Naturbeobachtungen am Chiemsee –
Mit strahlend blauem Himmel begrüßte mich das Chiemgau. Die Kirche von Eggstätt ragte vor nun schon schneebedeckten Alpen aus einem schier endlosen herbstlichen Wald. Der Buchwald am Malerwinkel hatte wie seine in der Nachbarschaft am Seeufer wachsende große Eiche seine prachtvolle Herbstfärbung beim ersten Herbststurm verloren. Der Kirchturm Seebruck war durch die nun kahlen Bäumen beim Blick über den See sichtbar. Am Seeufer sammelte der Herbstwind Millionen brauner Blätter als letzte Erinnerung an den vergangenen Sommer.
Im Entwässerungsgraben des Grabenstätter Moores gründelten Schwäne und eine Moorente. Die ohne Unterbrechung laut über dem Moor kommunizierenden Kraniche auf dem Weg in ihr Winterquartier in Südeuropa waren nicht zu überhören. Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne tauchten die Hirschauer Bucht in goldenes Licht, während Blaumeisen geschäftig im Schilf nach den Raupen der Schilffliegen suchten. In der nun schon früh einsetzenden Dämmerung jagte ein Seeadler, von eine Rabenkrähe belästigt, vergeblich einen Gänsesäger. Der aufgehende Vollmond begleitete mich auf meinem Weg nach Hause, den ich noch kurz unterbrach, um Seebruck im prächtigen Abendrot zu fotografieren.
Text und Fotos: Andreas Hartl



















