Beim diesjährigen Baumstamm-Ziehen von den Bulldogfreunden „Loos ned aus“ hatten sich knapp 50 Traktoren von zwölf bis zu 266 Pferdestärken (PS) zum Kräftevergleich in Gollenshausen getroffen.
Bei dieser Disziplin treten die Bulldog-Liebhaber in verschiedenen Kategorien und PS-Klassen gegeneinander an. Dabei gilt es, Baumstämme von ein paar hundert Kilogramm bis zu knapp drei Tonnen auf einer vorher definierten Distanz schnellstmöglich ins Ziel zu schleppen. Seinen Ursprung hat dieses sportliche Ereignis in der Landwirtschaft. Teilweise noch bis in die 1950er Jahre wurden bei der Waldarbeit die gefällten Bäume mit Rössern aus dem Gehölz gezogen. Dieses „Baam schloapfa“ wurde immer mehr von Traktoren übernommen, die je nach Motorisierung leistungsfähiger waren.
In Klassen aufgeteilt gingen unter der amüsanten Moderation von Dominik Schneider die „Kleinsten“ – bis 16 PS – zum Vergleich auf die Piste. Der einige hundert Kilogramm schwere Baumstamm wurde von Sepp Gartner`s Eicher Diesel aus Gollenshausen am flottesten ins Ziel gebracht. Dicht auf den Fersen war ihm der kleinste Oldtimer-Bulldog im Wettbewerb, ein Kleinschlepper von 1951 aus der von den Gebrüdern Kramer 1925 in Gutmadingen gegründeten Maschinenfabrik, mit einer Leistung von 12 PS, der von Thomas Schneider aus Breitbunn ins Ziel gelenkt wurde.
In der Klasse bis 25 PS dominierte Philipp Witt aus Rimsting, gefolgt von Anton Esterbauer aus Kienberg in der Rubrik bis 38 PS. In dieser Gruppe ging der betagteste an diesem Tag anwesende Bulldog, ein 1949er „Hanomag R28B“ der Hannoveraner Konstrukteure mit 28 PS und dem Lenker Sepp Kroiß aus Taching an den Start. Als zwischenzeitlich bei einem rund vier Kubikmeter umfassenden und zirka drei Tonnen schweren Baumstamm die Verankerung des Zugseiles zerbarst, musste mittels Motorsägen und Keilen eine neue Aufhängung konstruiert werden, was aber Moderator Dominik Schneider hervorragend mit netten Anekdoten überbrückte.
Die nächste Kategorie bis 56 PS führte Gabriel Linner aus Gollenshausen an und bei den Schleppern bis 75 PS setzte sich Sepp Fischer aus Edling an die Spitze. Auch auf das Podest schafften es Andreas Winkler aus Bernau in der Gruppe bis zu 95 PS und Flore Kaufmann aus Bad Endorf in der bis zu 110-PS-Schlepper. In der Truppe bis zu 149 PS errang Peter Frank aus Eiselfing den obersten Stockerlplatz. Der massivste Bolide in der Leistungsklasse ab 150 PS in diesem Wettbewerb war unangefochten eine 266 PS starke Zugmaschine aus dem Hause der Marktoberdorfer Gebrüder Fendt, mit der Alois Meier aus Griesstätt an den Start ging und gewann. Bei der anschließenden Preisverteilung gab es für alle Teilnehmer eine Urkunde und kleine Präsente. Für die lukullische Versorgung hatte das Organisations-Team jede Menge Stände aufgebaut.
Bericht und Bilder: Tschali Wastl





