Kultur

Ausstellung „Das Gewand der Heimat” endet bald!

Veröffentlicht von Günther Freund

Letzte Führung durch die Ausstellung „Das Gewand der Heimat” – Kleidung im Reichenhaller Tal 

Am Samstag, 23. August, 19 Uhr, führt Kurator Andreas Hirsch durch die Sonderausstellung „Das Gewand der Heimat” – Kleidung im Reichenhaller Tal.

Zu sehen ist diese im ReichenhallMuseum noch bis 31. August zu den Öffnungszeiten.

Eintritt: 5 Euro, Führung frei

„Festzug der 35 Brautpaare“, München 1842 (ReichenhallMuseum)

Der Heimat- und Gebirgstrachten-Erhaltungsverein Saalachthaler e.V. feiert 2025 sein 125-jähriges Bestehen. Das ReichenhallMuseum nimmt dies zum Anlass, in Zusammenarbeit mit dem ältesten Reichenhaller Trachtenverein eine Ausstellung über die Entwicklung der Kleidung im Reichenhaller Tal seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts zu präsentieren.

Erster Trachtenzug zum Oktoberfest 1895, Teilnehmer aus Reichenhall (ReichenhallMuseum)

 

Ausgangspunkt sind die frühesten Kleidungsabbildungen auf den Mirakeltafeln der Großgmainer Marienkirche. Ab der zweiten Hälfte des 16. Jh. kam die spanische Hoftracht in Mode, welche die Tracht im Reichenhaller Tal bis nach 1700 dominierte. Seit dem späten 17. Jh. galt die französische Hofmode aus Versailles als Vorbild für Europa. In vereinfachter Form gelangte diese Tracht nach Reichenhall. Nach der Französischen Revolution entfielen die Kleidervorschriften für die unterschiedlichen Stände. Die Bevölkerung orientierte sich zunehmend an der internationalen Mode.

Die Wittelsbacher versuchten im 19. Jh. durch verschiedene Maßnahmen, eine bayerische Nationaltracht oder Volkstracht zu etablieren. Ab den 1850er Jahren  verdrängte – bedingt durch die fortschreitende Industrialisierung – die „städtische“ Mode die Trachten immer mehr. Erst mit der Gründung von Gebirgstrachten-Erhaltungsvereinen ab den 1880er Jahren kamen Trachtengewänder wieder verbreitet in Mode. Dies hing auch mit dem Aufschwung des Tourismus in den Alpen zusammen. Auch die Nationalsozialisten nutzten Tracht für ihre Zwecke, etwa durch die Übernahme von Einzelteilen für ihre Jugendorganisationen. Heute werden die oberbayerischen Gebirgstrachten als starkes Symbol für den gesamten Freistaat Bayern, dessen BewohnerInnen, die „bayerische Lebensart“ und Mentalität wahrgenommen. 

 


Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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