Wasserwirtschaftsamt Traunstein wertet ökologische Struktur in der Alz bei Mussenmühle auf – Hoffnung auf Zunahme der Fischbestände – Fische brauchen gewisse Bedingungen, um in einem Gewässer gut leben zu können. Ausreichend Nahrung, Rückzugsräume sowie der richtige Sauerstoffgehalt gehören dazu. Um die Lebenssituation für Fische in der Alz verbessern, erweitert das Wasserwirtschaftsamt Traunstein nahe Mussenmühle eine Insel im Fluss. Ziel ist es, den Fischbestand zu vermehren.
Vielfalt statt Monotonie
Auf ihrem Weg zwischen Trostberg und Tacherting umfließt die Alz bereits mehrere kleinere Inseln, so auch auf Höhe von Mussenmühle. Dort allerdings zeigt sich die Struktur des Flusses eher monoton. Verbesserung soll der Ausbau der dort bestehenden Insel bringen. In der Wasserwirtschaft werden Inseln auch als „Strömungsteiler“ bezeichnet. Ein Fachbegriff, der den Sinn des Bauvorhabens verdeutlicht: Eine vergrößerte Insel soll die Strömung der Alz an dieser Stelle stärker teilen. In der Folge können Tiefenrinnen sowie unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten entstehen. Ruhigere Zonen können sich mit schnelleren abwechseln. Ideale Bedingungen zum Beispiel für Jungfische, die sich gerne in strömungsärmeren Bereichen aufhalten.
Lebensraum für Kleinstlebewesen, Fisch und Wasservögel
An den Ufern der Insel finden Fische Verstecke vor Fressfeinden. Die dort lebenden Wassertiere wiederum dienen ihnen selbst als Nahrung. Angelegte Querrinnen sollen für Abwechslung im Inselbild sorgen, haben vor allem aber den Effekt, das Wasser von der Innenkurve zur Außenkurve der Alz zu lenken. Die dadurch entstehenden Turbulenzen fördern den Sauerstoffgehalt des Wassers.
Erreicht wird die Erweiterung der Insel mithilfe von Steinen aus der Ufersicherung entlang der Alz. Auf einer Länge von rund 150 Metern werden die Blöcke ausgebaut und dienen als Fundament. Auf der Insel selbst werden Wurzelstöcke verankert, Kies und Treibholz aufgeschüttet. Diese natürliche Struktur soll Wasservögel anlocken, die hier ebenfalls gute Bedingungen finden.
Die Kosten für die Maßnahme betragen 15.000 Euro. Getragen wird die Summe von der „Alzkraftwerke Heider GmbH“. Sie ist zu finanziellen Leistungen verpflichtet, als Ausgleich für die Nutzung der Wasserkraft. Die Aufsicht über die Bauarbeiten übernimmt die zum Wasserwirtschaftsamt gehörende Flussmeisterstelle Salzach, die Bauzeit beträgt zwei Wochen. Einige Zeit länger wird es dauern, bis sich der Erfolg dieser ökologischen Maßnahme feststellen lässt. Die erhoffte Zunahme des Fischbestandes wird mit Spannung erwartet.
Bericht und Foto: WWA Traunstein – Insel Alz: Der Bagger hält einen Baumstamm, der in der neuen Insel verankert werden soll. An ihm soll sich künftig Treibholz ansammeln können.




