Der Bühnenkunst Förderverein Prien lud am vergangenen Wochenende zu einem außergewöhnlichen Theaterdoublefeature ein – und bescherte den Besucherinnen und Besuchern im Gemeindesaal Rimsting zwei Abende, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten.
Am Freitag, den 17. Oktober 2025 gastierte das Münchner Ensemble „Viel Lärm um Nichts“ mit Wolfram Lotz’ skurril-poetischer Weltuntergangsgroteske „Das Ende von Iflingen“. Was zunächst manchen Zuschauerinnen und Zuschauer aus gewohnten Sehbahnen warf, entfaltete bald einen ganz eigenen Sog. Spätestens als die beiden Engel in „tödlicher Mission“ (Sarah Schuchardt und Arno Friedrich) auf den „wühlenden Igel“ (Robert Erby) trafen, waren Herz und Humor des Publikums gleichermaßen gewonnen. Die Aufführung flirrte zwischen Slapstick, feiner Poesie und existenzieller Tiefe – musikalisch live und großartig untermalt von Verena Richter. Am Ende jubelnder Applaus, Staunen und die Frage, ob man solch außergewöhnliches Theater tatsächlich in Rimsting bzw. Prien erlebt hat.
Ganz anders, aber nicht minder eindringlich, der Samstagabend: Das Ensemble Theater Plan B brachte mit „Hautnah“von Patrick Marber einen modernen Klassiker auf die Bühne. Das intime Beziehungsspiel, mit wenigen Mitteln und in fast leerem Raum inszeniert, rückte die Schauspielerinnen und Schauspieler in den Mittelpunkt – Anna März, Lara Kimpel, Martin Schülke und Andreas Schwankl überzeugten durch hohe Präsenz und emotionale Spannung. Trotz zwei Stunden ohne Pause hielt das Quartett das Publikum in seinem Bann bis zum letzten Satz – belohnt mit langanhaltendem, intensivem Applaus. Besonders erfreulich war der erneute Besuch der Theatergruppe des Ludwig-Thoma-Gymnasiums, die in Begleitung ihrer Lehrerin gekommen war. Im Anschluss nutzten die Schülerinnen die Gelegenheit zum Austausch mit Ensemble und Veranstaltern – ein inspirierender Dialog zwischen jungem Publikum und Bühnenprofis.
Der Förderverein dankt der Gemeinde Rimsting und der Laienbühne Rimsting für ihre Unterstützung sowie dem Lions Club Chiemsee Westufer für die großzügige finanzielle Förderung, die einmal mehr ein spontaner Ausdruck der Begeisterung war über das, was der Bühnenkunst Förderverein auf die Beine stellt. Ebenso gilt ein herzlicher Dank allen Mitgliedern, die durch ihr Engagement solche kulturellen Höhepunkte erst möglich machen.
Und der nächste Termin steht bereits fest: Am 21. März 2026 gastiert die Produktion „Prima Facie“ im Priener Chiemseesaal – man darf gespannt sein.
Text: Nadja Dacho-Hyde und Julia Urban, Fotos: Ó Stefan Anner






