Natur & Umwelt

Appell zum Wasserverbrauch

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Landkreis: Jeder Liter Wasser zählt, damit Fische überleben – Wasserwirtschaftsamt Traunstein bittet um sehr eingeschränkte Entnahme aus oberirdischen Gewässern – Wasserstände häufig niedrig

In Folge der heißen und trockenen Wetterlage führen die Flüsse und Seen im Amtsbezirk des Wasserwirtschaftsamts Traunsteins nur wenig Wasser. Die Wasserstände sind niedrig oder sehr niedrig. Den Kleinlebewesen und Fischen macht diese Situation zu schaffen. Daher ist es wichtig, sparsam mit Wasser umzugehen. Auch im privaten Bereich: Viele Gartenbesitzer versorgen ihr Grün mit Wasser, dass sie zuvor aus Bächen gepumpt haben. Die Behörde bittet, dies nur sehr eingeschränkt zu tun. Noch besser sei es, auf die Entnahme zu verzichten.

Sorge um Tiere und Pflanzen

Gewitterregen oder Schauer haben die Wasserspiegel nur kurzzeitig ansteigen lassen im Amtsbezirk, also in den Landkreisen Altötting, Traunstein und Berchtesgadener Land. Verdunstung und die Wasseraufnahme der Vegetation führen dazu, dass bei Regen oft wenig Wasser in den Bächen ankommt. Sehr niedrige Wasserstände bedrohen dann die Lebewesen im Gewässer, da sie zu wenig Wasser finden und das Wasser sich zudem stark erwärmt.
Fische zum Beispiel brauchen in ihrem Lebensraum eine passende Wassertemperatur, genug Sauerstoffgehalt und ausreichend Wassermenge, die abfließt. Der Wasserstand spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Denn je kleiner der Lebensraum ist, desto mehr Stress haben die Tiere. Mit dem Stress erhöht sich der Bedarf an Sauerstoff und gerade der nimmt mit steigender Wassertemperatur ab.

Laich der Lauben droht zu vertrocknen

Wie schwierig die Bedingungen sind, zeigt sich im Amtsbezirk unter anderem am Höllenbach bei Waging (Landkreis Traunstein). Den einzigen Zufluss zum Waginger See, der im Mündungsbereich ausreichend Lebensraum für Fische bietet, nutzen die Lauben – eine Kleinfischart – zum Laichen. Doch mit sinkendem Wasserspiegel droht dem Laich der Tod durch Austrocknen: nur wenn die Fischeier ausreichend umspült sind, bekommen sie genug Sauerstoff, um überleben zu können. Der Abfluss liegt derzeit bei gut 60 Liter pro Sekunde, wird aber weiter absinken, wenn Regen ausbleibt. Das verdeutlicht, wie sehr ausreichend Wasser zum Überleben im Höllenbach gebraucht wird. Selbst die Entnahme kleiner Mengen kann in Summe die Situation für die Lebewesen verschlechtern. Jeder Liter Wasser zählt. Auch im Waginger See ist der Wasserstand „sehr niedrig“, meldet der Niedrigwasser-Informationsdienst Bayern.

Allgemeine Informationen zu den Wasserständen der Gewässer sind zu finden unter:  www.nid.bayern.de oder www.gkd.bayern.de.

Bericht und Foto: WWA Traunstein

Höllenbach: Der Höllenbach nur noch ein Rinnsal: Bereits in den vergangenen Jahren hatte der Bach immer wieder einmal zu wenig Wasser geführt. Wenn weiterhin zu wenig Regen fällt, kann sich die Situation in diesem Jahr wiederholen.


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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