In der Edelweiß-Scheuer in Mainz-Weisenau drehte sich vor Kurzem alles um das traditionelle Bäckerhandwerk. Im Rahmen der Brauchtumsbäckerei des Bayerischen Trachtenverbandes erlebten die anwesenden Trachtlerinnen und Trachtler, wie althergebrachte Rezepte, handwerkliches Geschick und kulturelle Werte zu einem genussvollen Erlebnis verschmelzen.
Unter fachkundiger Anleitung von Gisela Hausner vom Sachausschuss Mundart, Brauchtum, Laienspiel, wurden verschiedene traditionelle Backwaren zubereitet – von duftenden Bauernbroten, über süße Auszogne bis hin zu feinem Kartoffel- und Apfelstrudel und leckeren Rahmfleckerl. Dabei erfuhren die anwesenden Teilnehmer, Wissenswertes über die Herkunft und Bedeutung der Rezepte sowie über die Rolle des Backens im dörflichen Gemeinschaftsleben vergangener Zeiten. „Mit der Brauchtumsbäckerei möchte der Bayerische Trachtenverband zeigen, dass unser Brauchtum nicht nur in Tanz und Tracht, sondern auch in den alltäglichen Handwerkskünsten unserer Vorfahren weitergelebt und erlebt wird. Das gemeinsame Handeln und der Austausch zwischen den Generationen stehen dabei im Mittelpunkt.“
Die anwesenden Kursteilnehmer, konnten nicht nur zuschauen, sondern auch selbst mit Hand anlegen, wie z.B. die verschiedensten Strudelteige herstellen, Brotteig ansetzen, oder Brote in den vorgeheizten Steinbackofen einschießen usw. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sichtlich Freude daran, traditionelle Backtechniken auszuprobieren. Der köstliche Duft frisch gebackener Spezialitäten erfüllte die Edelweiß-Scheuer und lud anschließend zum Verkosten ein. Begleitet wurde die Veranstaltung von der Ziachmusi der beiden Musikwarte des Rhein-Main-Gauverbandes, Michi und Jürgen, mit Posaunenbegleitung von Steffen Feldmann vom Trachtenverein Mainz-Weisenau. Bei der Verkostung der herzhaften Schmankerln blieb anschließend noch Zeit für Gespräche und Austausch der Teilnehmer und Gäste untereinander.
Mit der Brauchtumsbäckerei in Mainz-Weisenau setzte der Bayerische Trachtenverband ein deutliches Zeichen für gelebte Tradition, handwerkliches Können und kulturelle Verbundenheit. Die Resonanz der Teilnehmer zeigte eindrucksvoll, dass altes Wissen und ursprüngliche Handwerkskunst auch heute noch Begeisterung wecken und Menschen zusammenbringen kann. Zum Abschluss der Veranstaltung bedankten sich die Organisatoren Conny und Herbert Sauerwein bei Gisela Hausner mit einem kleinen Geschenk, sowie für die Anleitung der Kursteilnehmer und für die tollen Rezepte, die sie mitgebracht hatte. Auch Gisela Hausner bedankte sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die herzliche Aufnahme im Rhein-Main-Gauverband und für den arbeitsreichen, aber dennoch tollen Sonntag in Mainz-Weisenau.
Text und Bilder: Jürgen Merz, Pressewart, Gebirgstrachtenverein Alpenrose Heppenheim e.V.
