Wirtschaft

Anbau Feuerwehrhaus Bernau

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Die Gemeinde Bernau treibt die Erweiterung des Feuerwehrhauses weiter voran und arbeitet damit gezielt an der Verbesserung der Rahmenbedingungen für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte. Trotz des erst rund 20 Jahre alten Bestandsgebäudes haben sich in den vergangenen Jahren deutliche Defizite gezeigt, die nun mit dem Neubau behoben werden sollen.

​Im bestehenden Feuerwehrhaus fehlen geeignete Umkleideräume, die den heutigen Vorschriften entsprechen. Derzeit liegen die Umkleiden noch in der Fahrzeughalle, was aus Sicherheitsgründen nicht mehr zulässig ist, da sich Einsatzkräfte und ausrückende Fahrzeuge gefährlich in die Quere kommen können. Hinzu kommt, dass drei zusätzliche Fahrzeugstellplätze fehlen, insbesondere für den Wechsellader und seine Container. Geplant wurden nun vier Stellplätze, um die maximale Förderung abgreifen zu können.Diese räumlichen Engpässe betreffen nicht nur die Sicherheit, sondern auch den wachsenden Personalstand und die steigende Zahl an Einsätzen der Freiwilligen Feuerwehr Bernau. Mit dem geplanten Anbau sollen ausreichend Umkleiden, Lagerflächen und Stellplätze geschaffen werden, um die Feuerwehr zukunftsfähig aufzustellen.

​Die Planungen für den Anbau sind weit fortgeschritten: Die Entwurfsplanung ist abgeschlossen, die Baugenehmigung liegt bereits vor. Derzeit wird die Werkplanung ausgearbeitet, sodass nach der politischen Freigabe noch im Dezember die ersten Gewerke ausgeschrieben werden können.Der Baubeginn ist für März 2026 vorgesehen. Damit fügt sich das Projekt in die Terminplanung der Gemeinde ein, die ihre großen Bauvorhaben zeitlich aufeinander abstimmt, um Personal- und Finanzressourcen zielgerichtet einzusetzen.Gegenüber der ursprünglichen Machbarkeitsstudie ist von einer Kostensteigerung von rund 100.000 Euro auszugehen. Begründet wird dies insbesondere durch einen aufwendigeren Spezialtiefbau mit CSV-Säulen, die Installation einer Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher sowie die vollständige Erneuerung des Hallenvorplatzes.

Diese zusätzlichen Maßnahmen sollen langfristig sowohl die Standsicherheit und Nutzbarkeit des Gebäudes als auch die Wirtschaftlichkeit durch eigenen Stromertrag verbessern. Die Investition versteht die Gemeinde als Beitrag zu einer modernen, energieeffizienten und robusten Infrastruktur für ihre Feuerwehr.​Im Gemeinderat wurde ausführlich diskutiert, ob die Photovoltaikanlage mit Speicher von der Gemeinde selbst errichtet oder an die Bürgerenergiegenossenschaft Chiemgau (BEC) vergeben werden soll. Würde die BEC die Anlage bauen, könnte die Gemeinde vergünstigt Strom beziehen, hätte aber keinen eigenen Speicher in der geplanten Form.

Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber betonte, dass der Batteriespeicher für die Einsatzfähigkeit im Krisenfall von großer Bedeutung ist, etwa bei Stromausfällen. Er soll das Feuerwehrhaus überbrücken, bis das Notstromaggregat zugeschaltet ist, und abendliche Ausbildungs- und Arbeitsdienste mit eigenem Strom versorgen. Nach Berechnungen des Planungsbüros amortisiert sich die Anlage voraussichtlich nach etwa neun Jahren. ​Für den Beschluss einigte sich das Gremium darauf, das Feuerwehrhaus nun wie geplant auszuschreiben und mit den ersten Arbeiten zu beginnen. Gleichzeitig soll das Gespräch mit der Bürgerenergiegenossenschaft Chiemgau zur konkreten Ausgestaltung der PV-Lösung fortgeführt werden. Mit dem Ausbau des Feuerwehrhauses investiert Bernau bewusst in die Sicherheit seiner Bürgerinnen und Bürger und stärkt die Arbeitsbedingungen der vielen ehrenamtlichen Kräfte vor Ort.

Bericht und Foto: Gemeinde Bernau


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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