Tourismus

Abseits bekannter Pfade: Auf den Haindorfer Berg

Veröffentlicht von Günther Freund

Unser Ziel heute: ein weitgehend unbekannter Gipfel – der Haindorfer Berg. Ich war bereits zweimal dort oben, einmal im Winter mit Schneeschuhen und einmal im Frühjahr (siehe: Frühjahrswanderung auf den Haindorfer Berg). Für Christoph ist es eine Premiere. Einen markierten Wanderweg gibt es nicht – aber ich habe vor drei Jahren im Bayernviewer einen Steig entdeckt, den ich damals gesucht und auch gefunden habe.

Wir starten in Hintergschwendt am Parkplatz bei den Gschwendtner Stub´n (kein Wanderparkplatz sondern nur für Gäste) und marschieren in Richtung Vordergschwendt. Schon nach wenigen hundert Metern entdecken wir am Straßenrand eine Wegkreuz mit einem Gedicht von Wiltrud Prinzessin von Bayern aus dem Jahr 1918. Die Prinzessinnen Hildegard (damals 37 Jahre), Wiltrud (34) und Gundelinde (27), Töchter des letzten bayerischen Königs Ludwig III., fanden Anfang November 1918 – kurz nach dem Ende der Monarchie – in dem abgelegenen Weiler Hintergschwendt Zuflucht.

Kurz vor dem malerisch gelegenen Vordergschwendt, mit herrlichem Blick auf den Chiemsee, biegen wir – einer Markierung folgend – in einen breiten Forstweg ein. Immer wieder eröffnen sich schöne Ausblicke auf den Chiemsee, den Bärnsee und nach Aschau. Wir halten Ausschau nach dem Einstieg in den Wald, der sich auf den Haindorfer Berg hinaufzieht, und finden mithilfe des GPS schließlich den schmalen, unmarkierten Pfad.

In steilen Serpentinen geht es durch den schattigen Wald bergauf. Oben klettern wir über einen Stacheldrahtzaun, der die Almwiese der Samer Alm begrenzt, und suchen uns einen Platz für eine wohlverdiente Brotzeit.

Der Haindorfer Berg ist kein spektakulärer Gipfel – es fehlt das klassische „Gipfel-Feeling“ und es gibt auch kein Gipfelkreuz, aber die Aussicht ist beeindruckend: Der Blick schweift vom Chiemsee über  Schwarzenberg, den Irlberg, die Gedererwand, die Kampenwand und die Scheibenwand bis zur Sonnenwendwand.

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Weitere Informationen

Nach einer ausgiebigen Pause wandern wir über die blumenreiche Almwiese hinab zur Sameralm. An einer Weggabelung treffen die Wege von Hintergschwendt, Aschau und von der Kampenwand kommend aufeinander. Bis hierher sind wir völlig allein unterwegs – und das an einem Feiertag! Hier ist aber einiges los:   vor allem zahlreiche  Mountainbiker mühen sich die breiten Forststraßen hinauf und machen in der beliebten, unweit von hier gelegenen Maisalm Station.

Das können wir heute nicht machen, denn wir müssen in den Gschwendtner Stub´n einkehren. Wir wenden uns also nach links und laufen auf der breiten Forststraße hinunter nach Aigen, von wo es dann nur noch ein Katzensprung auf der Autostraße zurück zu den Gschwendtner Stubn ist – wo ein frisches Weißbier und eine wohlverdiente Stärkung auf uns warten.

 


Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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