Leitartikel

Gottesdienst mit Bischof aus Ternopil

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Wo kann der Mensch Gott erfahren?“ Diese Frage stellte Weihbischof emeritus Dr. Bernhard Haßlberger an den Beginn seiner Predigt in der Rohrdorfer Ortskirche St. Jakobus der Ältere. Er zelebrierte dort einen Gottesdienst, der den Höhepunkt eines Besuchs aus der Ukraine darstellte. Metropolit Erzbischof Teodor Martinyuk und Weihbischof Wolodymyr Firman aus der Erzdiözese Ternopil-Zboriv in der Westukraine waren gekommen, um sich mit diesem Besuch für die jahrzehntelange Unterstützung ihrer Diözese und besonders ihres Priesterseminars beim „Helferkreis für die Diözese Ternopil“ zu bedanken.

Für die Menschen, so Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger, seien Wahrheiten wie die, dass Gott in Jesus Christus leibhaftig erfahrbar geworden sei, nicht immer leicht in ihrer ganzen Bedeutung zu erfassen. Der „beschränkte“ Geist des Menschen brauche Bilder, sinnlich Erfahrbares. Kirchenhäuser seien sinnlich erfahrbar und stellten schon wegen ihrer Lage im Orts- oder Stadtbild – in aller Regel im Zentrum gelegen – ein festes, steinernes Zeugnis dar für die Tatsache, dass Gott mitten unter den Menschen sei.

Wirkungsmächtiger noch aber sei im Grunde das Wort Jesu „Was Ihr dem geringsten unter meinen Brüdern getan habt, das habt Ihr mir getan“: Gott werde dort ganz unmittelbar erfahren, wo man anderen mit offenem Herzen begegne und offenen Sinns sei für die Unterstützung und Hilfe, die der Nächste benötige.

Von diesem Geist, das machten Metropolit Erzbischof Teodor Martinyuk und Weihbischof Wolodymyr Firman dankbar deutlich, sei alles Tun des Helferkreises für die Diözese Ternopil getragen. Erzbischof Teodor Martinyuk sagte, das wirklich schlimme an Grenzsituationen wie die Erfahrung des Krieges, die die Menschen in der Ukraine machen müssten, sei das Gefühl von allen verlassen zu sein. Die Unterstützung des Helferkreises zeige ihnen aber seit Jahrzehnten, vor allem aber gerade jetzt in den Zeiten des Krieges, das dem nicht so sei. Die Freunde aus Rohrdorf und der Region um Rosenheim seien zwar räumlich fern, im Herzen aber ganz nah. Genau das aber, so Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger, bringe das, was wahrer Gottesdienst sei, auf den Punkt.

Bericht und Bilder: Johannes Thomae – weitere Bilder: Johannes Almer, Helferkreis (www.helferkreis-ternopil.de)

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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