Ein strahlender Sommertag, perfekte Bedingungen zum Wandern. Wie so oft ist Christoph mit dabei. Unser Ziel: die geheimnisvolle Wolfsschlucht oberhalb von Bernau, mit Weiterweg zur Seiseralm – und einem der schönsten Blicke über den Chiemsee.
Wir starten unsere Tour bei der Mariengrotte. Von hier geht es gemütlich bergauf – über Kraimoos und oberhalb des Schauergrabens führt der Weg durch schattigen Wald. Der Pfad ist stellenweise beschädigt, doch gut begehbar. Zwei Wanderer überholen uns – die einzigen Menschen, die wir auf der gesamten Runde treffen werden.
Bald erreichen wir die Wolfsschlucht. Ein Highlight ist der historische Salinensteg, ein eiserner Steg, der die Schlucht überspannt. Er war einst Teil der 2. Bayerischen Soleleitung, die Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet wurde und bis 1958 in Betrieb war. Der Name “Wolfsschlucht” stammt übrigens von einer Felsformation oberhalb der Brücke, die an einen Wolfskopf erinnert – ein dramatischer Name, der der Schlucht etwas Mystisches verleiht.
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Wir gehem etwa 200 Meter in die Schlucht hinein bis zu einer ehemaligen Wasserentnahmestelle. Von hier wurde einst das nötige Aufschlagwasser zur Solepumpanlage in Bernau-Bergham geleitet. Weiter kommen wir nicht – wir kehren zur Brücke zurück und setzen unsere Wanderung in Richtung Seiseralm fort.
Der Steig durch den Wald ist teilweise beschädigt, ein Steg defekt, ein Warnschild kündet von “Berg in Bewegung”. Wir fühlen uns kurz an den Bergsturz in der Schweiz erinnert – zum Glück ist hier nur der Weg betroffen. Wir umgehen die Stelle problemlos. In Gegenrichtung ist der Weg sogar offiziell gesperrt und eine Umleitung eingerichtet.
An der Straße nach Hintergschwendt erreichen wir schließlich die Seiseralm. Nach einem kurzen Stück auf der Fahrstraße gelangen wir zum Restaurant Seiserhof. Die Terrasse ist gut besucht, aber wir finden einen Platz. Der Ausblick von hier auf den Chiemsee ist schlichtweg atemberaubend – unserer Meinung nach einer der schönsten überhaupt auf das “Bayerische Meer”.
Gestärkt geht es anschließend am Waldrand entlang, mit konstantem Chiemseeblick bis Stocka und dann die historische, vor kurzem erneuerte Salinentreppe hinunter nach Kraimoos zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Fazit: Eine rundum lohnenswerte Tour – mit knapp 250 Höhenmetern auch für gemütliche Wanderer gut machbar. Die Wolfsschlucht selbst ist nicht besonders spektakulär und eher ein historisches Highlight, doch der Chiemseeblick von der Seiseralm entschädigt dafür mehr als genug. Eine echte Empfehlung für alle, die Natur, Geschichte und großartige Aussichten verbinden wollen.




























