Brauchtum

Neues Dach für Volkstheater in Flintsbach

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Das historische Volkstheater Flintsbach macht bei der dringend erforderlichen Dachsanierung sichtbar Fortschritte. Kaum waren die Zuschüsse des Freistaats bewilligt, begann der Theaterverein mit den Arbeiten an der maroden Konstruktion des mehr als 200 Jahre alten Gebäudes. Für die Maßnahme stehen aus dem Kulturfonds 235.500 Euro zur Verfügung, ergänzt durch 20.000 Euro der Sparkassenstiftung Zukunft. Dennoch bleibt der Verein auf beträchtliche Eigenleistungen angewiesen, da sich die Gesamtkosten auf etwa 378.000 Euro belaufen sollen.

Bei einem Rundgang durch das Gebäude berichtete der Vorsitzende des Vereins, Toni Obermair, dass der Dachstuhl bereits von innen verstärkt worden sei. Eine Fachfirma habe die asbesthaltige Eindeckung entfernt und ordnungsgemäß entsorgt, bevor die neue Aufdachdämmung aus Holzfaser angebracht und das Dach mit frischen Ziegeln geschlossen wurde. Laut Obermair wurde dabei konsequent darauf geachtet, historische Bauteile zu erhalten und lediglich beschädigte Balken zu ersetzen, um den Vorgaben des Denkmalschutzes gerecht zu werden. Mit einem Abschluss der Dacheindeckung noch in diesem Jahr sei zu rechnen; anschließend müssten im Innenraum zahlreiche Arbeiten folgen, die größtenteils in Eigenleistung erledigt würden, bevor das Theater wieder bespielt werden könne.

Sebastian Friesinger (CSU), Landtagsabgeordneter und Unterstützer des Förderantrags, verschaffte sich vor Ort einen Eindruck vom Stand der Sanierung. Ihm sei besonders wichtig gewesen, das denkmalgeschützte Theaterhaus dauerhaft zu sichern und gleichzeitig das Engagement der vielen Ehrenamtlichen zu stärken, die sämtliche Aufführungen und organisatorischen Aufgaben unentgeltlich übernehmen. Der Verein betont zudem, dass das neue Dach auch funktionale Vorteile bringe: In den Sommermonaten werde es im Gebäude künftig spürbar kühler sein, was die Arbeitsbedingungen für das Ensemble und den Komfort für das Publikum deutlich verbessere.

Das Flintsbacher Volkstheater, das in diesem Jahr auf eine 350-jährige Tradition zurückblickt und seit 1823 im eigenen, heute denkmalgeschützten Haus spielt, sieht in der Sanierung einen entscheidenden Schritt für die Zukunft des Gebäudes und der kulturellen Arbeit im Ort. Trotz der öffentlichen Förderung bleibe jedoch erheblicher Einsatz des Vereins notwendig – ein Umstand, der die Bedeutung des Ehrenamts einmal mehr zeige und für den Friesinger den Beteiligten ausdrücklich Anerkennung zollte.

Bericht und Fotos: Volkhard Steffenhagen 

-Theatervorstand Anton Obermair zeigt Sebastian Friesinger, CSU/MdL, das erneuerte Dachgeschoss: Neben neuen Balken wurden auch über 200 Jahre alte, restaurierte Holzelemente wieder verbaut.

– Luftaufnahme der laufenden Dacharbeiten: Handwerker erneuern die historische Konstruktion und kombinieren denkmalgerechte Erhaltung mit moderner Dämmtechnik.

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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