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Bernau: Wasserwachthütte mit neuer Heizung

Schon seit einiger Zeit steht die Sanierung der Toiletten im Wasserwachtsgebäude am Chiemsee im Raum. Im Haushalt der Gemeinde Bernau wurden hierfür bereits 50.000 Euro zurückgelegt. Doch in Gesprächen mit der Wasserwacht und einem Energieberater zeigte sich: Das Gebäude ist mittlerweile auch energetisch in die Jahre gekommen – eine reine Toilettensanierung würde das Grundproblem nicht lösen.

Inzwischen belaufen sich die Gesamtkosten für eine umfassende Sanierung auf über 250.000 Euro. Daher einigte sich die Gemeinde gemeinsam mit der Wasserwacht auf ein schrittweises Vorgehen. Wichtig ist dabei eine klare Prioritätenliste, die von der Wasserwacht selbst vorgeschlagen wird. So können die Sanierungsmaßnahmen – je nach Haushaltslage – Stück für Stück umgesetzt werden. Für die energetischen Arbeiten sollen selbstverständlich Förderprogramme geprüft und genutzt werden.

Ein erstes Sanierungskonzept liegt bereits vor. Da die 50.000 Euro aus dem Haushalt Haushaltsreste aus den vergangenen Jahren sind, möchte die Gemeinde die erste Maßnahme noch vor dem neuen Haushalt 2026 starten. Über weitere Schritte entscheidet der Finanzausschuss im kommenden Frühjahr.

Wasserwacht Bernau stellt Pläne vor

In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellten Kreisvorsitzender Stefan Rotter und Florian Bickert, Vorsitzender der Wasserwacht Bernau, die geplanten Maßnahmen vor. Der Grundriss des Gebäudes soll unverändert bleiben. Die Kostenschätzungen beruhen auf bereits vorliegenden Angeboten.

Laut Herrn Rotter liegt die erste Priorität auf dem Heizsystem und dem Sanitätsraum. Bereits in diesem ersten Bauabschnitt können Leitungen vorbereitet werden, um später den Ausbau des Obergeschosses leichter umsetzen zu können. Fenster und Beleuchtung könnten dagegen zu einem späteren Zeitpunkt folgen.

Auch das Dach wurde angesprochen: Die alte Dachpappe zeigt bereits Risse. Ein Gemeinderatsmitglied schlug deshalb vor, hier künftig auf eine Aufdachdämmung mit Blechdach zu setzen – langlebiger und auf Dauer wirtschaftlicher. Eine mögliche Photovoltaikanlage ist noch nicht Teil der Kostenkalkulation; diese könnte später gemeinsam mit der Bürgerenergiegenossenschaft Chiemgau (BEC) realisiert werden.

Klarer Beschluss: Neue Heizung als erster Schritt

Die Bürgermeisterin betonte in der Sitzung, wie wichtig es sei, jetzt „den ersten Schritt zu machen“, anstatt auf die große Gesamtlösung zu warten. Der Gemeinderat stimmte dem Vorschlag einstimmig zu:
Die alte Heizung im Wasserwachtsgebäude wird ausgetauscht, und die Gemeinde bemüht sich um passende Fördermittel.

Die Wasserwacht wird in den kommenden Wochen eine Prioritätenliste und einen ersten Bauzeitenplan erstellen, damit die nächsten Sanierungsschritte gezielt in den Haushalt 2026 aufgenommen werden können.

Der Beschluss fiel einstimmig mit 17:0 Stimmen.

Hintergrund: Starker Einsatz für die Sicherheit am See

Die Wasserwacht Bernau ist weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt und leistet unverzichtbare Arbeit am Chiemsee. Ihre Station wurde 1995 erbaut – als Nachfolgerin der ursprünglichen Hütte aus den Jahren 1959 bis 1992 – und war damals ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung der Ortsgruppe.

Heute zählt die Bernauer Wasserwacht 55 aktive Mitglieder, über 80 Jugendliche und insgesamt 616 Mitglieder. Sie unterstützt die Gemeinde bei den Sanierungen mit umfangreicher Eigenleistung, wann immer es möglich ist.

Mit der nun beschlossenen Heizungserneuerung ist der erste Meilenstein auf dem Weg zur Modernisierung gesetzt – ein Gemeinschaftsprojekt, das zeigt, wie viel man in Bernau bewegt, wenn alle an einem Strang ziehen.

Bericht und Foto: Gemeinde Bernau am Chiemsee


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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