Leitartikel

Altbürgermeister Hans Daxer feiert 90. Geburtstag

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Geistig beneidenswert fit, am öffentlichen Leben unverändert interessiert und auch sonst vergleichsweise bei guter Gesundheit feiert Hans Daxer, Altbürgermeister von Marquartstein, Vorgänger des vor drei Jahren verstorbenen Matthias Dögerl  am 31. Mai  seinen 90. Geburtstag. In seiner Amtszeit als Bürgermeister, die von 1972 bis 1978 dauerte, wurden wichtige Weichen für das Dorf gestellt, so die Verlegung der B304, die damals noch über die alte Achenbrücke führte, der Bau der Brücke Richtung Unterwössen, die Standortfestlegung und Bau der heutigen Achental-Realschule, die Ortspartnerschaft mit St. Andrä in Südtirol oder die Gründung des  Lionsclub Marquartstein-Achental, dessen Gründungspräsident Hans Daxer war – um nur schlaglichtartig einiges zu nennen.

Geboren 1934 in München als erster Sohn eines Eisenbahners (der ursprünglich aus Prien kam) und seiner Mutter, die als Hausschneiderin dazu verdiente, besuchte Hans Daxer nach der Volksschule die Oberrealschule in Neuhausen und ließ sich nach der 7. Klasse bei einer Buchdruckerei in Schwabing drei Jahre lang zum Schriftsetzer ausbilden. 1956 wurde er beim Test der Bundeswehr in Köln zum Offiziersanwärter zugelassen und bestand nach der Ausbildung in Murnau und München die Offiziersprüfung. Wie bei Soldaten üblich folgten viele Ortswechsel im süddeutschen Raum, nun zusammen mit Frau und zwei Kindern. Von 1975 bis ´78 ließ sich Daxer an der Truppenfernmeldeschule in Feldafing fortbilden. Schon seit 1961 lebte er an der Burgstraße in Marquartstein, wo er auch seit 1966 für die CSU im Gemeinderat saß, bevor er 1972 zum ersten ehrenamtlichen Bürgermeister gewählt wurde. Da zu der Zeit der Immobilienerwerb durch die Bundeswehr gefördert wurde, konnte sich die Familie an der Freiweidacher Straße ein Grundstück erwerben, das damals noch ringsum unbebaut war. 1974 wurde das Haus gebaut, in dem Daxer noch heute mit seiner zweiten Frau Carola lebt. Die beiden hatten nach seiner Scheidung 1978 geheiratet. 1980 wurde der gemeinsame Sohn Fabian geboren, der heute Hotelier in Wiesbaden ist und in regem Kontakt mit den Eltern steht.

Während seiner Zeit als Bürgermeister konnte Daxer natürlich nicht mehr bei der Bundeswehr arbeiten, sondern ließ sich ohne Bezüge beurlauben. Danach, 1984, wurde er im Rang eines Oberstleutnants als Kommandeur des Verteidigungskreises 654 (der sieben Landkreise in Südostoberbayern beinhaltete) wieder mit zahreichen Aufgaben eingestellt, so zum Beispiel der
Aufarbeitung der Schäden, die Wirbelstürme (Wiebke) in der Region anrichteten. Im April 1990 wurde Daxer mit allen militärischen Ehren im Landratsamt Traunstein in den Ruhestand verabschiedet. Zuvor war ihm der Orden der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden.

Aber wie nicht anders zu erwarten, blieb Daxer nicht untätig. Wie schon während seines ganzes Lebens bleibt er sportlich tätig zum Beispiel mit Ski- und Radfahren. 50 Jahre lang besaß er außerdem Schäferhunde, die ihn zusätzlich auf Trab hielten. Häufig schrieb und schreibt er Leserbriefe zu politischen Ereignissen und auch gut recherchierte Artikel für die Heimatzeitungen, zum Beispiel über die Entwicklung der Eisenbahn und der Lokalbahnen. Ein großes Hobby war zudem immer die Beschäftigung mit dem Komponisten Richard Strauss. Daxer gründete die Richard-Strauss-Gesellschaft in Marquartstein, wobei er tatkräftige Unterstützung von Wolfgang Sawallisch erhielt. Die Heimatzeitung gratuliert herzlich zum 90. Wiegenfest!

Bericht und Foto: Christiane Giesen – Am 31. Mai feiert Hans Daxer seinen 90. Geburtstag hier in seinem Haus in der Freiweidacher Straße. Täglich liest er mindestens drei Zeitungen, um über das aktuelle politische und gesellschaftliche Leben informiert zu sein.

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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