Leitartikel

Chiemgauer Gedenken auf der Kampenwand – II

„In tiefer Verbundenheit mit allen gefallenen und vermissten Soldaten der beiden Weltkriege und in steter Hoffnung auf Frieden sind wir heute hier heroben auf der Kampenwand zusammengekommen, um die 74. Gedenkmesse für den Chiemgau zu feiern“ – mit diesen Worten begann Bürgermeister Werner Disterer von der Gemeinde Tacherting seine Begrüßung.

Nach 1968 war die Gemeinde Tachtering zusammen mit den Krieger- und Soldatenkameradschaften von Tacherting, Emertsham und Peterskirchen, mit der Gemeinschaft der Erbauer des Gedenkkreuzes von Höslwang, mit den Vereinigten Krieger- und Soldatenkameradschaften Chiemgau und Rupertigau und mit der Interessengemeinschaft der Krieger- und Veteranenvereine und Soldatenkameradschaften im Landkreis Rosenheim das zweite Mal Ausrichter und Gastgeber mit Unterstützung der Gemeinde Aschau i. Chiemgau.

Bürgermeister Disterer fügte bei seiner Begrüßung einen Grundgedanken hinzu und sagte weiter: „Wenn auch Daheim der Platz leer bleibt, den unsere verstorbenen, gefallenen und vermissten Soldaten hinterlassen, so bleiben sie doch unvergessen. Und so handelt es sich bei unserem Zusammenkommen nicht um ein beliebiges Ritual, sondern um unsere ureigenste Verantwortung gegenüber den Toten, die unsere Väter, Brüder, Ehemänner und Freunde waren. Sie trugen ihre Uniform und hatten ihr Leben noch vor sich, ihr Blick war gerichtet zum Frieden und ihr schmerzhaftes Schicksal ist Teil unserer Geschichte.

Mit dem Gottesdienst entsprechen wir der Pflicht des Nicht-Vergessens und ebendiese Gedenkkultur ist ein steter Appell an unser Gewissen“. Ein ganz persönliches Gedenken des Tachertinger Bürgermeisters galt noch seinem Vorgänger Hans Hellmeier, der 40 Jahre Vorstand der KSK Emertsham war, der noch die ersten Vorbereitungen für das heurige Gedenken traf und der überraschend im Vorjahr am Volkstrauertag verstarb.

Ein weiteres ehrendes Gedenken galt dem Aschauer Fotografen Sepp Reiter, dessen Kampenwand- und Kapellen-Stimmungsbilder in vielen Jahren und in vielfacher Weise dem Sinn des Gedenkens dienten.

Den Gottesdienst feierte Pfarrer Michael Brüderl aus dem Pfarrverband Tacherting (mit den Pfarreien Tacherting, Emertsham und Peterskirchen) zusammen mit Dekan Michael Manhardt aus Miesbach, mit Diakon Konrad Maier vom PV Tacherting sowie mit Pater Abraham aus Indien, der derzeit Urlaubsvertretung im PV Tacherting macht.

Angesichts der herrlichen Kulisse zu Füßen des Kampenwandgipfels und des Blickes auf den Chiemsee bat Pfarrer Brüderl, das Zusammenkommen an der Kapelle „Maria, Königin des Friedens“ ernst zu nehmen und sagte: „Der Frieden soll da sein, wo wir Menschen leben.

74. Chiemgauer Gedenkmesse auf der Kampenwand

Jeder Einzelne von uns kann bei sich selber anfangen, um Gutes zu tun und so Bestandteil des Friedens zu sein“. Die musikalische Gestaltung der Feier übernahmen die Aschauer Alphornbläser und die Musikkapelle Emertsham, den Ehrensalut gab es von der Gebirgsschützenkompanie Aschau.

Die Kirchenkollekte wird auch in diesem Jahr dem Erhalt und der Pflege der Kapelle zugutekommen. Den Abschluss bildete traditionsgemäß die Kranzniederlegung durch die Veteranenvereinigungen der Landkreise Traunstein und Rosenheim mit deren Vorsitzenden Anton Linner und Pius Graf. Einen weiteren Kranz legte Oberstleutnant Mike Zimmermann vom Gebirgsjägerbataillon 213 in Bad Reichenhall für die Bundeswehr nieder.

Einen Kranz legte Oberstleutnant Mike Zimmermann vom Gebirgsjägerbataillon 213 in Bad Reichenhall für die Bundeswehr nieder.

Den abschließenden Dank an alle Beteiligten (von den Tachertinger Ortsvereinen über die zahlreichen Fahnenabordnungen bis zu den bereitstehenden Ordnungs- und Rettungsdiensten) sprach Thomas Köck als Vorsitzender der Krieger- und Soldatenkameradschaft Peterskirchen.

Ein besonderer Dank galt der Kampenwandbahn für ihr Entgegenkommen sowie den zahlreichen Ehrengästen aus den Reihen der Landes-, Bezirks-, Landkreise- und weiteren Kommunalpolitik. Auch der Bayernbund mit seinen Kreisverbänden Rosenheim und Traunstein, der Bayerische Trachtenverband mit seinen Gauverbänden Gauverband I, Chiemgau-Alpenverband und Inngau  sowie der Bund der Bayerischen Gebirgsschützen mit der GSK Traunstein waren stark vertreten. Dem Gottesdienst folgte noch eine Einkehr bei der Steinlingalm, von dort begann am Morgen mit einem festlichen Einzug die eindrucksvolle Feier.

Bericht: Hötzelsperger /  Fotos: Rainer Nitzsche – Eindrücke von der 74. Chiemgauer Gedenkmesse auf der Kampenwand 

 

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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