Wirtschaft

Baugewerbe Bayern: mehr Aufträge

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Im September 2025 verzeichnet das bayerische Bauhauptgewerbe Auftragseingänge im Gesamtwert von 2,00 Milliarden Euro. Nach Angaben der Fachgruppe im Bayerischen Landesamt für Statistik entspricht das gegenüber September 2024 einem nominalen Zuwachs von 347,65 Millionen Euro bzw. 21,0 Prozent. Der baugewerbliche Umsatz liegt im Berichtsmonat bei 2,18 Milliarden Euro und damit 10,3 Prozent über Vorjahresniveau. Der Beschäftigtenstand im Bauhauptgewerbe bleibt mit 108 892 Personen nahezu unverändert.

Windmühlen des Wachstums – gewerblicher Tiefbau trägt das Baugewerbe
Der Tiefbau ist im September 2025 (alt: September 2024) der wichtigste Wachstumstreiber des bayerischen Bauhauptgewerbes. In allen drei Sparten werden Umsatzzuwächse verzeichnet. Der gewerbliche und industrielle Tiefbau legt mit +41,4 Prozent besonders stark zu. Der Straßenbau wächst um +3,6 Prozent und der Tiefbau für Gebietskörperschaften und Sozialversicherungen erzielt ein Plus von +9,4 Prozent. Damit trägt der Tiefbau maßgeblich zum gesamtbayerischen Umsatzanstieg von +10,3 Prozent im Bauhauptgewerbe bei.

Im Hochbau zeigt sich dagegen ein uneinheitliches Bild. Der Wohnungsbau weist mit +7,1 Prozent ein deutliches Umsatzwachstum auf, und auch der öffentliche Hochbau steigt. Der gewerbliche Hochbau hingegen ist mit -6,1 Prozent rückläufig.

Auftragseingänge bei Infrastruktur: Straßenbau schaltet einen Gang höher
Die Auftragseingänge im bayerischen Bauhauptgewerbe steigen im September 2025 deutlich an. Besonders kräftig im Tiefbau: Im Gewerbebau mit einem Plus von +76,1 Prozent, im öffentlichen Tiefbau für Gebietskörperschaften und Sozialversicherungen mit +47,1 Prozent und im Straßenbau mit +25,8 Prozent. Der Hochbau entwickelt sich überwiegend schwach, vor allem der Wohnungsbau mit -4,7 Prozent.

Preisbereinigt moderate Entwicklung im Wohnungsbau – Tiefbau bleibt robuster
Gegenüber dem Bezugsmonat im Basisjahr 2021 liegen die Auftragseingänge nominal um 32,2 Prozentpunkte und real um 4,0 Prozentpunkte höher (siehe Grafik 1). Beim Umsatz ergibt sich nominal ein Plus von 18,8 Prozentpunkten, real jedoch ein Rückgang um 11,6 Prozentpunkte.

Im Wohnungsbau (siehe Grafik 2) zeigen die preisbereinigten Daten den deutlichen Rückgang dieser Bausparte: Die Aufträge liegen real 36,8 Prozentpunkte unter dem Monatswert des Jahres 2021, die Umsätze um 34,5 Prozentpunkte darunter.

Beim Vergleich der Bausparten übertrifft der Tiefbau den Hoch- und Wohnungsbau im bisherigen Jahresverlauf 2025 deutlich (siehe Grafik 3). Vor allem Projekte im
Bereich der Energie- und Verkehrsinfrastruktur stützen die Gesamtentwicklung des bayerischen Bauhauptgewerbes.

Leicht rückläufiger Personalstand im Bauhauptgewerbe
Ende September 2025 sind im bayerischen Bauhauptgewerbe insgesamt
108 892 Personen beschäftigt – das entspricht einem leichten Rückgang um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Diese Beschäftigten leisten an 22 Arbeitstagen rund 11,22 Millionen Arbeitsstunden, die mit 456,06 Millionen Euro Entgelt vergütet werden. Im September 2024 wurden bei 21 Arbeitstagen rund 10,76 Millionen Arbeitsstunden mit einem Gesamtentgelt von 427,10 Millionen Euro entlohnt.

Bericht: Bayerisches Landesamt für Statistik – Foto: Hötzelsperger


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