Informationsveranstaltung am 17. Dezember 2025
Herzwoche: Gesunde Gefäße – gesundes Herz. Den Herzinfarkt vermeiden.
Anlässlich der „Herzwochen 2025“ der Deutschen Herzstiftung lädt Prof. Dr. Christian Thilo, Chefarzt der Kardiologie am RoMed Klinikum Rosenheim, am Mittwoch, den 17. Dezember 2025, um 18:30 Uhr zu einer kostenfreien Informationsveranstaltung in das Bildungs- und Pfarrzentrum St. Nikolaus, Pettenkoferstraße 5, 83022 Rosenheim, ein.
Unter dem Motto „Gesunde Gefäße – gesundes Herz. Den Herzinfarkt vermeiden“ erfahren Betroffene, Angehörige und Interessierte, wie durch bewusste Lebensführung und rechtzeitige Vorsorge das Risiko eines Herzinfarkts deutlich gesenkt werden kann. Nach dem Vortrag haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, individuelle Fragen an Experten zu richten. Im anschließenden Praxisteil zeigt Oberarzt Dr. Jörg Meyer an einer Reanimationspuppe, wie eine Herzdruckmassage korrekt durchgeführt wird – eine Übung, die interessierte Besucherinnen und Besucher anschließend selbst ausprobieren können.
Herzwochen 2025: Gesunde Gefäße – gesundes Herz – ein Expertengespräch
Der Fragestellung wie wir Herzinfarkten vorbeugen können, geht Prof. Dr. Christian Thilo, Chefarzt der Medizinischen Klinik I am RoMed Klinikum Rosenheim, im Interview nach.
Herr Professor Thilo, die Herzwochen stehen dieses Jahr unter dem Motto „Gesunde Gefäße – gesundes Herz“. Warum ist dieses Thema so wichtig?
Mit rund 540.000 Krankenhausaufnahmen und mit rund 120.000 Todesfällen ist die KHK (Koronare Herzkrankheit) die häufigste Herzerkrankung und die häufigste Todesursache in Deutschland. Das bedeutet nicht nur für die Kostenträger enorme Belastungen, sondern ist für die betroffenen Patienten und Angehörigen eine gravierende Situation.
Was passiert eigentlich genau bei einem Herzinfarkt und warum sind „verkalkte“ oder „verengte“ Gefäße dabei so entscheidend?
Bei einem Herzinfarkt kommt es bedingt durch Engstellen und Verschlüsse eines Herzkranzgefäßes zu einer Minderversorgung des Herzmuskels. Dies beeinträchtigt die Pumpleistung des Herzens und kann tödliche Herzrhythmusstörungen auslösen. Eine verminderte Pumpkraft des Herzens hat große Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit und auch die Prognose unserer Patienten.
Welche Warnsignale sendet der Körper, bevor es zu einem Herzinfarkt kommt?
Die Lage ist tückisch. Lange entstehen gar keine Symptome. Dennoch wird der Herzmuskel zunehmend schlechter durchblutet. Engegefühl oder ungewohnte Atemnot unter Belastung sind erste Warnsymptome. Leider werden die Warnzeichen oftmals nicht erkannt oder ignoriert, so dass der Infarkt, ein vollständig verschlossenes Herzkranzgefäß, die erste Manifestation der Erkrankung ist.
Gibt es Unterschiede zwischen den Symptomen bei Männern und Frauen?
Grundsätzlich sind Männer etwas häufiger betroffen. Das gleicht sich im Alter wieder aus. Bei Frauen ist das Gemeine, dass die Symptome etwas unterschiedlich sind. Häufig bemerken Frauen als Infarktsymptom Bauch- oder Rückenschmerzen und nicht die typischen Zeichen wie Enge in der Brust mit Ausstrahlung in den linken Arm und die linke Schulter.
Welche Hauptursachen führen zu Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) und in weiterer Folge zu Herzinfarkten?
Bluthochdruck, hohes LDL-Cholesterin, Übergewicht, Rauchen und Zuckerkrankheit – die sogenannten „Big Five“ – schädigen über viele Jahre hinweg unser Gefäßsystem. Zudem spielt neben diesen, im Grunde gut beeinflussbaren Risikofaktoren, die Genetik eine Rolle.
Welche Diagnoseverfahren nutzen Sie in Ihrer Klinik, um Gefäßerkrankungen frühzeitig zu erkennen?
Um Vorboten festzustellen, sind Laboruntersuchungen erforderlich wie Blutzucker- und Cholesterinwerte. Zudem sind Belastungsuntersuchungen hilfreich, um noch nicht hochgradige Engstellen aufzudecken. Sehr hilfreich ist auch eine CT-Untersuchung, in der die Kalkbelastung der Herzkranzgefäße und Engstellen erfasst werden kann. Die CT-Untersuchung ist mittlerweile auch Kassenleistung. Bei Hinweisen auf einen Infarkt oder hoher Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen von Verengungen ist die Herzkatheteruntersuchung der Goldstandard. All diese Untersuchungen werden in Rosenheim angeboten, Herzkatheteruntersuchungen rund um die Uhr.
Gibt es ein bestimmtes Alter, ab dem Sie regelmäßige Herz-Check-ups empfehlen und welche Untersuchungen sind sinnvoll?
Jeder erwachsene Mensch sollte seine Cholesterinwerte kennen und seinen Blutdruck. Ab 50 sollten regelmäßige Check-ups beim Arzt stattfinden.
Was raten Sie Menschen, die ihr Herz dauerhaft schützen möchten? Gibt es kleine, aber wirkungsvolle Veränderungen, die man sofort umsetzen kann?
Die genannten Big Five-Faktoren sind durch uns beeinflussbar. Regelmäßig Sport, ausgewogene mediterrane Ernährung und Stressreduktion sind überaus wirksame Maßnahmen zur Vorbeugung.
Wenn Sie den Menschen in Ihrer Region eine Botschaft mitgeben könnten – welche wäre das? Wir leben in einer der schönsten Regionen Deutschlands mit wunderbarer Natur und unzähligen Angeboten zur Bewegung im Freien. Die Voraussetzungen sind optimal. Bringen Sie Ihr individuelles Risiko in Erfahrung, zum Beispiel mit dem SCORE2-Rechner der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie und nehmen Sie Vorsorgeuntersuchungen bei Ihrem Arzt regelmäßig wahr.
Bericht und Foto: RoMed Kliniken





