Martin Bongard hat eine große Leidenschaft: Sprache und Sprechen. Der gebürtige Kölner, der seit vielen Jahren schon in Bad Feilnbach lebt, nennt sich „Voice-Artist“ und hat die Kraft der Stimme zu seinem zweiten Beruf gemacht. In seinem eigenen kleinen Tonstudio leiht er Hörbüchern, Werbung, PC-Spielen oder Filmen seine sonore Bass-Stimme. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn Martin Bongard hat noch eine weitere Leidenschaft – Menschen. Er liebt es, Menschen glücklich zu machen, ihnen Freude zu schenken und sie zu begeistern. Deshalb ist er auch und vor allem Trauredner. Was anfangs gar nicht so geplant war. „In die Thematik bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kind“, erzählt er. Damals, 2017, war er im Marketing einer großen Firma beschäftigt und hatte plötzlich die Anfrage eines Freundes, die Rede bei seiner Hochzeit zu halten.
Tatsächlich musste Martin Bongard nicht lange dazu überredet werden und er hielt die erste Traurede seines Lebens. Die kam offensichtlich bestens an, denn auf der Hochzeit des Freundes waren einige Leute unter den Gästen, die selbst heiraten wollten. Auch bei ihnen sollte die rheinische Frohnatur sprechen und die Sache kam ins Rollen. Martin Bongard: „2018 habe ich dann bei deren Hochzeit gesprochen, 2019 habe ich das noch gesteigert und im Jahr 2020 dann ein Gewerbe angemeldet.“ Es hat sich gelohnt für den Wortakrobaten. Der Laden läuft bestens. Unter dem Namen „WORTvorORT“ hat er inzwischen mehr als 80 freie Trauungen gemacht und die Nachfrage steigt. Dabei spielt ihm ein Trend in die Karten. „Es besteht ein immer größeres Interesse an freier Trauung“, sagt er. „Viele Paare wollen heute an besonderen Orten heiraten, das macht die Kirche eher nicht.“ Und auch gleichgeschlechtliche Paare oder Paare, die schon einmal verheiratet waren, haben bei der katholischen Kirche das Nachsehen.“
In diesem Fall sind Heiratswillige bei Martin Bongard in den besten Händen. Denn er hat gleich mehrere Vorzüge: Trauungen kann er auf Deutsch, Englisch und Spanisch dreisprachig anbieten, er ist flexibel und kann auch mit Paaren aus unterschiedlichen Kulturen umgehen und er gestaltet die Reden absolut individuell. „Bei mir gibt es keine Textbausteine“, merkt er an. „Jede Rede ist maßgeschneidert, jede Zermonie wird komplett passend gemacht.“ In der Regel dauert eine Trauung bei ihm 45 Minuten.
Damit alles passt, nimmt er sich viel Zeit. Nach dem ersten Kennenlernen und einer Vorbesprechung verschickt er einen Fragebogen zur Gesprächsvorbereitung. Anschließend trifft er sich normalerweise zehn Wochen vor der Hochzeit mit dem Paar, entweder virtuell oder direkt. Dann gibt es das große Traugespräch, das ungefähr drei Stunden dauert. Nur so kann er sich komplett auf die Leute einlassen und tief in ihre Geschichte eintauchen. So kann er auch ein Gefühl dafür entwickeln, ob die Rede eher witzig, rührend, charmant, persönlich oder feierlich oder eine Mischung aus allem sein soll. So können sich die Hochzeitspaare sicher sein, dass Martin Bongard auch bei ihnen auf jeden Fall den richtigen Ton trifft. Sein Erfolgsmodell beschreibt er so: „Qualität und Transparenz, dazu Individualität.“
Das fängt schon nach der ersten Kontaktaufnahme und Anfrage an. „Jedes Brautpaar erhält von mir ein persönliches Begrüßungsvideo – schon bevor ich den Auftrag erhalten habe“, verrät er. Da kommt ihm sein eigenes Studio zugute, in dem er die Clips produzieren kann. Auch bei den Preisen zeigt er Transparenz. „Die Kosten werden von mir gleich nach der ersten Kontaktaufnahme individuell mitgeteilt.“ Ort und Datum spielen hier auch eine entscheidende Rolle – Martin Bongard hält mittlerweile Trauungen auf der ganzen Welt ab.
So viel Leidenschaft und Qualität bleibt nicht unbemerkt: 2023 wurde er bei den Wedding King Awards zum besten Trauredner Süddeutschlands gekürt, im bundesweiten Finale belegte er den zweiten Platz. Er gibt zu: „Das hat mir noch einmal einen großen Schub gegeben und die Frequenz erhöht.“ Dazu kommen viele Anfragen durch seine Präsenz in den einschlägigen Social-Media-Kanälen, beste Google-Bewertungen und vor allem jede Menge Weiterempfehlungen. Martin Bongard könnte so eigentlich jedes Wochenende eine Traurede halten. Doch er sagt auch: „20 Hochzeiten im Jahr sind genug.“ Weil er immer noch einen Vollzeitjob im Kundendienst einer regionalen Firma hat und weil er selbst immer noch glücklich verheiratet ist und das Familienleben nicht ganz seiner Passion opfern will. Und dieses innere Glück ist wohl ein weiterer Baustein seines Erfolgs – wenn zu all den persönlichen Worten auch noch viel Authentizität mitschwingt.
Text: af – Bilder: Martin Bongard
Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de











