Neubeuern feiert das wohl frechste Rathaus-Event des Jahres mit dem Chiemsee-Kasperl
Neubeuern hat bewiesen, dass ein Rathaus mehr kann als Akten, Anträge und Amtsschimmel: Es kann nämlich auch Kasperl. Und zwar so richtig. Der Chiemsee-Kasperl bedankte sich vor der Vorstellung noch mit einem Augenzwinkern bei Bürgermeister Christoph Schneider – „dem einzigen Bürgermeister weit und breit, der ohne mit der Wimper zu zucken sagt: ‚Kasperl im Rathaus? Ja klar!‘“ Andere Rathauschefs würden vermutlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und erklären, sie hätten „im Gemeinderat schon genug Kasperl herumspringen“.
Auslöser des Spektakels war eine harmlose Rathausführung. Bürgermeister Schneider präsentierte das neue Gebäude mit derart viel Enthusiasmus, dass man meinen konnte, er hätte es persönlich Stein für Stein zusammengesetzt. „Schau! Schau! Ein neues Rathaus!“, erzählte er stolz – während der Chiemsee-Kasperl trocken fragte, wo die Popcornmaschine sei. Und tatsächlich: Das neue Rathaus von Neubeuern ist wohl das Schönste in der Region, so schön geworden, dass es fast schon nach Bühne ruft. Gesagt, getan. Oberkasperl Stephan Mikat schlug eine Vorstellung vor – und Bürgermeister Christioph Schneider zeigte Mut zur kulturellen Unkonventionalität. Das Ergebnis? Ein Besucherandrang, der dem Alpenvorland zur Ehre gereicht hätte. Kinder mit Windeln, Kinder ohne Windeln, Schulkinder, Eltern, Großeltern, Menschen, die eigentlich nur schnell zum Wertstoffhof wollten – alle strömten ins Rathaus, um den Chiemsee-Kasperl live zu erleben.
Auch der Elternbeirat des Kindergartens Zwergerlburg hatte an diesem Tag allen Grund zur Freude. Mit Kaffee, Kuchen und Wurstsemmeln sorgten sie nicht nur für beste Verpflegung, sondern auch für eine Kasse, die am Ende so prall gefüllt war, dass mancher Schneemann im Februar neidisch geworden wäre. Chiemsee-Kasperl Stephan Mikat zieht eine klare Bilanz: „Ein großes Dankeschön an Bürgermeister Christoph Schneider. Er hat bewiesen, dass ein Rathaus nicht nur ein Verwaltungshaus sein muss – sondern auch ein Ort, an dem gelacht, geklatscht und gscheit gefeiert werden darf.“
Bericht: Stephan Mikat, Chiemsee-Kasperl
Fotos: Christoph Schneider







