Priener Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ 2. Erinnerungen an die Primiz in Amerang vor 60 Jahren (Nr. 2. Altardienst li. Kurskollege Engelbart Wagner – re. Heimatpfarrer Franz Fischer) – 3. Priesterweihe 1965 durch Kardinal Julius Döpfner 4. Primiz-Bild Konrad Kronast.










