Wie bereits berichtet machte sich Hans Fritz (78) von Bad Endorf auf eine besondere Radreise – Ziel war die Stad Prag – 4. Reiseibericht: 3 Tage in Prag.
Die Geschwindigkeit des E-Bikes ist ideal. Es ist langsam genug um die Umwelt intensiv wahrzunehmen, ist aber doch einigermaßen schnell um vom Fleck zu kommen. “Der Weg ist das Ziel“, sagte schon Goethe. Vom Flieger aus sah und erlebte ich von unterwegs praktisch gar nichts, außer dem Stress von Anreise, Abflug und Ankunft. Er brachte mich zwar schnell zu insgesamt 70 Ländern in denen ich meist nur immer kurz blieb. Bei einer Autoreise huscht die Gegend nur schnell vorbei, wobei die wirklich schönen Ansichten meist nur viel zu kurz wahrgenommen werden können. Auch kann man oft nicht einfach anhalten, wie mit dem Fahrrad.
Im Hotel „Aller“ das nur 400 m vom Centrum entfernt liegt, hatte ich mich für 3 Nächte eingemietet. Die günstigen Preise von 35.- und 45.- € pro Nacht mit Frühstück der vergangenen Übernachtungen, sind in Prag 100.- € höher. Die 6 Stunden mit Führung in der Innenstadt, mit kurzer Busfahrt rauf zur Burg und anschließender kurzer Schifffahrt auf der Moldau, sind fast schon Pflichtprogramm. Man erfährt, dass Prag fast 600 Jahre zu Österreich Habsburg gehörte, sieht die Wachen vor dem Parlament und den Teil des Gebäudes, aus dessen Fenster die 3 Männer geworfen wurden, was den 30jährigen Krieg auslöste. Das Judenviertel ist weitgehend, zusammen mit der ältesten Synagoge Europas erhalten – und ebenso wie fast alles, von großen Touristenströmen überlaufen.
Ich fuhr insgesamt 30 km mit dem Fahrrad rund in und um die Innenstadt, wo die Menschenmassen immer wieder abrupt nachließen. Eines haben Tschechen und Bayern gemeinsam – die Biergärten! In dem 500 Jahre alten Biergarten spielte Blasmusik und begeisterte Einheimische und Touristen an den 20 m langen Biertischen. Man setzt sich einfach – auch wie in Bayern – irgendwo hin. Links von mir saßen 3 Frauen aus Kolumbien und rechts eine Familie aus Taiwan. So konnte ich mein Spanisch und Englisch mal wieder ein bisschen aufpolieren.
Nach 3 Tagen kurz vor Abfahrt musste ich feststellen, dass ich durch die Umstellung von Vodafon zu Telekom, entgegen aller Zusicherungen, kein Internet mehr habe und somit mein „Radlnavi – Kommod“ nicht mehr funktionierte. Ohne dem wäre ich auf die großen Straßen verdammt. Im Hotel hatte ich noch WLAN, womit ich noch herausfinden konnte, dass der nächste Telecom Shop in Cham ist – und so fuhr ich knapp 200 km mit dem Zug über Pilsen nach Cham, im nördlichen bayerischen Wald…
Bericht und Bilder vom dreitägigen Stadtaufenthalt in Prag: Hans Fritz – www.hans-fritz.de
























