Ainring. Für die diesjährige Adventsfenster-Andacht des Weltladens und der Lebenshilfe im Innenhof des Pfarrzentrums hatten die Veranstalter das Thema „Regenbogen“ ausgewählt und dieses Sinnbild aus dem Kapitel bei Mose im Alten Testament über den Neuen Bund mit Christus bis in die heutige Zeit geholt. Betreuer Michi Galler hatte mit Bewohnern der Häuser in Adelstetten und Thundorf einen bunten Regenbogen gestaltet, der das Fenster im Innenhof des Pfarrzentrums schmückt und an Gottes Bund mit den Menschen und allen Lebewesen erinnert.
In einer Impulsgeschichte ging es auch um bunte Farben, allerdings auf dem Kopf eines Teenagers, der augenscheinlich auffallen wollte. Ein älterer Herr ließ sich auf eine Unterhaltung mit ihm ein und meinte, man könne die Welt auch auf andere Weise bunt machen, nämlich mit Freundlichkeit, Respekt und Freude. Er erinnerte sich an seine eigene Jugend und daran, wie auch er damals auffallen wollte, um wahrgenommen zu werden. Dann habe er gelernt, dass das Schönste, das man der Welt zeigen kann, ein freundliches und liebevolles Miteinander ist. Und dann – und das gab wahrscheinlich der Verbindung zu dem jungen Mann eine andere Qualität – sagte er: „Verzichte aber nicht auf deine Farbe, denn die Welt braucht Menschen, die mutig genug sind, sie selbst zu sein und gleichzeitig freundlich genug, die anderen dabei nicht aus dem Blick zu verlieren“. Dieser ältere Herr hatte tatsächlich das Leben dieses Teenagers ein bisschen verändert, aber genau so auch sein eigenes, und zwar durch die Gefühle, die er in seinem Gegenüber erzeugt hatte – eine „Regenbogenverbindung“ über die Generationen hinweg.
Für die musikalische Gestaltung sorgte der Chor Z’ammklang unter der Leitung von Ute Schidlowski und Martin Reiter (Klavier). Sehr stimmungsvoll bereicherten sie die Adventsandacht mit bayerischen und englischen Advents- und Weihnachtsliedern und sprachen mit den vorweihnachtlichen Botschaften der Texte und dem harmonischen Chorklang die Herzen der Anwesenden an. Manche Bewohner der Lebenshilfe drückten lautstark ihre Freude aus. In den Fürbitten ging es noch einmal um die Kraft der Transformation: Wie das Licht der Sonne durch Reflexion in den Regentropfen den Regen in etwas Schönes verwandeln kann, so kann auch so manches Problem mit der Hilfe Gottes und durch einen anderen Blickwinkel zu einer positiven Lösung geführt werden. Denn es gebe immer irgendwo einen Lichtstrahl, wenn wir nur mutig genug sind, ihn zu sehen, oder wenn wir sogar mutig genug sind, selbst ein Lichtstrahl zu sein, betete Wortgottesfeier-Leiterin Brigitte Janoschka vor. Beim gesungenen „Vater Unser“ bildete sich ein großer Kreis, bevor Janoschka alle in den Segen Gottes einbezog. Zum anschließenden gemütlichen Beisammensein hatte das Weltladenteam um Rosi Pscheidl Brötchen, Kuchen, Glühwein und Punsch vorbereitet. Mit angeregten Gesprächen klang die Feier aus.
Bericht und Foto: Brigitte Janoschka – Bewohner der Lebenshilfe haben den Regenbogen gestaltet – ein Sinnbild für den Bund Gottes mit den Menschen, aber auch für die Verbindung der Menschen untereinander.




